[24.2.2021] Das Hamburger Schiffsregister ist mit 6.200 Einträgen das größte in Deutschland. Die Vorgänge wurden bislang auf dem Papierweg erledigt. Seit Sommer 2020 stellt das Amtsgericht Hamburg die Services des Registers in einem modernen Online-Portal zur Verfügung.
Vorgänge im Zusammenhang mit dem Hamburger Schiffsregister wurden – seit der ersten Eintragung im Jahr 1889 – in Papierform vorgenommen. Einträge und Änderungen erfolgten in Handarbeit, Auskünfte zu Schiffen mussten schriftlich angefordert werden. Doch die Zeit der Zettelwirtschaft gehört der Vergangenheit an: Das Amtsgericht der Freien und Hansestadt führt das Schiffsregister seit Sommer 2020 digital (
wir berichteten). Das teilt jetzt das Bundesinnenministerium (BMI) mit. Realisiert worden sei das Schiffsregister von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und der Wirtschaftsbehörde Hamburg, welche das Schiffsregister zu einem modernen Online-Portal umgebaut haben. Die Hamburger Register über die Seeschiffe, Binnenschiffe und Schiffsbauwerke würden nun elektronisch geführt. Registerausdrucke und Schiffspapiere wie Zertifikate würden elektronisch und automatisiert erstellt, um Zeit und Geld zu sparen. Außerdem sei das Portal ein einfacher Weg für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger, an Registerausdrucke zu gelangen. Diese könnten nun per Online-Dienst beantragt werden.
Anna Gallina, Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg sagt: „Wir treiben die digitale Modernisierung der Verwaltung weiter voran und beenden die mühsame Handarbeit beim Schiffsregister. Das entlastet die Verwaltung, baut Bürokratie ab und erleichtert die Arbeit im Amtsgericht. Wir bieten damit den Reederinnen und Reedern einen zeitgemäßen Service. Mit dem digitalen Schiffsregister sind wir ein Pionier in Deutschland und machen Hamburg als Schifffahrts- und Rechtsstandort noch attraktiver.“ Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), informiert: „Der Verband Deutscher Reeder begrüßt die Einführung eines zeitgemäßeren Schiffsregisters. Hamburg geht mit gutem Beispiel voran. Wir hoffen, dass sich andere Bundesländer diesem möglichst bald anschließen. Schiffsverkäufe sind oft zeitkritisch, eine Digitalisierung ist hier äußerst wünschenswert.“ Als nächster Schritt ist laut BMI geplant, dass Notare, Anwälte sowie Reeder zu jeder Zeit auf das Schiffsregister zugreifen können. Außerdem sollen künftig alle Schriftstücke und Schiffspapiere auch elektronisch versendet werden. Über eine entsprechende Initiative haben die Justizminister bei ihrer Konferenz Ende November positiv entschieden. Nun soll die gesetzliche Möglichkeit zur Erteilung digitaler Schiffsurkunden eröffnet werden.
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