[22.8.2023] Geodatendienste sind ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge. Das zeigt eindrücklich das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, zu dessen Aufgaben auch die Kampfmittelbeseitigung gehört. Dabei setzt die Behörde auf modernste Technik.
Zuverlässige und leicht zugängliche Geo-Informationen sind der Schlüssel zur Beantwortung vieler gesellschaftlicher und politischer Fragen. In Niedersachsen ist das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) für die Erhebung, Führung und Bereitstellung von Geobasisdaten zuständig. Jetzt berichtet das Innenministerium des Landes über den Besuch der Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, bei der Behörde. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte sie erstmals die Regionaldirektion Hameln-Hannover des LGLN am Standort Hannover und informierte sich über die verschiedenen Arbeitsbereiche. Dazu gehören neben dem Geodaten-Management, den Bereichen Grundstückswertermittlung und städtebauliche Bodenordnung auch die Kriegsluftbildauswertung an einem 3D-Arbeitsplatz und ein KI-gestützter Gebäudefeldvergleich zur automatisierten Erkennung von Gebäuden in Luftbildern.
Kampfmittelbeseitigung bleibt wichtig
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Niedersachsen (KBD) wertet als ausführende Organisationseinheit Kriegsluftbilder zum Auffinden von Bombenblindgängern aus, ist aber auch für die Bergung und Entschärfung beziehungsweise Sprengung von Kampfmitteln zuständig. Schätzungsweise 35.500 Tonnen Kampfmittel hat der KBD Niedersachsen seit Kriegsende vernichtet. Seit elf Jahren ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst im LGLN organisiert.
In dieser Zeit seien mit der Einführung des Kampfmittel-Informationssystems Niedersachsen (KISNi) wichtige Digitalisierungsschritte umgesetzt worden, sagt der Leiter der Regionaldirektion Hameln-Hannover, Florian Brauer. Inzwischen arbeite der Bereich Kriegsluftbildauswertung mit modernster 3D-Technik, auch der Fuhrpark und die technischen Hilfsmittel für den operativen Einsatz seien auf dem neuesten Stand. Auch mehr als 75 Jahre nach Kriegsende ist das Thema Kampfmittel aktuell, insbesondere durch die Zunahme von Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau der Energienetze ist der KBD immer stärker gefordert.
Digitalisierung als Leitmotiv
Der niedersächsische KBD zähle zu den modernsten Kampfmittelbeseitigungsdiensten in Deutschland. Digitalisierung und Modernisierung seien aber nicht nur im Zusammenhang mit dem KBD, sondern für die Aufgaben des LGLN insgesamt grundlegende Leitmotive, wie Florian Brauer der Ministerin erläuterte. Die Digitalisierung der Arbeitswelt, gestiegene Anforderungen an die IT-Sicherheit sowie gesetzliche Vorgaben sind nur einige Aspekte, die entsprechende Transformationsprozesse im LGLN ausgelöst haben. Im Rahmen seiner Zukunftsstrategie prüft das LGLN kontinuierlich neue Technologien und Anwendungsfelder. Dazu zählen unter anderem der Einsatz von so genannten Unmanned Aerial Vehicles – UAV, umgangssprachlich Drohnen – für Vermessungsaufgaben oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur automatisierten Erkennung von Gebäuden in Luftbildern.
(sib)
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