[2.8.2021] Gemeinsam wollen Spanien und Deutschland das Thema grenzüberschreitende, digitale Identitäten in Europa angehen. Die beiden Staaten haben eine Erklärung unterzeichnet, wonach sie sich nicht nur in einer Arbeitsgruppe über Fortschritte und Erkenntnisse austauschen, sondern auch ein Pilotprojekt implementieren wollen.
Deutschland und Spanien wollen im Bereich der grenzüberschreitenden, digitalen Identitäten zusammenarbeiten. Wie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) mitteilt, haben die beiden Staaten eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Ziel sei es, ein grenzüberschreitendes Ökosystem digitaler Identitäten auf Basis der Self-Sovereign Identity (SSI) einzuleiten. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe wollen sich die Kooperationspartner deshalb über Fortschritte und Erkenntnisse im Bereich der digitalen Identität aus technischer, regulatorischer und operativer Sicht austauschen. Die Ergebnisse sollen in regelmäßigen Abständen allen Beteiligten präsentiert werden. Dabei soll untersucht werden, wie ein offenes und dezentrales Identitäts-Ökosystem aufgebaut und skaliert werden kann, das grenzüberschreitend funktioniert und auf staatlich ausgestellten Identitätsdokumenten sowie digitalen Identitätsnachweisen beruht. Digitale Identitäten könnten dann sicher aus Letzteren abgeleitet werden. In Kürze wollen die Kooperationspartner außerdem ein Pilotprojekt konzeptionieren. Die Erkenntnisse des Piloten sollen in die weitere Entwicklung des Rahmenwerks für digitale Identitäten der Europäischen Union einfließen. Auch halten Spanien und Deutschland ihre Zusammenarbeit für andere EU-Mitgliedstaaten offen. „Die Bundesregierung erkennt in der digitalen Identität einen grundlegenden Baustein für eine erfolgreiche Digitalisierung“, sagt Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung. „Wir haben bereits ein nationales SSI-basiertes digitales Identitäts-Ökosystem, an dem inzwischen mehr als 60 Akteure aus dem privaten und öffentlichen Sektor beteiligt sind, und einen Live-Anwendungsfall – den digitalen Hotel-Check-in – ins Leben gerufen. In den kommenden Monaten planen wir die Umsetzung mehrerer weiterer nationaler Anwendungsfälle, um dieses Ökosystem zu erweitern. Wir freuen uns, durch unsere Partnerschaft mit Spanien den nächsten Schritt zu tun, um ganz Europa das Potenzial nutzerzentrierter, dezentraler Identitäten zu zeigen.“ Der deutsche Staatssekretär und CIO der Regierung Markus Richter kommentiert: „Die Kooperation des Bundeskanzleramtes mit Spanien, um neue technologische Ansätze wie hier der Self-Sovereign Identity zu erproben, begrüße ich. Unser gemeinsames Ziel ist dabei stets eine sichere und gleichzeitig nutzerfreundliche digitale Identität für die Bürgerinnen und Bürger Europas. Wichtig ist mir dabei, dass wir neue Entwicklungen stets an den Anforderungen der europäischen eIDAS-Verordnung messen, die für alle EU-Staaten einheitlich Vorgaben für die Sicherheit und das Vertrauen bei der grenzüberschreitenden digitalen Identifizierung regelt.“ Die spanische Staatssekretärin für Digitalisierung und künstliche Intelligenz Carme Artigas fügt dem hinzu: „Die Bürger sollten über ihre Daten und ihre Identität verfügen können. Die Zusammenarbeit, die wir heute mit Deutschland über eine selbstverwaltete digitale Identität beginnen, ist ein weiterer Schritt auf dem europäischen Weg zur Datensouveränität.“
(ve)
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