Schleswig-Holstein:
5G-Campuszellen für Behörden


[13.10.2022] Schleswig-Holstein erkundet die Eignung lokaler 5G-Netzwerke für Verwaltung, Küstenschutz und Landwirtschaft. Das erste Pilotnetz ging jetzt in Betrieb. Geprüft wird auch, ob die 5G-Verfügbarkeit steigt, wenn das Land Standorte und Technik für eine kooperative Nutzung anbietet.

In Schleswig-Holstein sollen an fünf Standorten eigene 5G-Campuszellen eingerichtet werden. Geplant sind lokale 5G-Installationen unter anderem beim Landespolizeiamt, bei Ministerien der Landesregierung, aber auch bei Behörden des Küstenschutzes und bei einem landwirtschaftlichen Betrieb. Die erste lokale 5G-Campuszelle wurde bereits beim Zentralen IT-Management der Landesverwaltung in Betrieb genommen. Das teilt die Staatskanzlei in einer Presseinformation mit.
Mit eigenen 5G-Installationen will das Land die Bandbreiten des auf Glasfaser basierenden Behördennetzes auch für mobile Nutzungsszenarien erschließen. Zudem bestehe im Flächenland Schleswig-Holstein dafür auch Bedarf in der Landwirtschaft und im Küstenschutz, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Daneben gehe es auch um eine Erweiterung der technischen Möglichkeiten beim Umgang mit besonderen Lagen wie Großveranstaltungen oder in Krisensituationen. So sei es zum Beispiel möglich, dass die Landespolizei große Datenmengen ohne Zeitverzug über die private 5G-Campuszelle in das Landesnetz und damit zur weiteren Verwendung übermittle. Auch bei Großveranstaltungen stehe den Sicherheitskräften mit dem privaten 5G-Campusnetz eine breitbandige Sprach- und Datenkommunikation zur Verfügung, die von der Verfügbarkeit kommerzieller Mobilfunknetze unabhängig ist. Als weitere Nutzung nannte Schrödter die Bedienung autonom fahrender Maschinen im landwirtschaftlichen Betrieb. Mithilfe der 5G-Campuszelle könnten die Maschinen nicht nur gesteuert, sondern auch in die Lage versetzt werden, mit KI-Unterstützung eigenständig Entscheidungen wie das Aussortieren von unerwünschtem Erntegut zu treffen, so der Minister.
Die Landesregierung hatte bereits in ihrem 100-Tage-Programm die Planung von fünf Standorten für die Erprobung von 5G-Technik beschlossen (wir berichteten). Am Standort beim Zentralen IT-Management der Landesverwaltung konnten bereits erste Tests mit Smartphones und Laptops und hohen Datenübertragungsraten durchgeführt werden. Im Zuge der Erprobung soll auch evaluiert werden, wie in Zusammenarbeit mit den Mobilfunkanbietern die Verfügbarkeit von 5G in Schleswig-Holstein dadurch erhöht werden kann, dass die Landesregierung eigene Standorte und eigene Technik für eine kooperative Nutzung anbietet. (sib)

https://www.schleswig-holstein.de

Stichwörter: Breitband, Schleswig-Holstein, 5G



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