Hessen:
Mehr als nur E-Rechnung


[21.4.2020] Die hessische Landesverwaltung geht bei der Annahme elektronischer Rechnungen noch einen Schritt weiter und realisiert eine vollständig elektronische und papierlose Bearbeitung.

Seit dem 18. April 2020 müssen alle öffentlichen Auftraggeber in Hessen dem Grundsatz nach elektronische Rechnungen annehmen. Das Finanzministerium ist laut eigenen Angaben innerhalb der Landesregierung für die Umsetzung der entsprechenden europäischen Richtlinie zuständig. Finanzminister Michael Boddenberg sagte: „Innerhalb der Landesverwaltung gehen wir bei der Bearbeitung der Rechnungen nicht nur neue Wege, sondern auch über die Vorgaben der EU-Richtlinie hinaus: Wir haben digitale Lösungen etabliert, mit deren Hilfe eine vollständig elektronische und papierlose Bearbeitung der Rechnungen möglich sein wird. Rechnungen werden also medienbruchfrei angenommen, bearbeitet und die Beträge ausgezahlt. Die hessische Landesverwaltung nimmt damit deutschlandweit eine Vorreiterstellung ein.“ Er ergänzt: „Auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht ist es wünschenswert, dass in Zukunft möglichst viele Rechnungen elektronisch übermittelt werden. Damit lässt sich eine Menge Papier und Energie bei der Erstellung und weiteren Bearbeitung der Rechnungen sparen. Letztendlich lässt sich durch die flächendeckende Annahme der elektronischen Rechnung aber natürlich auch Geld sparen.“
In einem weiteren Schritt werden alle Leistungserbringer und Lieferanten in Hessen verpflichtet, ab dem 18. April 2024 nur noch elektronische Rechnungen an öffentliche Auftraggeber zu versenden, teilt das Finanzministerium weiter mit. Es gebe nur wenige Ausnahmen, wie etwa Direktvergaben unter 1.000 Euro. Finanzminister Boddenberg: „Hessen geht auch an dieser Stelle über die Vorgaben der EU-Richtlinie hinaus. Ganz bewusst. Wir möchten mittelfristig das Potenzial der Umstellung auf elektronische Rechnungen voll ausschöpfen und Hessen im Bereich der Digitalisierung weiter nach vorne bringen.“ (ba)

https://finanzen.hessen.de

Stichwörter: Finanzwesen, Hessen, E-Rechnung



Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Finanzwesen
Bayern: ELSTER weiterhin am erfolgreichsten
[10.8.2023] Bayern sieht in ELSTER weiterhin die erfolgreichste E-Government-Anwendung in Deutschland. Das Angebot werde fortlaufend verbessert und erweitert. mehr...
Thüringen: Komplexe IT in Finanzämtern
[20.7.2023] Das Thüringer Landesamt für Finanzen überwacht alle automatisierten Steuerverwaltungsverfahren im Freistaat. Die IT-Infrastruktur der Thüringer Finanzämter wird immer komplexer. mehr...
Gewerbe- und Körperschaftsteuer: Digitale Bescheidzustellung in NRW
[19.7.2023] Ab sofort können in Nordrhein-Westfalen Gewerbesteuermess- und -Zerlegungsbescheide sowie Körperschaftsteuerbescheide direkt in ELSTER zugestellt werden. Es ist das erste Bundesland, in dem diese erweiterte digitale Bekanntgabe möglich ist. mehr...
Baden-Württemberg: Bargeldlos zahlen bei der Polizei
[21.6.2023] Die landesweite Einführung des elektronischen Zahlungsverfahrens bei der Polizei Baden-Württemberg soll die Bezahlung von Verwarnungsgeldern beschleunigen. Neben einer Entlastung der Bußgeldstellen wird auch ein höherer Lerneffekt erwartet, da das Verwarnungsgeld unmittelbar folgt. mehr...
Bei der Polizei Baden-Württemberg kann für Ordnungswidrigkeiten direkt vor Ort elektronisch gezahlt werden. Bis Herbst soll das Verfahren flächendeckend eingeführt werden.
Bayern: Scanzentrum leistet wertvolle Arbeit
[5.6.2023] Das Datenerfassungs- und Scanzentrum der bayerischen Steuerverwaltung in Wunsiedel hat seit dem Jahr 2011 über 12,5 Millionen Steuererklärungen und Fragebögen zur steuerlichen Erfassung für den Freistaat gescannt. Auch unterstützt das Zentrum Rheinland-Pfalz und Thüringen. mehr...