GlasfaserausbauSchleswig-Holstein bundesweit spitze

[13.10.2025] Schleswig-Holstein bleibt Spitzenreiter beim Glasfaserausbau. 84 Prozent aller Hausadressen sind anschlussfähig – mehr als doppelt so viele wie im Bundesschnitt. Grundlage des Erfolgs sind kommunale Initiativen, gezielte Förderung und eigenwirtschaftlicher Ausbau.
Ausschnitt aus einer Landkarte, die Kreisgenau den Stand des Glasfaserausbaus in Schleswig-Holstein anzeigt.

Fast alles im grünen Bereich: die Glasfaserabdeckung in Schleswig-Holstein.

(Bildquelle: BKZ.SH)

Schleswig-Holstein ist nicht nur auf der Deutschlandkarte ganz oben – sondern auch beim Glasfaserausbau. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen beim 15. schleswig-holsteinischen Glasfaserforum in Kiel bekannt gaben. Mit aktuell 84 Prozent anschlussfähiger Hausadressen hat das Land im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozentpunkte zugelegt. Damit, so eine Meldung der Landesregierung, verteidige Schleswig-Holstein seine Position als Länderprimus – vor Hamburg (77 Prozent) und Niedersachsen (63 Prozent). Acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern im Land kann demnach ein Glasfaserangebot unterbreitet werden, während 55 Prozent aller Haushalte bereits über einen Glasfaseranschluss für Internet und Fernsehen verfügen. Zudem sind nun 952 der 954 öffentlichen Schulen über einen glasfaserbasierten Anschluss an das Landesnetz angebunden. Dafür hat das Land Mittel in Höhe von rund 55 Millionen Euro investiert; insgesamt sind in den vergangenen Jahren 140 Millionen Euro an Landesmitteln in Breitbandprojekte geflossen.

Bundesdurchschnitt weit übertroffen

Nach aktuellen Daten des von den kommunalen Landesverbänden getragenen und vom Land finanzierten Breitband-Kompetenzzentrums Schleswig-Holstein (BKZ.SH) überragt Schleswig-Holstein mit seiner Glasfaserversorgung von 84 Prozent aller Hausadressen den Bund um mehr als das Doppelte. Der Bundesdurchschnitt liegt bei aktuell 40 Prozent. Dank einer Kombination aus kommunalen Projekten, einer gezielten Förderpolitik und eigenwirtschaftlichem Ausbau würden derzeit bereits 55 Prozent der schleswig-holsteinischen Haushalte Glasfaser nutzen, was wiederum 65 Prozent der anschlussfähigen Hausadressen entspreche.

„Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und wir haben noch einige Projekte im Bau, sodass unsere Anschlussquote absehbar weiter steigen wird“, so Wirtschaftsminister Madsen. Zwar seien „die letzten Meter eines Marathons die schwierigsten“ – das Land halte aber an dem Ziel fest, bis 2030 flächendeckend Glasfaser ausgebaut zu haben. Dafür brauche es neben kommunalen Projekten insbesondere den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen.

Anwendungen sollen Nachfrage schaffen

Investitionssicherheit bleibt ein zentrales Thema im Glasfaserausbau. Der Vorstandsvorsitzende des BKZ.SH und Landesgeschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetags, Jörg Bülow, fordert einen Überbauschutz für öffentlich geförderte Netze, der in der nächsten Novelle des Telekommunikationsgesetzes verankert werden solle. Ziel sei kein Wettbewerb um Glasfasernetze, sondern um Dienste auf diesen Netzen. Wirtschaftsminister Claus Madsen betonte, Anbieterwahlfreiheit werde die Nachfrage zusätzlich beleben, die Branche müsse nun massentaugliche Anwendungen schaffen. Mit Blick auf die EU-Ziele zur Kupfernetzabschaltung erwartet Madsen noch in diesem Jahr Klarheit zum Zeitplan. Langfristig könne nur ein flächendeckendes Glasfasernetz die veraltete Kupferinfrastruktur ersetzen. Ministerpräsident Daniel Günther rief dazu auf, das hohe Ausbautempo zu halten und insbesondere in Städten zügig zu investieren.





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