[9.8.2021] Wie geht Deutsch-Steuer/Steuer-Deutsch? Eine jetzt abgeschlossene Pilotstudie mit dem Leibnitz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) hat erkundet, wie die Steuersprache verständlicher werden kann. Davon erhofft man sich auch weniger Reibungsverluste bei Bürgern und Behörden.
In einer Online-Umfrage haben rund 2.900 Bürger die Verständlichkeit von Texten der Steuerverwaltung bewertet. Verantwortlich für die Befragung war das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS). Die Befragung war Teil einer Pilotstudie im Rahmen des Projekts „Bürgernahe Sprache“, deren Ergebnisse jetzt publiziert wurden. Das berichtet das Thüringer Finanzministerium unter Hinweis auf die Befragungsteilnehmer, von denen einige auch aus Thüringen stammten. Es sei ein Anliegen der thüringischen Finanzverwaltung, mit den Bürgern verständlich zu kommunizieren. Das Steuerrecht sei komplex und nicht auf den ersten Blick zu verstehen. Leicht verständliche Schreiben und Steuerbescheide könnten Missverständnisse und Ärger verhindern. Finanzamt und Bürger hätten weniger Arbeit mit der Steuererklärung, wenn sie sich verstünden, so Thüringens Finanzministerin Heike Taubert.
Die Auswertung der Pilotstudie liefert der Steuerverwaltung wertvolle Hinweise, berichtet das Thüringer Ministerium weiter. So konnten auf Basis der Ergebnisse Standards und Formulierungshilfen für einfachere Steuertexte festgelegt werden. In einem anschließenden Test wurde die Verständlichkeit der bisherigen Texte und die der neuen Formulierungen verglichen. Dabei schnitten die überarbeiteten Steuerbescheide deutlich besser ab. Es habe sich gezeigt: Schon wenige Basisregeln und Beispiele aus dem Alltag machen selbst steuerliche Fachtexte verständlicher. Auch die persönlichere Ansprache in Verwaltungsschreiben bewerteten die Tester positiv. Diese wurde jedoch als „ungewohnt“ wahrgenommen.
(sib)
Zusammenfassung der Studie (PDF; 1,3 MB) (Deep Link)
Projektseite des IDS (Deep Link)
https://finanzen.thueringen.de
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