[28.8.2023] Auch im juristischen Bereich wird die Arbeitswelt zunehmend digitaler. Umfangreiche handschriftliche Klausuren scheinen als Prüfungsformat unzeitgemäß. Im Saarland wurden nun die ersten Klausuren elektronisch geschrieben. Die Umsetzung verlief erfolgreich.
Während Nordrhein-Westfalen (
wir berichteten) und Baden-Württemberg (
wir berichteten) sich derzeit noch darauf vorbereiten, juristische Staatsprüfungen elektronisch anfertigen zu lassen, wurde im Saarland die erste elektronische Prüfungsrunde bereits erfolgreich durchgeführt.
Bei ihrem Examenstermin im August 2023 hatten die saarländischen Kandidatinnen und Kandidaten der zweiten juristischen Staatsprüfung erstmals die Möglichkeit, die Aufsichtsarbeiten elektronisch anzufertigen. Dabei stand ihnen ein Wahlrecht zwischen der herkömmlichen handschriftlichen und der elektronischen Bearbeitung mit Notebooks zu. Das neue Angebot hat offenbar überzeugt: 35 von 41 Prüflingen haben sich für eine elektronische Anfertigung ihrer Arbeiten entschieden, wie jetzt das Justizministerium des Landes meldet.
Eine im Anschluss an das Examen durchgeführte Evaluation zeigt, dass die praktische Durchführung als voller Erfolg bezeichnet werden kann. Die Rückmeldungen der Kandidatinnen und Kandidaten fielen durchweg positiv aus. Insbesondere die leichte Bedienbarkeit des Schreibprogramms und die Zuverlässigkeit der Technik wurden hervorgehoben.
Mit der elektronischen Klausurverfassung reiht sich das saarländische Landesprüfungsamt für Juristen in die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt ein. Eine Ausweitung der elektronischen Klausuranfertigung auf die staatliche Pflichtfachprüfung, das so genannte 1. Examen, ist derzeit in Planung.
(sib)
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Bildquelle: MdJ Saarland