[20.10.2022]
Ein Fehler in der Löschroutine des Dokumenten-Management-Systems hat in Thüringen zur versehentlichen Löschung von digitalen Dokumenten der Landesverwaltung geführt. Aufgefallen war die Datenpanne erst Monate später.
Rund 1.800 elektronische Dokumente der Thüringer Staatskanzlei und des Justizministeriums aus den Jahren 2014 bis 2021 wurden versehentlich gelöscht. Das hat das für die landeseigene IT zuständige Finanzministerium gegenüber dem MDR Thüringen bestätigt.
Ursache war laut dem Sprecher des Ministeriums, Uwe Büchner, ein Fehler in der Löschroutine des Dokumenten-Management-Systems (DMS). Diese sollte eigentlich nur Duplikate entfernen, löschte aber auch die Ursprungsdokumente. Darüber hinaus habe sich die Frist zur Aufbewahrung von Sicherheitskopien als zu kurz erwiesen: Ereignet hat sich der Vorfall bereits im Mai dieses Jahres, aufgefallen war die Panne laut MDR aber erst Monate später, als auch die Back-up-Sicherheitskopien bereits überschrieben gewesen seien.
Wie Ministeriumssprecher Büchner gegenüber dem MDR weiter berichtete, wurde der Fehler in der Löschroutine in einer neueren Version des DMS behoben. Zudem lägen viele der gelöschten älteren Dokumente noch als Papierakten vor und seien demnach nicht gänzlich verloren.
Auf dieses Sicherheitsnetz wird Thüringen in Zukunft jedoch nicht mehr setzen können: Ab dem Jahr 2023 soll die gesamte Landesverwaltung mit ihren mehr als 10.000 Computer-Arbeitsplätzen vollständig mit elektronischen Akten arbeiten. Das vom Freistaat verwendete DMS VIS setzen zahlreiche deutsche Behörden und Landesverwaltungen ein, unter anderem auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Berlin. Insgesamt sind im Thüringer DMS knapp 40 Millionen Dokumente gespeichert.
(bw)
Zum Bericht des MDR (Deep Link)
https://www.thüringen.de
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