Bundesdruckerei/TKOnline-Ausweis im Gesundheitswesen
Ab Januar 2024 sind Krankenkassen gesetzlich dazu verpflichtet, digitale Identitäten – so genannte GesundheitsIDs – für den Zugang zu elektronischer Patientenakte oder E-Rezept zur Verfügung zu stellen. Die Techniker Krankenkasse (TK) nutzt dafür die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises. Ab dem 1. Januar 2024 sollen die Versicherten über die GesundheitsID Zugriff auf das E-Rezept und die elektronische Patientenakte TK-Safe haben. Für ihre GesundheitsID müssen die Versicherten bei der TK lediglich eine PIN festlegen und können sich anschließend per Smartphone mit dem Online-Ausweis identifizieren.
Die Bundesdruckerei-Gruppe als Technologiedienstleister des Bundes und die Techniker Krankenkasse präsentierten während des Digital-Gipfels der Bundesregierung in Jena gemeinsam zwei verschiedene Anwendungsfälle. Dies berichten die TK und die Bundesdruckerei in einer gemeinsamen Meldung. Gezeigt wurden unter anderem die Anmeldung bei der elektronischen Patientenakte sowie – als Zukunftsvision – die Integration einer GesundheitsID in eine digitale Brieftasche (Wallet) nach den Plänen der Europäischen Kommission. Eine anschließende Diskussionsrunde hat unter anderem die Bedeutung des eID-Einsatzes im Gesundheitswesen als wichtigen Schritt für eine noch breitere Nutzung in Deutschland erörtert. Zu den Diskutanten gehörten Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung, Steuerung OZG im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Digitale Identität zeigt Hebelwirkung
„Um im deutschen Gesundheitssystem bei der Digitalisierung weiterzukommen, sind Digitale Identitäten eine wichtige Schlüsselstelle. Damit sich die elektronische Patientenakte in der breiten Bevölkerung durchsetzt, ist ein komfortabler Login eine Grundvoraussetzung. Der Login muss hochsicher sein, da Gesundheitsdaten zu den sensibelsten Informationen eines Menschen gehören“, sagt Ralf Degner, Leiter Digital Office & Project Consulting bei der Techniker Krankenkasse. Zudem werde die verstärkte Nutzung des Online-Ausweises im Gesundheitssektor den Weg in andere Lebensbereiche ebnen, vermutet Degner. „Wenn die Versicherten feststellen, wie einfach und sicher der Online-Ausweis genutzt werden kann, werden sie ihn auch in anderen Anwendungsfällen in Wirtschaft und Verwaltung nutzen.“
Von der Bundesregierung werden digitale Identitäten als Projekt mit Hebelwirkung bezeichnet. Sie gelten als zentrale Zugangsvoraussetzung für die Nutzung digitaler Services in allen Lebensbereichen. Für die Europäische Union strebt die EU-Kommission an, dass bis zum Jahr 2030 80 Prozent der Bürger und Bürgerinnen über eine digitale Identität verfügen. Aktuell arbeitet die Kommission zusammen mit den Mitgliedstaaten am Aufbau eines europäischen Ökosystems digitaler Identitäten, in dessen Zentrum digitale Brieftaschen stehen. Diese Wallets sollen Bürgern und Bürgerinnen kostenlos bereitgestellt werden und die digitale Identität sowie verschiedene Nachweise, beispielsweise den Führerschein, enthalten.
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