[3.11.2010] Hessen hat seinen ersten Jahresabschluss vorgelegt. Auch wenn dieser ein negatives Ergebnis ausweist, will das Land die Modernisierung des Rechnungswesens weiter vorantreiben.
Als nach eigenen Angaben erstes Flächenland hat Hessen einen in enger Anlehnung an das Handelsgesetzbuch erstellten Jahresabschluss veröffentlicht. Wie das hessische Finanzministerium mitteilt, wurde der Gesamtabschluss zum 31. Dezember 2009 ebenso wie die im vergangenen Jahr vorgelegte Eröffnungsbilanz von einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen testiert. Finanzminister Thomas Schäfer: „Damit setzt Hessen konsequent den transparenten Ausweis der Vermögenslage des Landes nach kaufmännischen Prinzipien fort.“ Im Ergebnis zeigt der Jahresabschluss einen kaufmännischen Verlust von knapp sieben Milliarden Euro auf. Die bilanzielle Erfassung der gesamten wirtschaftlichen Tätigkeit des Landes schaffe jedoch Transparenz und stelle Investitionen in die Zukunft umfassender dar als die hergebrachte Kameralistik, so der Finanzminister: „Die Umstellung des Rechnungswesens auf ein transparentes und modernes Verfahren verhindert Schattenhaushalte, bildet Vermögensentwicklung und Ressourcenverbrauch ehrlich ab und dient somit einer generationengerechten Finanzpolitik.“ Nach Angaben von Professor Georg Kämpfer, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC), habe die hessische Landesverwaltung Buchführung und Bilanzierung im vergangenen Jahr weiter verbessert und somit bereits jetzt eine umfassende Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen geschaffen. „Andere Länder werden dem Beispiel Hessens sicherlich folgen“, so Kämpfer.
(bs)
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