[12.5.2020] Eine Tracing-App soll die Ausbreitung von COVID-19 eindämmen, indem sie den digitalen Handschlag zweier Smartphones registriert. Die Anwendung werde jedoch freiwillig bleiben und datenschutzkonform sein, erklären Kanzleramtsminister Helge Braun und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Um Kontaktpersonen von Corona-Infizierten schnell und einfach warnen zu können, setzt die Bundesregierung auf die Entwicklung einer Tracing-App. Die App soll vor einer weiteren Ausbreitung von COVID-19 schützen, indem sie den digitalen Handschlag zweier Smartphones dokumentiert. Die Anwendung ermöglicht es laut Meldung der Bundesregierung auch, Kontaktpersonen besonders schnell zu informieren, wenn sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat. Rasche Informationen über eine potenzielle Ansteckung seien das aktuell beste Mittel, um das Virus zu stoppen. Die Bundesregierung unterstütze diese App, weil sie dem Schutz und der Gesundheit der Gemeinschaft diene.
Kanzleramtsminister Helge Braun und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklären dazu: „Wir verfolgen als Bundesregierung bei der Entwicklung einer Tracing-App einen Ansatz, der auf Freiwilligkeit beruht, datenschutzkonform ist und ein hohes Maß an IT-Sicherheit gewährleistet. Hauptziel aus epidemiologischer Sicht ist es, Infektionsketten möglichst frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen.“
Temporäre verschlüsselte Identitäten
Um diese Anforderungen zu erfüllen, sollen zwischen zwei oder mehreren Nutzern der Anwendung, die sich über einen längeren Zeitraum in kritischer Nähe zueinander aufhalten, temporäre verschlüsselte Identitäten ausgetauscht werden. Im Infektionsfall werde ohne Identifikation der Kontaktpersonen der infizierten Nutzer eine Benachrichtigung veranlasst. Die Kontaktperson erhalte so eine entsprechende Warnung.
„Ziel ist es, dass angesichts der bereits erfolgenden Öffnungen nach den umfangreichen Kontaktbeschränkungen sehr bald die Tracing-App einsatzbereit ist und in der Öffentlichkeit eine breite Akzeptanz findet. Die Nutzung der App durch möglichst große Teile der Bevölkerung ist die Grundlage ihres Erfolgs“, führen Spahn und Braun weiter aus.
„Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Bundesregierung auf eine dezentrale Software-Architektur, die die in Kürze zur Verfügung stehenden Programmierschnittstellen der wesentlichen Anbieter von mobilen Betriebssystemen nutzt und gleichzeitig die epidemiologische Qualitätssicherung bestmöglich integriert.“
Dezentrale Software-Architektur
Das bedeute konkret, dass der Einsatz einer konsequent dezentralen Software-Architektur für die Anwendung in Deutschland vorangetrieben werden soll. Darin soll auch die Möglichkeit für Bürger integriert werden, Daten freiwillig in pseudonymisierter Form zur epidemiologischen Forschung und Qualitätssicherung an das Robert Koch-Institut zu übermitteln.
„Die Bundesregierung wird für die Nutzung dieser Möglichkeit werben, weil es wichtig ist, eine ausreichende Datenlage zu generieren, mit der Aussagen zum Infektionsgeschehen möglich sind und die epidemiologische Relevanz von Kontakten bewertet werden kann, um perspektivisch möglichst zielgenaue Quarantänen auszulösen“, so der Kanzleramtsminister und der Bundesgesundheitsminister. „Durch die Einbindung von Testlaboren könnte darüber hinaus eine möglichst frühzeitige Warnung an kritische Kontakte von positiv getesteten Patienten erfolgen.“
(co)
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