[6.4.2023] Bundesweit sind die Websites von Ministerien und Behörden seit Dienstagmorgen (4. April 2023) Ziel eines massiven DDoS-Angriffs geworden, bei dem die attackierten Server gezielt überlastet werden. Zwischenzeitlich sind die meisten Websites zwar wieder erreichbar, der Angriff sei aber noch nicht beendet, warnte Mecklenburg-Vorpommerns Digital- und Innenminister Christian Pegel.
Auf die Portale mehrerer Bundesländer und deren Behörden und Ministerien wird seit Dienstag, 4. April 2023, eine massive Cyber-Attacke verübt. Dabei handelt es sich um einen DDoS-Angriff (Distributed Denial-of-Service Attack), bei dem die attackierten Server gezielt überlastet werden. Davon betroffen war am Dienstag ab dem frühen Morgen etwa das Bundesland Sachsen-Anhalt (
wir berichteten): Die Web-Seiten der Ministerien und nachgeordneten Behörden waren deshalb zeitweise nicht erreichbar. Ebenso lahmgelegt wurden am Dienstag die Web-Seiten der Ministerien Mecklenburg-Vorpommerns, die öffentliche Homepage der Landespolizei sowie das MV-Serviceportal. „Unsere Fachleute haben erste Angreifer frühzeitig identifiziert und gesperrt und weitere technische Maßnahmen umgesetzt, um weitere Angriffe abzuwehren“, informierte Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel.
Von der bundesweiten Cyber-Attacke betroffen waren zudem das schleswig-holsteinische Landesportal, die Websites der Berliner Landesverwaltung, der Auftritt der Polizei Brandenburg sowie die Web-Seiten der Thüringer Landesregierung. Der Schwerpunkt lag hier auf den Seiten des Thüringer Innenministeriums und der Thüringer Polizei. Auch Niedersachsen und das Saarland meldeten Cyber-Attacken. Ralf Kleindiek, Staatssekretär für Digitales in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres, erklärte dazu am Mittwoch gegenüber dem rbb: „Wir erleben heute den größten Angriff auf die Web-Seiten der Berliner Landesverwaltung.“ Die Seiten der Berliner Behörden seien dadurch langsamer erreichbar gewesen, es seien jedoch keine Daten abgeflossen oder gestohlen worden.
Die meisten der von dem Angriff betroffenen Portale sind mittlerweile wieder online erreichbar. „Der Angriff ist aber nicht beendet“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Digital- und Innenminister Christian Pegel. „Unsere Computer-Spezialisten verzeichnen weiterhin extrem viele Zugriffe auf die Seiten, die offenbar das Ziel haben, diese lahmzulegen. Unsere Task Force, bestehend aus Vertretern unseres IT-Dienstleisters DVZ und des Computernotfall-Teams der Landesregierung arbeiten am Schutz der Server und sperren den Zugriff für erkannte IP-Adressen, von denen Angriffe gestartet werden. Die Kollegen sind auch mit den IT-Spezialisten des Bundes und der anderen Bundesländer in Kontakt, die ebenfalls von diesen Angriffen betroffen sind.“
Wer hinter den Angriffen steckt, ist noch unklar, es liegt jedoch ein Bekennerschreiben einer russische Cyber-Gruppe vor. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.
(bw)
https://www.sachsen-anhalt.dehttps://www.regierung-mv.dehttps://www.schleswig-holstein.dehttps://thueringen.de
Stichwörter:
IT-Sicherheit,
Datenschutz,
Cyber-Attacke