OSBA:
Digitale Souveränität messbar machen


[24.11.2022] Der Begriff der digitalen Souveränität ist inzwischen weit verbreitet und erklärtes politisches Ziel – dennoch bleibt er oft unscharf. Die OSBA und das Weizenbaum-Institut wollen nun einen Index entwickeln, der digitale Souveränität genauer bestimmen und messen kann.

Ein zentrales Ziel, für das sich die Open Source Business Alliance (OSBA) einsetzt, ist digitale Souveränität, also die Gestaltungs- und Kontrollfähigkeit im Digitalen. Inzwischen ist der Begriff populär geworden und hat auch Eingang in die Politik gefunden (wir berichteten). Allerdings, so die OSBA, gebe es unterschiedliche Vorstellungen davon, was unter dem Begriff verstanden werden soll. Und obwohl sich viele politische Akteure darauf einigen könnten, dass die digitale Souveränität gestärkt werden muss, sei oftmals unklar, wie dies erreicht oder nachgewiesen werden soll.
Daher haben die OSB Alliance und das Weizenbaum-Institut ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das digitale Souveränität messbar machen will. Ein solcher Index für digitale Souveränität, der Parameter aus verschiedensten Bereichen untersuche und in Indikatoren übersetze, könne ein Lagebild zeichnen und über die Zeit darstellen, ob sich das Niveau der digitalen Souveränität verändert habe, erklärt dazu die OSBA. Daraus könnten dann für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Maßnahmen abgeleitet werden, um bei einzelnen Indikatoren nachzusteuern und so die festgesetzten Ziele zu erreichen. Ein wissenschaftlich fundierter und breit getragener Index für digitale Souveränität erhöhe die Transparenz und mache es einfacher, über konkrete politische Maßnahmen zu diskutieren.

Erste Kriterien festgelegt

Ende September 2022 haben die OSB Alliance und das Weizenbaum-Institut den ersten Schritt für die Konzeption eines Index für digitale Souveränität unternommen: Gemeinsam mit Vertretern aus unterschiedlichsten Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung wurden in einem Workshop erste Ideen und Konzepte entwickelt. Dabei wurden für die Kategorien Staat, Wirtschaft und Individuum Eigenschaften digitaler Souveränität identifiziert. In einem nächsten Schritt müssen diese Eigenschaften nun in messbare Indikatoren übersetzt und insgesamt zu einem stimmigen Bild zusammengefügt werden. Da zwischen den Kategorien Wechselwirkungen bestehen, stehe hier noch viel inhaltliche und methodische Arbeit an, so die OSBA.
Bereits während des Workshops sei deutlich geworden, dass über die verschiedenen beteiligten Organisationen hinweg eine große Bereitschaft bestehe, sich den Herausforderungen zu stellen und die Entwicklung eines Index für digitale Souveränität gemeinsam fortzuführen. Die OSB Alliance und das Weizenbaum-Institut wollen diese Initiative jetzt auf einer wissenschaftlichen Basis gemeinsam weiter vorantreiben. (sib)

https://osb-alliance.de
https://www.weizenbaum-institut.de

Stichwörter: Panorama, OSBA, Weizenbaum-Institut, Open Source Software, digitale Souveränität



Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Civic Data Lab: Projekt zur Datenunterstützung gestartet
[30.11.2023] Das Civic Data Lab hat sich zum Ziel gesetzt, die Zivilgesellschaft bei der Umsetzung digitaler Projekte mit Datenbezug zu unterstützen. Es hat jetzt offiziell seine Arbeit aufgenommen. mehr...
Das Team des Civic Data Lab bei der Auftaktveranstaltung im MotionLab.Berlin.
Berlin: Zentraler Kompetenzpool für Open Source
[16.11.2023] Um die digitale Souveränität der Berliner Verwaltung zu stärken, wurde in der Bundeshauptstadt jetzt ein neues Open-Source-Kompetenzzentrum offiziell eröffnet. Der weitere Aufbau soll in den kommenden Monaten erfolgen. mehr...
Berlins CDO Martina Klement (l.) und die stellvertretende ITDZ-Vorständin Anne Lolas bei der offiziellen Einweihung des Berliner Open-Source-Kompetenzzentrums.
BMI: Nutzungsdaten von Online-Services
[13.11.2023] Online-Verwaltungsleistungen müssen nutzerfreundlich sein, um tatsächlich erfolgreich zu sein. Ein Indikator der Nutzungsfreundlichkeit ist die Nutzungshäufigkeit einzelner Dienste. Das nun lancierte Auswertungstool Zentrale Statistik-Komponente erfasst diese systematisch. mehr...
Beispiel einer Auswertung der Nutzungszahlen von Online-Services über die Zentrale Statistik-Komponente (ZSK).
eGovernment Monitor 2023: Die digitale Nutzungslücke bleibt groß
[17.10.2023] Die digitale Verwaltungstransformation geht voran, doch bei den Menschen im Land kommt davon wenig an. Eine Ursache: Hebelprojekte wie digitale Identitäten erzielen nicht den notwendigen Erfolg. Das zeigt der eGovernment Monitor 2023 der Initiative D21 und der TU München. mehr...
Die digitale Verwaltungstransformation geht voran, doch Bürgerinnen und Bürger nutzen digitale Angebote (zu) wenig – dies zeigt der eGovernment Monitor 2023.
HS Bund: Erster DACS-Jahrgang diplomiert
[6.10.2023] Seit drei Jahren büffelt der erste Jahrgang des hochspezialisierten Studiengangs Digital Administration und Cyber Security – nun verabschiedet die HS Bund die Absolventinnen und Absolventen. Das BSI begrüßt die jungen Cyber-Sicherheitsexperten in seinen Reihen. mehr...
Suchen...
Branchenindex PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
d.velop AG
48712 Gescher
d.velop AG
GovConnect GmbH
30163 Hannover
GovConnect GmbH
Aktuelle Meldungen