[9.6.2021] Im November 2020 haben Bund und Länder gemeinsam die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ auf den Weg gebracht. Jetzt sind die ersten 139 Förderprojekte zur Digitalisierung in der Hochschullehre bekanntgegeben worden, die mit bis zu 330 Millionen Euro gefördert werden.
Im November 2020 haben Bund und Länder gemeinsam die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ auf den Weg gebracht. Sie soll die Lehre an deutschen Hochschulen dauerhaft stärken, Innovationen ermöglichen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Lehre erhöhen. Jetzt sind die ersten 139 Förderprojekte zur Digitalisierung in der Hochschullehre bekanntgegeben worden, die mit bis zu 330 Millionen Euro gefördert werden. Dies meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Diese erste, vorgezogene Förderbekanntmachung der Stiftung solle vor allem helfen, die besonderen pandemiebedingten Herausforderungen zu bewältigen, die sich für die Lehre „jetzt und künftig ergeben“, so das BMBF. Bundesweit seien insgesamt 264 Anträge eingereicht worden.
Vom Lehr- und Lernlabor bis zu digitalen Assessments
In Hessen erhalten acht Hochschulen für neun Projekte eine Förderung aus der Ausschreibung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ , erklärt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Die hessischen Hochschulen hatten insgesamt elf Einzel- und drei Verbundanträge mit einer Gesamtantragssumme von 48,5 Millionen Euro bei der Stiftung eingereicht. Durch die Förderung von neun Anträgen sollen die erfolgreichen Hochschulen ihre jeweiligen Vorhaben ab August 2021 umsetzen können. Dafür stehen insgesamt 26,1 Millionen Euro für drei Jahre zur Verfügung. Die Bandbreite reicht dabei von der Einrichtung eines digitalen Lehr- und Lernlabors an der Goethe-Universität über die Entwicklung digitaler Assessments an der Hochschule RheinMain bis hin zu der Gründung eines Kompetenznetzwerks für Lehrkompetenzen im Verbund zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Philipps-Universität Marburg.
Vernetztes Lernen
In Brandenburg gehören drei Hochschulvorhaben zu den Gewinnern. Die Projekte werden mit bis zu 4,2 Millionen Euro unter anderem für ihren Ansatz des gemeinsamen Lernens ausgezeichnet und unterstützt, gab das Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur bekannt. Das ausgezeichnete Projekt der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg steht unter dem Titel: Fach.Deutsch.Digital für Studium und Beruf. Es will Lehren und Lernen an der Hochschule durch eine digital vernetzte Entwicklung einer Deutschausbildung für internationale Studierende fördern. Im Programm für Kooperationsgruppen für digitale Lehre der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) sollen Lehrende ihre Ideen und Erfahrungen mit digitalen Lehrformaten weiterentwickeln. Das Programm soll Elemente digitaler Lehre langfristig für die Studierenden integrieren und setzt deshalb verstärkt auf studentisches Feedback. Das Digital Innovation & Learning Lab an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) will digitale und hybride Lehr- und Lernformen entwickeln.
Ausbau digitaler Lehr- und Lernformate
In Thüringen waren fünf Projektanträge von Thüringer Hochschulen erfolgreich. Insgesamt sollen damit bis Ende 2024 gut 6,1 Millionen Euro nach Thüringen fließen, teilt das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft mit. Die Bauhaus-Universität Weimar etwa will analoges Lernen mit digitalen Lernformen zusammenbringen und hybride Lernräume schaffen. Dabei stehe auch das selbstregulierte, gemeinschaftliche Lernen im Fokus. An der Ernst-Abbe-Hochschule Jena hat der Einsatz digital unterstützter Lehre während der Pandemie gezeigt, dass für Blended-Learning-Szenarien Unterstützungsbedarf besteht. Das Vorhaben „INStitutionelle Verankerung und Praktische Umsetzung dIgital beReicherter LEhre“ will erstmalig umfassende Voraussetzungen für die Umsetzung von Blended-Learning-Konzepten schaffen. Die Technische Universität Ilmenau, die einzige technische Universität des Landes, will die Digitalisierung des kompetenzorientierten Prüfens für ingenieurwissenschaftliche Bachelorstudiengänge mit dem Projekt „examING“ umsetzen, das für den Einsatz vor Ort, hybrid und virtuell konzipiert ist.
(sib)
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