Hessen:
E-Akte in allen Fachgerichtsbarkeiten


[21.7.2023] Das Arbeitsgericht Gießen ist in Hessen Pilotgericht für die E-Akte und will nun vorzeitig zum Regelbetrieb übergehen. Auch die Umstellung bei den übrigen Arbeitsgerichten erster Instanz und bei weiteren Fachgerichtsbarkeiten soll bald beginnen.

Die Pilotierung der E-Akte beim Arbeitsgericht Gießen verlief erfolgreich und bahnt den Weg für die Umstellung in weiteren Fachgerichtsbarkeiten. Beim Arbeitsgericht in Gießen verläuft die am 23. Mai begonnene Pilotierung der elektronischen Akte ausgesprochen erfolgreich. Das teilt jetzt das hessische Ministerium der Justiz mit. Das Gericht wolle die Pilotierung deshalb bereits deutlich früher als ursprünglich geplant beenden und zeitnah auf die führende elektronische Akte umsteigen. Das Arbeitsgericht Gießen bearbeite bereits mehr als 1.300 Verfahren in elektronischer Form, täglich kommen weitere hinzu. Alle Kammern des Gerichts arbeiten schon jetzt mit der E-Akte.
Die hessische Justizstaatssekretärin Tanja Eichner hat das Arbeitsgericht Gießen besucht, um sich mit der Direktorin Manuela George auszutauschen, anschließend führte sie Gespräche mit der Geschäftsleitung und den örtlichen Gremien.
Ihr Besuch habe den erfolgreichen Verlauf der Pilotierung bestätigt, erklärte Eichner. Deshalb werde sie – neben dem Hessischen Landesarbeitsgericht – den Wunsch des Arbeitsgerichts Gießen auf vorzeitige Umstellung unterstützen und beabsichtige, die Gremien in Kürze zu beteiligen. „Es freut mich, dass die Pilotierung der E-Akte so gut verläuft, dass das Arbeitsgericht Gießen die Pilotierung nicht wie ursprünglich geplant bis Ende Dezember 2023 fortführen, sondern bereits vorzeitig – voraussichtlich zum 1. Oktober 2023 – allein mit der führenden elektronischen Akte arbeiten möchte“, so die Ministerin.

Weitere Gerichte folgen

Der erfolgreiche Pilot beim Arbeitsgericht Gießen macht zugleich den Weg für den geplanten Roll-out bei den übrigen Arbeitsgerichten erster Instanz frei: den Arbeitsgerichten Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Kassel, Offenbach und Wiesbaden. Der dortige Roll-out sei für Sommer 2024 geplant, sagte Eichner. Derweil wird beim Hessischen Landesarbeitsgericht Ende Juli 2023 die Auftaktveranstaltung zur Pilotierung der elektronischen Akte stattfinden. Der Start der dortigen Pilotierung ist für Ende August oder Anfang September dieses Jahres vorgesehen.
Und auch die Umstellung der anderen hessischen Fachgerichtsbarkeiten auf die elektronische Akte gestalte sich ausgesprochen erfolgreich, betonte die Justizministerin. Neben der Sozialgerichtsbarkeit, die schon seit dem 1. Juni dieses Jahres vollständig auf die führende elektronische Akte umgestellt wurde, solle die gesamte hessische Verwaltungsgerichtsbarkeit zum 1. August 2023 auf die führende E-Akte umgestellt werden. Die Pilotierung des hessischen Finanzgerichts sei für das vierte Quartal 2023 geplant. (sib)

https://justizministerium.hessen.de

Stichwörter: E-Justiz, E-Akte, Gießen, Hessen

Bildquelle: HMdJ

Druckversion    PDF     Link mailen



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Justiz
Brandenburg: Elektronische Geldstrafenvollstreckung
[27.11.2023] Die Digitalisierung der Justiz in Brandenburg kommt voran. Die elektronische Geldstrafenvollstreckung geht in Neuruppin in den Echtbetrieb. 2024 soll das Verfahren landesweit ausgerollt werden. Auch E-Akten und moderne Sitzungstechnik gibt es an immer mehr Gerichten. mehr...
Hamburg: E-Akte in der Justiz in der Fläche angekommen
[21.11.2023] In Hamburg ist die E-Akte in der Justiz in der Fläche angekommen: Über 100.000 Verfahren werden digital geführt, etwa die Hälfte der Beschäftigten in den Gerichten und Staatsanwaltschaften arbeitet mit der E-Akte. mehr...
Start der E-Akte in der Hamburger Justiz im September 2020. Inzwischen ist die E-Akte in der Fläche angekommen.
Hamburg: Digitales Prüfungszentrum der Justiz
[20.11.2023] Eine Änderung im Deutschen Richtergesetz erlaubt, dass Klausuren im juristischen Staatsexamen auch elektronisch abgelegt werden. Mit der E-Klausur ändern sich auch die Ansprüche an die Prüfungsräume. In Hamburg wurden jetzt neue Räume für E-Klausuren eingeweiht. mehr...
In Hamburg können die Klausuren zu den beiden juristischen Staatsexamina künftig elektronisch geschrieben und geprüft werden. Die Räume dafür wurden jetzt eingeweiht.

Hessen/Brandenburg: FraUKe soll Gerichte entlasten
[17.11.2023] Der KI-basierte Frankfurter Urteils-Konfigurator elektronisch (FRaUKe) soll künftig auch in Brandenburg die Gerichte bei der Bewältigung der Vielzahl an Fluggastrechteverfahren unterstützen. mehr...
Hessen und Brandenburg kooperieren beim KI-Projekt FraUKe.
Mecklenburg-Vorpommern: Mehr KI für die Justiz
[17.11.2023] Mecklenburg-Vorpommers Justizministerin Jacqueline Bernhardt möchte die KI-Strategie für die Justiz vorantreiben. Anlässlich eines Besuchs in Brüssel erklärte sie, Künstliche Intelligenz in der Justiz verspreche Effektivität, plädierte aber dafür, deren Einsatz genau zu durchdenken. mehr...
Justizministerin Jacqueline Bernhardt (r.) und Renate Nikolay, stellvertretende Generaldirektorin für Communications Networks, Content and Technology der Europäischen Kommission.
Suchen...
Branchenindex PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
d.velop AG
48712 Gescher
d.velop AG
SEITENBAU GmbH
78467 Konstanz
SEITENBAU GmbH
MACH AG
23558 Lübeck
MACH AG
Aktuelle Meldungen