KGSt:
Ein modernes Fördersystem für Kommunen


[16.5.2023] Kommunen sehen sich einer Vielzahl von Förderprogrammen auf Bundes- und Länderebene gegenüber, um Finanzierungslücken zu schließen. Doch das Förderwesen ist stark bürokratisiert. Die KGSt hat jetzt ein Positionspapier mit Vorschlägen zu dessen Modernisierung vorgelegt.

Bund und Länder sollten Kommunen den Weg durch die Förderlandschaft erleichtern. Seit 2019 besteht das Netzwerk Fördermanagement, in dem sich mit der Fördermittelakquise und -abwicklung befasste Spezialisten aus Kommunen treffen, um über konkrete Herausforderungen, Lösungen und über die Förderlandschaft zu diskutieren. Nun hat ein Autoren-Team aus diesem Netzwerk ein Positionspapier vorgelegt, in dem eine Modernisierung des Förderwesens gefordert wird. Darüber berichtet die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), die neben Vertretern aus den Städten Bonn, Bochum, Freiburg, Hannover, Langenfeld, Lüdenscheid, Mainz, Nürnberg und Osnabrück an dem Bericht mitwirkte.
Das Zuwendungsrecht als Teil des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder sei den heutigen Herausforderungen nicht mehr gewachsen und müsse modernisiert werden, so die Autoren. So müssten effiziente und wirkungsvolle Verfahren ermöglicht werden. Notwendig sei zudem eine bessere Informationsbereitstellung zu Förderprogrammen: Wenn schon der Überblick über Fördermöglichkeiten fehle, würden Fördermittel in erheblichem Umfang nicht abgerufen. Auch müssten Förderprogramme ressort- und behördenübergreifend abgestimmt und eventuell zusammengelegt werden. Indem die Anzahl der Bewilligungsbehörden reduziert werde, könne die Fördermittellandschaft insgesamt transparenter werden. Eine organisatorische Verschlankung könne zu einer einheitlichen Rechtsumsetzung und Gestaltung des Förderprozesses beitragen.

Fördermittel ersetzen adäquate Finanzausstattung nicht

Kommunen bräuchten Gestaltungsspielräume, um die jeweils regional besten Maßnahmen eigenverantwortlich umzusetzen. Ein stetig wachsender Dschungel an Förderprogrammen und -mitteln untergrabe diese erforderliche Handlungsfreiheit und sei daher keine Dauerlösung für kommunale Investitionsschwierigkeiten. Dies bestätigte auch der Deutsche Landkreistag in einer Stellungnahme zum Positionspapier: Fördermittel im Rahmen eines optimierten Fördersystems könnten eine aufgabenadäquate Finanzmittelausstattung allenfalls ergänzen, aber nicht ersetzen.
Der Bericht mit dem Titel „Deutliche Modernisierung im staatlichen Fördersystem auf Bundes- und Länderebene erforderlich. Kommunale Vorschläge zur Entbürokratisierung“ kann bei der KGSt bestellt werden. (sib)

https://www.kgst.de

Stichwörter: Panorama, KGSt, Förderwesen

Bildquelle: vantuz/123rf.com

Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Detecon-Studie: Digitalisierung der Verwaltung stockt
[20.9.2023] Die Technologieberatung Detecon hat Entscheider aus Verwaltungen sowie öffentliche IT-Dienstleister befragt. Beide Gruppen beurteilen den bisherigen Digitalisierungsfortschritt zurückhaltend. Umsetzungsbremsen sind Fachkräftemangel und komplexe Vergabeverfahren. mehr...
E-Government-Wettbewerb 2023: Preisträger stehen fest
[18.9.2023] Die Gewinnerprojekte des 22. E-Government-Wettbewerbs stehen fest. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin prämierten BearingPoint und Cisco erneut fünf Leuchtturmprojekte der Verwaltungsmodernisierung. mehr...
Die Gewinner und Finalisten des E-Government-Wettbewerbs 2023 auf der großen Bühne des 28. Ministerialkongresses.
Berlin: Elterngeld-Antrag ohne Papier
[18.9.2023] In Berlin steht für den Elterngeldantrag ab sofort ein durchgehend digitales Online-Verfahren zur Verfügung. Bundesfamilienministerin Paus und die Berliner Familiensenatorin Günther-Wünsch besuchten ein Familienservicebüro, um die Antragsbearbeitung live zu erleben. mehr...
Hamburg: InnoTecHH Fonds fördert Innovationen
[14.9.2023] Über den InnoTecHH Fonds unterstützt die Senatskanzlei Hamburger Behörden, Ideen für den Einsatz innovativer Technologien zu entwickeln und schnell zu erproben. Um die Arbeit in der Verwaltung zu erleichtern, wird auch KI eingesetzt und ihr Nutzen untersucht. mehr...
Nordrhein-Westfalen/Bund: Reallabore als gemeinsame Aufgabe
[12.9.2023] Nordrhein-Westfalen hat als bisher erstes Bundesland seine knapp 70 Reallabore zu einem One Stop Shop vernetzt. Nun strebt der Bund eine engere Verzahnung mit der nordrhein-westfälischen Initiative für Reallabore an und will ein Reallabore-Gesetz schaffen. mehr...
Suchen...

 Anzeige


Aktuelle Meldungen