Bayern:
IT-Zentrale der Justiz jetzt in Amberg


[15.9.2022] Das zentrale IT-Servicezentrum der bayerischen Justiz ist von München nach Amberg in der Oberpfalz umgezogen. Die Standortverlagerung geschah im Rahmen der bayerischen Heimatstrategie, mit der hochqualifizierte Arbeitsplätze auch in ländlichen Regionen geschaffen werden sollen.

Das IT-Servicezentrum der bayerischen Justiz (Jus-IT) ist schrittweise von München nach Amberg verlegt worden – seit Anfang September 2022 ist der Umzug komplett. Darauf weist jetzt das Bayerische Staatsministerium der Justiz hin. Die Digitalisierungszentrale der bayerischen Justiz ist für alle IT-Angelegenheiten der Gerichte, Staatsanwaltschaften sowie weiterer Stellen im Justizbereich zuständig. Fast 16.000 IT-Arbeitsplätze werden von ihr betreut. Das IT-Team in Amberg ist für die Entwicklung justizspezifischer Software, die IT-Schulung von Anwendern sowie für Beschaffung, Wartung und Support zuständig.
Die Verlagerung der Behörde von der Landeshauptstadt in die Oberpfalz gehört zur bayerischen Heimatstrategie, wie Justizminister Georg Eisenreich erklärt. Staatliche Behörden im ländlichen Raum trügen dazu bei, gleichwertige Arbeits- und Lebensverhältnisse für alle Bürger Bayerns zu schaffen. Wer Menschen in der Heimat halten wolle, der müsse ihnen dort auch attraktive Angebote machen. „Mit der JusIT haben wir 64 Arbeitsplätze für hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Oberpfalz geschaffen", so der Minister. Insgesamt sollen mehr als 50 Behörden und staatliche Einrichtungen mit mehr als 2.000 Arbeitsplätzen und 930 Studienplätzen in Bayerns ländlichen Raum verlagert werden.

Leuchtturm-Funktion für die Digitalisierung der Justiz

Die Justiz treibe die Digitaloffensive weiter voran, erklärt der Justizminister. Es gelte, 127 Standorte mit etwa 15.000 Arbeitsplätzen auszustatten. Das JusIT-Team um Behördenleiter Ingo Kindler nehme dabei eine Schlüsselrolle ein. Vor allem die Einführung der elektronischen Akte an bayerischen Gerichten und Behörden bezeichnet Eisenreich als große Herausforderung. Bis zum Ende des Jahres 2025 müssten alle Gerichte mit der E-Akte ausgestattet sein; Bayern wolle und werde das früher schaffen, zeigt sich der Minister zuversichtlich. Der elektronische Rechtsverkehr ist bereits bei allen Gerichten in Bayern eingeführt. 17 der 22 bayerischen Landgerichte und zwei der drei Oberlandesgerichte setzen die E-Akte im Regelbetrieb ein. Die Regeleinführung der E-Akte an den Landgerichten in Zivilsachen erster Instanz und Oberlandesgerichten in Zivilsachen soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Daneben werde die Regeleinführung der E-Akte bei den Amtsgerichten in Zivil- und Familiensachen betrieben. Mehr als 106.000 Verfahren wurden laut Eisenreich bereits elektronisch geführt. (sib)

https://www.justiz.bayern.de

Stichwörter: E-Justiz, Amberg, Bayern, E-Akte



Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Justiz
Mecklenburg-Vorpommern: Justizvollzugsanstalten werden digitaler
[25.9.2023] In Stralsund trafen die Leiterinnen und Leiter norddeutscher JVA zu einer Konferenz zusammen. Dies nahm Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Jacqueline Bernhardt zum Anlass, um über die Digitalisierungsfortschritte in diesem Bereich zu sprechen. mehr...
Die Leiterinnen und Leiter der norddeutschen Justizvollzugsanstalten bei ihrer Konferenz im Stralsunder Rathaus.
Baden-Württemberg/Hessen: KI anonymisiert Urteile
[6.9.2023] Baden-Württemberg und Hessen haben gemeinsam den Prototypen für ein KI-gestütztes Tool zur Anonymisierung von Urteilen entwickelt. Der manuelle Aufwand bei der Anonymisierung gerichtlicher Entscheidungen vor ihrer Veröffentlichung wird damit stark reduziert. mehr...
Baden-Württemberg und Hessen starten ein gemeinsames KI-Projekt zur Anonymisierung von Urteilen​.
Saarland: Elektronisches Examen erfolgreich
[28.8.2023] Auch im juristischen Bereich wird die Arbeitswelt zunehmend digitaler. Umfangreiche handschriftliche Klausuren scheinen als Prüfungsformat unzeitgemäß. Im Saarland wurden nun die ersten Klausuren elektronisch geschrieben. Die Umsetzung verlief erfolgreich. mehr...
 Im Saarland wurden die ersten juristischen Examensklausuren elektronisch geschrieben. Die Durchführung verlief erfolgreich.
Bad Homburg: Amtsgericht als digitaler Wegbereiter
[14.8.2023] Am Amtsgericht Bad Homburg ist nicht nur die elektronische Akte in amtsgerichtlichen Zivil- und Insolvenzsachen für Hessen pilotiert worden. Hier wurde auch der elektronische Rechtsverkehr in Grundbuchsachen erprobt. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Juristische Staatsprüfung per E-Klausur
[2.8.2023] In Nordrhein-Westfalen können angehende Juristinnen und Juristen ihre staatliche Pflichtfachprüfung und die zweite juristische Staatsprüfung ab 2024 auch in elektronischer Form anfertigen. Ein Demoportal steht schon jetzt zur Verfügung. mehr...
Suchen...

 Anzeige


Branchenindex PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
MACH AG
23558 Lübeck
MACH AG
SEITENBAU GmbH
78467 Konstanz
SEITENBAU GmbH
Aktuelle Meldungen