[2.2.2023] Die Bewertung ausländischer Hochschulzeugnisse ist ein wichtiger Schritt für den Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt. Dieses Verfahren soll nun durchgehend digitalisiert werden. Dazu trafen BMI und KMK eine Kooperationsvereinbarung. Noch in diesem Jahr soll die Pilotphase starten.
Viele Menschen mit ausländischem Hochschulabschluss suchen eine Anstellung auf dem deutschen Arbeitsmarkt und umgekehrt sind Arbeitgeber auf der Suche nach Fachkräften. Das vom BMI angestoßene Projekt Zeugnisbewertung Digital will das Bewertungsverfahren für ausländische Hochschulzeugnisse digitalisieren. Damit sollen qualifizierte Interessenten leichter auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen können; gleichzeitig soll es für Arbeitgeber einfacher werden, passende Bewerber zu finden. Bereits im Herbst 2022 wurde im Rahmen des OZG ein erstes Digitallabor (
wir berichteten) zum Projekt erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde ein Umsetzungskonzept für eine digitale Plattform erarbeitet. Nun haben das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Damit soll nun die zweite Phase des Projekts eingeläutet werden: die technische Umsetzung der Komponenten und der Aufbau der Plattforminfrastruktur. Das berichtet das BMI auf seiner OZG-Informationswebseite.
Ende-zu-Ende-Lösung bringt Mehrwert
Das interdisziplinäre Projekt-Team soll in den kommenden Monaten in einem agilen Prozess die Umsetzung der IT-Plattform voranbringen. Dies geschieht gemeinsam mit der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB), einer Abteilung des KMK-Sekretariats als Einrichtung der Länder. Dabei soll schrittweise ein Gesamtsystem entstehen, dessen Kern die digitale Antragsstrecke sowie eine neue Arbeitsumgebung für die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter bei der ZAB sein werden. Dieses Back End soll unter anderem Funktionalitäten für die Ausstellung fälschungssicherer digitaler Zeugnisbewertungen bereitstellen und so eine OZG- und Reifegrad-konforme Umsetzung des Gesamtprozesses ermöglichen.
Fachlich begleitet wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bei der Umsetzung müssen besondere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, darunter die Implementierung zahlreicher Schnittstellen zu Drittsystemen, die Anforderungen zum E-Payment mit internationalen Zahlungen und die Erarbeitung von Hilfestellungen für die heterogene Nutzergruppe. Die Pilotphase zur Erprobung und Optimierung der entwickelten Prozesse soll laut BMI noch in diesem Jahr starten.
(sib)
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Bildquelle: BMI/Birte Kranz