[4.6.2004] Schlampige Planung, fehlende Steuerung und Erfolgskontrolle zeichnen nach Ansicht des Präsidenten des Bundesrechnungshofes die IT-Projekte von Bund und Ländern aus. Jetzt nimmt die Behörde alle großen IT-Vorhaben des Staates unter die Lupe.
Der Präsident des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, hat im Zusammenhang mit IT-Großprojekten des Staates schwere Vorwürfe gegen die Regierungen von Bund und Ländern erhoben. Diese würden bei Projekten der Informationstechnologie, mit denen beispielsweise Finanzämter oder die Polizei modernisiert werden sollen, immer wieder die gleichen Fehler begehen, sagte Engels dem Nachrichtenmagazin Focus. Schlampige Planung, fehlende Steuerung und Erfolgskontrolle, zu wenige oder inkompetente Mitarbeiter, unflexible Insellösungen sowie unausgereifte oder überfrachtete Konzepte seien nur einige der Punkte, die es zu bemängeln gelte. Derzeit prüfe der Bundesrechnungshof alle großen IT-Vorhaben des Bundes. Engels: "Wir müssen leider davon ausgehen, dass wir bei jedem mindestens einen dieser Mängel finden werden." Bund und Länder arbeiten derzeit an mehreren milliardenschweren IT-Projekten, darunter an der "Elektronischen Gesundheitskarte", "Herkules" zur Modernisierung der Kommunikationstechnik der Bundeswehr, "Fiscus" zur Vereinheitlichung der Software der Finanzämter sowie dem digitalen Funk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.
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