Sie befinden sich hier: Startseite > Themen > Politik > Einmalige Projekte

Bremen:
Einmalige Projekte


[16.3.2023] Über Bremer Digitalisierungsprojekte hat sich Bundes-CIO Markus Richter bei seinem Besuch in der Freien Hansestadt informiert. Darunter befinden sich digitale Lösungen, die bundesweit einmalig sind und solche, die bundesweit zur Nachnutzung bereitstehen.

Bremens Finanzstaatsrat Martin Hagen (8.v.r.) und Bundes-CIO Markus Richter (9.v.r.) inmitten der Köpfe, die Bremens Verwaltung digital denken und machen. Bundes-CIO Markus Richter hat die Abteilung für Digitalisierung beim Senator für Finanzen in Bremen besucht. In einer fünfstündigen Präsentation zeigte die Abteilung laut eigenen Angaben Bremer Projekte und digitale Lösungen, die zum einen bundesweit einmalig sind und zum anderen bereits bundesweit zur Nachnutzung bereitstehen. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bundeskanzleramt, dem Bundesfamilienministerium, von Unternehmen, der Handelskammer, der Handwerkskammer und anderen Bremer Behörden.
Dazu Markus Richter: „Es ist mir immer eine Freude, nach Bremen zu kommen (wir berichteten). Hier entstehen Lösungen für die digitale Verwaltung, die bundesweit Aufmerksamkeit erregen. Ich habe heute Meilensteine für digitale Verwaltungsleistungen gesehen. Die sind für die Wirtschaft, aber auch für Familien sehr nützlich. Immer wieder beeindruckt mich das Projekt ELFE, die einfachen Leistungen für Eltern (wir berichteten). So kann Staat sein: serviceorientiert und nah bei den Bürgerinnen und Bürgern. Diesen Weg müssen wir konsequent weiterdenken.“
In Bremen kann der Elterngeldantrag komplett online abgegeben werden und wird auch volldigital in der Elterngeldstelle verarbeitet. Bremen ist beim Projekt Elterngeld Digital Pilotland, die Federführung für das Projekt hat das Bundesfamilienministerium. Die Nachweise können ebenfalls digital eingereicht werden. Dazu Finanzstaatsrat Martin Hagen: „Unser Engagement für die Digitalisierung beim Elterngeld zahlt sich nun aus. Die Beantragung ist jetzt nicht nur einfacher und schneller, auch die Elterngeldstellen können online gestellte Anträge schneller bearbeiten. Davon profitieren Eltern und Behörden gleichermaßen.“

Beschaffung und Vergabe

Gemeinsam mit seinen Partnern entwickelt Bremen laut Senatsangaben außerdem Verwaltungsleistungen, mit denen Unternehmen an Ausschreibungsprozessen beteiligt und öffentliche Beschaffungen organisiert werden. Andere Bundesländer und Kommunen können diese Dienste nachnutzen. Im Bekanntmachungsservice werden alle Ausschreibungen der öffentlichen Hand publiziert (wir berichteten). Unternehmen können auf dieser Plattform systematisch bundesweit nach öffentlichen Aufträgen suchen. Über einen deutschlandweit zentralen Dienst können Unternehmen eine Präqualifizierung vornehmen lassen. Bieter und Bewerber müssen somit zum Beispiel die regelmäßig in Vergabeverfahren verlangten Einzelnachweise nicht jedes Mal neu vorlegen. Ziel sei die Interaktion zwischen Verwaltung und Lieferanten zu erleichtern und den Wettbewerb bei öffentlichen Aufträgen zu stärken.
Ein weiteres Teilprojekt zum Thema Vergabe und Beschaffungsprozess ist das Lieferantencockpit. Auf der Online-Plattform können Lieferanten ihre Produkte und Kataloge bereitstellen und die Verwaltungen daraus bestellen. Die Lieferanten müssen lediglich vorher einen Rahmenvertrag mit dem Bund, den Ländern oder Kommunen abgeschlossen haben. Die Plattform bringt die öffentliche Hand als Auftraggeber mit Unternehmen zentral zusammen. Zukünftig können Bestellungen und Anfragen über die Plattform zentral entgegengenommen und bearbeitet werden. Dies soll langfristig den Bestellprozess der Bundesländer für Lieferanten und die öffentliche Verwaltung einfacher und attraktiver machen.

Datenschutzcockpit als Herzensanliegen

Grundlage für die Akzeptanz der Verwaltungsdigitalisierung bei den Bürgerinnen und Bürgern ist laut der Pressemeldung des Finanzsenats das Datenschutzcockpit (DSC), das ebenfalls in Bremen entwickelt wird. Bürgerinnen und Bürger können dadurch künftig nachvollziehen, welche Daten Behörden mit ihrer Identifikationsnummer übermittelt haben und welche Daten zu ihrer Person in behördlichen Registern gespeichert sind. Nachweise müssen bei Antragstellung nicht jedes Mal neu eingereicht werden, sondern können im System gespeichert und abgerufen werden. Dazu Staatsrat Martin Hagen: „Das Datenschutzcockpit ist mir ein Herzensanliegen. Denn erst wenn Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen und selbst entscheiden können, welche Dokumente sie im System hinterlegen wollen, werden sie den digitalen Verfahren in der Verwaltung vertrauen und sie nutzen.“ (ba)

https://www.service.bremen.de
https://www.finanzen.bremen.de

Stichwörter: Politik, Bremen, ELFE, Beschaffung, Vergabe, Datenschutzcockpit

Bildquelle: Finanzressort Bremen

Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
IT-Planungsrat: 40. Sitzung thematisiert Kommunalpakt
[30.3.2023] Ende März kam der IT-Planungsrat zu seiner 40. Sitzung zusammen. Neben einem neuen Selbstverständnis und der Neuausrichtung von Finanzierungsmodalitäten wurden auch Eckpunkte für einen Kommunalpakt vereinbart, der in der Sommersitzung unterzeichnet werden soll. mehr...
Der IT-Planungsrat ist zu seiner 40. Sitzung zusammengekommen.
Thüringen/Bayern/Niedersachsen: Zusammen fürs OZG
[30.3.2023] Der Freistaat Thüringen intensiviert seine Zusammenarbeit mit Nachbarländern und hat gemeinsam mit Bayern und Niedersachsen einen Letter of Intent unterzeichnet. Auf dieser Basis soll die OZG-Umsetzung für Landes- und Kommunalverwaltungen vorangetrieben werden. mehr...
Schleswig-Holstein: Behördengang als Ausnahme
[28.3.2023] Für eine rund um die Uhr digital erreichbare Verwaltung setzt sich Schleswig-Holstein ein. Bei der Abschaffung der Schriftformerfordernisse sollte auf bundesweit einheitliche Regelungen gesetzt werden. mehr...
Bayern: Digitalplan vorgestellt
[24.3.2023] Den Digitalplan Bayern hat jetzt Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach vorgestellt. Digitale Bildung, die moderne Verwaltung oder eine moderne Datennutzung zählen zu den Schwerpunkten. Eingeflossen sind auch die Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern. mehr...
Die neue Digitalstrategie des Freistaats Bayern sieht mehr als 200 Digitalisierungsmaßnahmen vor.
OZG-Novelle: Zaghaft und unterambitioniert
[9.3.2023] Als zu zaghaft und unterambitioniert bezeichnet Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter den vorliegenden Entwurf zur Novellierung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). mehr...