[21.11.2022] Die Bewertung ausländischer Hochschulzeugnisse soll deren Inhabern helfen, leichter auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und es Arbeitgebern erleichtern, qualifizierte Bewerber zu finden. In einem OZG-Projekt des BMI wird dieses Bewertungsverfahren nun digitalisiert.
Viele Menschen mit ausländischem Hochschulabschluss suchen eine Anstellung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Nun wird die Bewertung ihrer ausländischen Zeugnisse mit Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) vollständig digitalisiert. Durch eine solche Bewertung werde die Vergleichbarkeit dieser Qualifikationen bestätigt, heißt es auf der OZG-Informationswebsite des BMI. Damit werde es Arbeitgebern in Deutschland erleichtert, qualifizierte ausländische Bewerberinnen und Bewerber einzustellen und diese könnten leichter auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Die hohe Relevanz der Leistung und die Notwendigkeit einer durchgängigen Digitalisierung zeige sich in den stark steigenden Antragszahlen: Mehr als 45.000 Zeugnisse seien im Jahr 2022 von der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB), einer Abteilung des Sekretariats der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK), bewertet worden – Tendenz steigend.
Erstes Digitallabor mit Erfolg abgeschlossen
Die ZAB bietet für die Zeugnisbewertung bereits einen niedrigschwelligen Online-Formularassistenten an. Nun soll die ZAB die OZG-Leistung in einem Pilotprojekt OZG-konform umsetzen. Sie wird dabei von BMI und BMBF unterstützt. Eine Ende-zu-Ende-Lösung soll einen großen Mehrwert für Antragstellende bieten, die Arbeit der ZAB vereinfachen und die Zeugnisbewertungen beschleunigen.
Kürzlich trafen sich Vertreter von BMI und BMBF, das zuständige Team der ZAB mit ihrer Leiterin Simone El Bahi sowie Digitalisierungsexperten zum ersten Digitallabor-Workshop in Berlin. Dabei wurde die Perspektive der Antragstellenden wie auch die der Sachbearbeitung diskutiert. Auf dieser Grundlage und unter Rückgriff auf Best-Practice-Beispiele aus aller Welt wurden die ersten Prototypen diskutiert und sinnvolle Funktionen erarbeitet. Im nächsten Schritt soll die Software-Architektur ausgearbeitet und die agile Umsetzung gemeinsam mit dem Team geplant werden. Im Sommer 2023 soll das neue IT-Verfahren mit einer Pilotphase starten.
(sib)
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Bildquelle: BMI