Green IT„Blaue Engel“ für Software

[17.06.2025] Bei Software fließt nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch die Produktlaufzeit in die Nachhaltigkeitsbeurteilung ein. Das Bundesumweltministerium hat nun die ersten Umweltkennzeichen für energie- und ressourceneffiziente Software vergeben.
Eine Gruppe von sieben Personen hat sich vor einem Roll-Out-Banner mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" für ein Gruppenfoto aufgestellt. Zwei davon präsentieren Urkunden.

Die ersten Softwareprodukte erhielten das Umweltzeichen Blauer Engel.

(Bildquelle: BMUKN/Annette Riedl)

Der zunehmende Energie- und Ressourcenverbrauch von IT wird nicht nur durch energiehungrige Hardware, sondern maßgeblich auch durch die Software beeinflusst. Das zeigen insbesondere KI-Anwendungen mit ihrem enormen Energieverbrauch. Gleichzeitig stellt die immer größere Abhängigkeit von IT-Lösungen ein Risiko für die digitale Souveränität und Nachhaltigkeit der IT von Unternehmen und Behörden dar. Das etablierte Umweltzeichen „Blauer Engel“ des Umweltbundesamts, das es für über hundert verschiedene Produktgruppen gibt, setzt nun auch Maßstäbe für Softwareprodukte mit hohen ökologischen Standards in Kombination mit Open Source. Auf diese Weise soll das Zeichen auch zu mehr digitaler Souveränität beitragen.

Im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) wurden jetzt die ersten beiden Blauen Engel für Software an Nextcloud Server und Green Metrics Tool verliehen. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Fachtagung „Open Source und Blauer Engel Software – ein zukunftsfähiges Konzept“ des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamts im Rahmen der Green-IT-Initiative des Bundes. „Der Blaue Engel zeichnet diese Schlüsselrolle von quelloffener Software für Unabhängigkeit, Transparenz und ökologischer Verantwortung aus. Softwarehersteller erhalten damit einen Wettbewerbsvorteil, Kundinnen und Kunden eine verlässliche Orientierungshilfe für effiziente und langlebige Produkte“, sagte Bundesumweltminister Carsten Schneider.

Blauer Engel ist Teil der Vergabekriterien

Monopolartige Anbieterstrukturen erschweren es, die Kontrolle über eigene digitale Infrastrukturen zu wahren und führen häufig zu langfristigen Bindungen an einzelne Hersteller. Vor diesem Hintergrund gewinnt der strategische Einsatz von Open-Source-Software, zum Beispiel Open-Code- oder Open-Source-Verwaltungssoftware, im öffentlichen Sektor an zentraler Bedeutung. Besonders problematisch ist die softwarebedingte Obsoleszenz, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ende des Supports für Windows 10 zu beobachten ist: Weltweit droht eine immense Anzahl voll funktionsfähiger Geräte allein deshalb außer Betrieb genommen zu werden, weil sicherheitsrelevante Updates nicht länger bereitgestellt werden. Dies führt nicht nur zu einem massiven Anstieg an Elektroschrott, sondern steht auch im klaren Widerspruch zu den Zielen einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Digitalisierung im öffentlichen Sektor.

Mit der Verleihung des Blauen Engel werde nun für Unternehmen und Behörden, aber auch für Endverbraucher ein klares Signal für künftige Software-Entscheidungen im Rahmen einer nachhaltigen Digitalisierung gesetzt, betont das Bundesumweltministerium. Aber auch für Software-Entwickler sei damit ein neuer Maßstab geschaffen, um nachhaltige Lösungen zu programmieren, da der Blaue Engel Teil der Vergabekriterien der öffentlichen Verwaltung ist.



Stichwörter: Panorama, Blauer Engel, Green IT


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