[11.1.2023] Seit 2020 wurden bei der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern Smartphones mit polizeifachlichen Apps pilotiert – mit großem Erfolg. Nun sollen noch in diesem Jahr alle Streifenbeamten ein Smartphone erhalten. Ursprünglich war der landesweite Einsatz erst ab 2027 geplant.
Die Digitalisierung der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern nimmt nach Bekunden des Innenministeriums des Landes Fahrt auf: Im Jahr 2023 sollen die mehr als 3.000 operativen Einsatzkräfte mit Dienst-Smartphones ausgestattet sein. Ursprünglich sollten die Streifenbeamten des Landes erst 2026/2027 Smartphones für ihre Arbeit nutzen können. Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen in mittlerweile 13 Revieren, in denen Dienst-Smartphones seit 2020 pilotiert wurden (
wir berichteten), werde das Umsetzungstempo für die Einführung deutlich beschleunigt. Dies kündigte Innenminister Christian Pegel in der Landeshauptstadt Schwerin an.
Die Rückmeldung aus den Pilotrevieren sei durchweg positiv, so Pegel. Eine App, die von der Polizei M-V und dem Datenverarbeitungszentrum M-V entwickelt worden sei, erlaube es, direkt am Einsatzort Daten wie Personen- und Zulassungsdaten abzurufen und zu überprüfen. Auch die Echtheit vieler Dokumente könne vor Ort geprüft werden, so Pegel. Bisher müssten dazu Informationen telefonisch beim Revier abgefragt oder Personen zur Überprüfung aufs Revier gebracht werden. Die moderne Technik spare nun Zeit und Kapazitäten – für die Polizei wie für die Verdächtigen. Bei unbestätigtem Verdacht können letztere gleich nach der Überprüfung vor Ort wieder ihrer Wege gehen, so Pegel zu den Vorteilen der Dienst-Smartphones.
E-Akten anlegen
Die Zahl der Dienst-Handys für die Landespolizei soll von bislang 650 auf mehr als 3.000 erhöht werden. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die weitere Digitalisierung der Landespolizei, heißt es aus dem Innenministerium weiter. Neben den geschilderten Arbeitserleichterungen sollen die Beamtinnen und Beamten künftig per Smartphone auch elektronische Akten anlegen und bereits angelegte Vorgänge weiterbearbeiten können. Das bisherige Vorgehen, Notizen handschriftlich festzuhalten und später manuell in den Computer einzugeben, entfalle. Zudem gebe es bundesweit bereits eine Vielzahl von Apps für den Polizeidienst, etwa ein Digitales Notizbuch und die Ordnungswidrigkeiten-App. Nun solle geprüft werden, welche davon schnellstmöglich auch in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt werden können, sagte Pegel.
Das Innenministerium investiert für die Smartphones, notwendiges Zubehör wie Akkuladestationen und WLAN in den Dienststellen sowie Lizenzen mehr als 2,6 Millionen Euro. Zudem sollen die künftigen User innerhalb ihrer Behörde für den Umgang mit der neuen Technik geschult werden.
(sib)
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