Bremen:
Landgericht stellt auf E-Akte um


[28.9.2021] Ab 2026 müssen alle bundesdeutschen Gerichte mit der E-Akte arbeiten. In Bremen wurde nach den Fachgerichten mit der Umstellung in der ordentlichen Gerichtsbarkeit begonnen. Am Landgericht wird erstmals eine komplette Software-Lösung erprobt, die im Länderverbund entwickelt wurde.

Die Gerichte in Bremen stellen ihren Betrieb schrittweise auf die E-Akte um. Das Verwaltungsgericht war im Herbst 2019 das bundesweit erste Verwaltungsgericht, das vollständig auf die elektronische Gerichtsakte umgestellt hat (wir berichteten). Inzwischen arbeiten auch das Oberverwaltungsgericht sowie das Arbeits- und das Landesarbeitsgericht voll elektronisch mit der E-Akte (wir berichteten). In wenigen Monaten sollen das Finanz- und das Sozialgericht die Umstellung in der Fachgerichtsbarkeit komplett machen. Das geht aus einer Meldung der Senatorin für Justiz und Verfassung der Hansestadt hervor.
Ein weiterer Meilenstein sei bei der 1. und 2. Zivilkammer am Landgericht Bremen erreicht worden. Damit habe die Umstellung jetzt auch in der ordentlichen Gerichtsbarkeit begonnen. Dabei werde mit einem umfassenden Software-Paket gearbeitet. Bei dessen Nutzung greifen die E-Akte, ein elektronisches Posteingangs- und -ausgangsmanagement sowie ein neues, auf justizinterne Abläufe zugeschnittenes Textverarbeitungssystem ineinander. Entwickelt wurde die Lösung im Länderverbund von Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Sachsen-Anhalt. Das Landgericht Bremen ist nach Auskunft der Senatspressestelle das erste Gericht überhaupt, an dem die Software eingesetzt wird. Das System habe sich bereits nach der ersten Woche im realen Betrieb bewährt. In den nächsten Monaten sollen nun die weiteren Zivilkammern des Bremer Landgerichts auf die die E-Akte umgestellt werden – im nächsten Schritt soll anschließend das Hanseatische Oberlandesgericht folgen. (sib)

https://www.bremen.de

Stichwörter: E-Justiz, E-Akte, Bremen



Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Justiz
Mecklenburg-Vorpommern: Justizvollzugsanstalten werden digitaler
[25.9.2023] In Stralsund trafen die Leiterinnen und Leiter norddeutscher JVA zu einer Konferenz zusammen. Dies nahm Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Jacqueline Bernhardt zum Anlass, um über die Digitalisierungsfortschritte in diesem Bereich zu sprechen. mehr...
Die Leiterinnen und Leiter der norddeutschen Justizvollzugsanstalten bei ihrer Konferenz im Stralsunder Rathaus.
Baden-Württemberg/Hessen: KI anonymisiert Urteile
[6.9.2023] Baden-Württemberg und Hessen haben gemeinsam den Prototypen für ein KI-gestütztes Tool zur Anonymisierung von Urteilen entwickelt. Der manuelle Aufwand bei der Anonymisierung gerichtlicher Entscheidungen vor ihrer Veröffentlichung wird damit stark reduziert. mehr...
Baden-Württemberg und Hessen starten ein gemeinsames KI-Projekt zur Anonymisierung von Urteilen​.
Saarland: Elektronisches Examen erfolgreich
[28.8.2023] Auch im juristischen Bereich wird die Arbeitswelt zunehmend digitaler. Umfangreiche handschriftliche Klausuren scheinen als Prüfungsformat unzeitgemäß. Im Saarland wurden nun die ersten Klausuren elektronisch geschrieben. Die Umsetzung verlief erfolgreich. mehr...
 Im Saarland wurden die ersten juristischen Examensklausuren elektronisch geschrieben. Die Durchführung verlief erfolgreich.
Bad Homburg: Amtsgericht als digitaler Wegbereiter
[14.8.2023] Am Amtsgericht Bad Homburg ist nicht nur die elektronische Akte in amtsgerichtlichen Zivil- und Insolvenzsachen für Hessen pilotiert worden. Hier wurde auch der elektronische Rechtsverkehr in Grundbuchsachen erprobt. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Juristische Staatsprüfung per E-Klausur
[2.8.2023] In Nordrhein-Westfalen können angehende Juristinnen und Juristen ihre staatliche Pflichtfachprüfung und die zweite juristische Staatsprüfung ab 2024 auch in elektronischer Form anfertigen. Ein Demoportal steht schon jetzt zur Verfügung. mehr...
Suchen...

 Anzeige


Aktuelle Meldungen