Nordrhein-Westfalen:
Digitalstrategie 2.0 vorgestellt


[22.11.2021] Das Land Nordrhein-Westfalen hat seine Digitalstrategie 2.0 vorgestellt. Diese beinhaltet unter anderem das Konzept Digitales Bürgeramt: Künftig sollen Bürger mit maximal zwei Klicks auf alle online verfügbaren Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und Kommunen zugreifen können.

Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren bei der digitalen Transformation eine große Aufholjagd gestartet. Das Land sieht sich mittlerweile als Vorreiter in Deutschland bei digitaler Infrastruktur und digitaler Verwaltung . Ein wichtiger Treiber hierfür ist die 2019 gestartete, ressortübergreifende Digitalstrategie der Landesregierung. Diese wurde vor zwei Jahren nach intensiver öffentlicher Beteiligung vorgelegt. Wie das nordrhein-westfälische Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie jetzt mitteilt, befinden sich mittlerweile alle in ihr enthaltenen kurz-, mittel- und langfristigen Ziele in der Umsetzung, 14 der 18 kurzfristigen Ziele seien bereits erfolgreich umgesetzt, die anderen Ziele im Zeitplan. Als federführendes Ministerium habe man hierüber fortlaufend berichtet und ein digital zugängliches Monitoring eingerichtet.

Von der Digitalstrategie zur Digitalstrategie 2.0

Um der hohen Dynamik des digitalen Wandels gerecht zu werden, wurde parallel zur Umsetzung der Digitalstrategie eine zeitnahe Fortschreibung vorgesehen. Dementsprechend sei sie in den vergangenen beiden Jahren zur Digitalstrategie 2.0 weiterentwickelt worden, so das Ministerium. „Die Digitalstrategie 2.0 zeigt: Wir meinen es ernst mit der Digitalisierung und haben nicht nur von einer Aufholjagd gesprochen, sondern sie auch mit ehrgeizigen Zielen vorangetrieben“, kommentiert Nordrhein-Westfalens Innovations- und Digitalminister Andreas Pinkwart. „Mit der Fortschreibung unserer Digitalstrategie halten wir das Tempo hoch und zeigen, wie Nordrhein-Westfalen in möglichst vielen Feldern digitaler Vorreiter in Deutschland werden kann.“
Wie das nordrhein-westfälische Innovationsministerium weiter mitteilt, ist die Digitalstrategie 2.0 das Ergebnis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses, bei dem Impulse und Denkanstöße interessierter Bürgerinnen und Bürger sowie Expertinnen und Experten aufgegriffen wurden. Aus den bisher 44 konkreten und in der Umsetzung befindlichen Zielen der ursprünglichen Digitalstrategie seien nunmehr 78 Ziele in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Digitalstrategie 2.0 geworden.

Neue und verschärfte Zielsetzungen

Als Beispiele für neue und verschärfte Zielsetzungen werden in der Pressemeldung fünf Bereiche genannt. Dazu gehört unter anderem der Ausbau des Start-up-Ökosystems, um Nordrhein-Westfalen zu einer der Top-10-Start-up-Regionen in Europa zu machen. Im Bereich Digitale Bildungsinnovationen soll ein EdTech-Inkubator Gründer dabei unterstützen, den Einstieg in den Bildungssektor zu meistern. Darüber hinaus soll Nordrhein-Westfalen bis Ende 2023 im Quanten-Computing zum Technologieführer gemacht werden. In Zusammenarbeit mit den Standorten Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln, Jülich, Paderborn und Siegen wird hierfür ein Kompetenzzentrum Quantencomputing NRW gegründet. Weitere Zielsetzungen befassen sich mit dem 5G- und LTE-Ausbau: So soll bis Ende 2024 flächendeckend 5G zur Verfügung steht, bereits bis Ende 2022 sollen mehr als 90 Prozent der Haushalte durch mindestens einen Anbieter mit 5G versorgt sein. Auch die LTE-Versorgungsqualität werde durch weitere Ausbaumaßnahmen erhöht. Mithilfe des Mobilfunkpakts sollen Funklöcher in der LTE-Versorgung bis Ende 2024 der Vergangenheit angehören.
Zu guter Letzt soll das Konzept Digitales Bürgeramt dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger bequem vom Sofa aus rund um die Uhr auf eine Vielzahl von digitalen Diensten der Verwaltung zugreifen können. Ziel sei eine vollständige Umsetzung dieses Konzepts im Laufe des kommenden Jahres. Über die zentrale Plattform Serviceportal.NRW und meineverwaltung.nrw erreichten Bürgerinnen und Bürger dann mit maximal zwei Klicks alle online verfügbaren Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und Kommunen.
Wie das Ministerium betont, wird die Umsetzung der Digitalstrategie auch künftig von einem ständigen Monitoring begleitet, das transparent in regelmäßigen Umsetzungsberichten auf www.digitalstrategie.nrw veröffentlicht wird. Der bewährte Dialog- und Beteiligungsprozess werde auch 2022 fortgesetzt. (aö)

https://www.wirtschaft.nrw
Abrufen können Sie die Digitalstrategie 2.0 hier. (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Digitalstrategie, Nordrhein-Westfalen



Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
OZG: Zielbild für OZG-Rahmenarchitektur
[11.12.2023] Eine gemeinsame OZG-Rahmenarchitektur soll in Zukunft allen OZG-Umsetzenden die Orientierung erleichtern. Sie soll Standards, Schnittstellen sowie zentrale Basisdienste umfassen. Derzeit wird das Zielbild für diesen Rahmen erarbeitet. Das BMI stellt erste Ergebnisse der begleitenden Konsultation vor. mehr...
Das BMI stellte den Entwurf der strategischen Leitplanken für das Zielbild der OZG-Rahmenarchitektur auch auf der Smart Country Convention vor.
eGovernment Benchmark: Fortschritt liegt im Detail Bericht
[11.12.2023] Ein erster Blick auf den eGovernment Benchmark 2023 erweckt den Eindruck, dass sich am Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung in Deutschland nicht viel geändert hat. Im Detail betrachtet, zeigen die Zahlen allerdings Fortschritte. mehr...
eGovernment Benchmark: Zentrale Lösungen aus einer Hand schneiden deutlich besser ab als lokale Einzellösungen.
Sachsen: Strategie zur Verwaltungsdigitalisierung
[1.12.2023] In Sachsen hat das Kabinett eine umfassende Strategie für die digitale Transformation der Verwaltung verabschiedet. Diese nimmt die künftige Ausgestaltung der digitalen Leistungen, aber auch die Mitarbeitenden und übergeordnete Themen wie digitale Souveränität in den Blick. mehr...
In Sachsen hat das Kabinett eine umfassende Strategie für die digitale Transformation der Verwaltung verabschiedet.
Hessen: Verwaltungsdigitalisierung muss in den Fokus
[29.11.2023] Digitalisierungsverantwortliche aus Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt fordern, das Thema Digitalisierung zu einem Arbeitsschwerpunkt der kommenden hessischen Regierung zu machen. Um Kommunen stärker zu unterstützen, seien Kollaborationsplattformen und für die Digitalisierung gebundene Mittel notwendig. mehr...
Serie Barrierefreie IT: Digitale Teilhabe sichern Bericht
[27.11.2023] Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass die uneingeschränkte Verfügbarkeit und Zugänglichkeit zur Informationstechnik für alle Menschen gewährleistet wird. In einer neuen Kommune21-Serie wird gezeigt, wie das gelingen kann. mehr...
Barrierefreie IT schließt niemanden aus.