HessenBericht von der Justizministerkonferenz
Das hessische Justizministerium berichtet über die 93. Justizministerkonferenz in Berlin und insbesondere über die von ihm erfolgreich eingebrachten Beschlussvorschläge. Hessen setzt sich für die Schaffung eines Rechtsrahmens ein, der eine digitale Rechtsantragsstellung ermöglicht und so Zugangsbarrieren zur Justiz abbaut. Dieser Beschlussvorschlag wurde von der Justizministerkonferenz unterstützt. Eine bürgernahe Justiz müsse für die Menschen auch online erreichbar sein, betonte Hessens Justizminister Roman Poseck. Dafür wolle Hessen die Weichen stellen und mit der digitalen Antragstellung das Angebot der Justiz erweitern. Die hessische Beschlussvorlage habe laut Poseck von anderen Ländern viel Zuspruch erhalten. Nun soll geprüft werden, welche Anliegen digital erledigt werden können und wie die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen aussehen müssten. Der hessische Beschlussvorschlag unterstütze auch, dass Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine moderne Verfahrensalternative zur Verfügung steht.
Entlastung der Justiz von OWi-Massenverfahren
Mit dem zweiten hessischen Beschlussvorschlag – zur Beschleunigung und Effektivierung des Bußgeldverfahrens – soll das Ordnungswidrigkeitenrecht auf Praxistauglichkeit überprüft werden. Die Justizministerinnen und Justizminister waren sich einig, dass die Justiz erheblich durch Massenverfahren im Ordnungswidrigkeitenrecht belastet ist, insbesondere aus den Bereichen der Verkehrsordnungswidrigkeiten wie etwa Geschwindigkeitsübertretungen, Abstandsunterschreitungen oder Rotlichtverstöße. Gemeinsam wurde eine Überprüfung der Praxistauglichkeit bestehender Vorschriften gefordert. Der Beschlussvorschlag sieht dafür die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter hessischer Federführung vor, die konkrete Vorschläge für mögliche Gesetzesänderungen vorlegen wird, berichtete Poseck.
Baustein für einen starken Rechtsstaat
Große Einigkeit herrschte bei den Ländern außerdem bei dem Beschluss zur Verstetigung des Pakts für den Rechtsstaat. An dieser Stelle ließe der Bund die Länder leider bislang im Stich, sagte Poseck. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung heißt es, dass der 2019 vereinbarte Pakt für den Rechtsstaat verstetigt und zusätzlich um einen Digitalpakt ergänzt werden soll. Bundesjustizminister Marco Buschmann habe anlässlich der Justizministerkonferenz jedoch nur die Ergänzung eines Digitalpakts bestätigt; die Verstetigung sei offensichtlich zum Streichposten geworden. Dabei brauche ein starker Rechtsstaat neben digitaler auch personelle Ausstattung. Bund und Länder trügen eine gemeinsame Verantwortung für den Rechtsstaat, der nur durch eine leistungsfähige Justiz gewährleistet werden könne. Der Bund dürfe sich hier nicht aus der Verantwortung ziehen, heißt es aus Hessen. Die Justizministerinnen und Justizminister forderten den Bundesjustizminister daher ausdrücklich auf, zu den Zusagen aus dem Koalitionsvertrag zurückzukehren. Auch die Richterverbände und hohe Richterinnen und Richter haben sich der Beschlussfassung für eine Verstetigung des bisherigen personellen Pakts angeschlossen. Um der Relevanz Ausdruck zu verleihen, soll der Beschluss unter anderem der Ministerpräsidentenkonferenz zugeleitet werden, sagte der hessische Justizminister.
E-Justiz: Digitalverfahren werden einfacher
[18.07.2025] Die Bundesregierung hat zwei vom BMJ vorgelegte Gesetzentwürfe zur Digitalisierung beschlossen. Damit sollen notarielle Beurkundungen künftig auch vollständig elektronisch erfolgen können. Zudem wird ein Online-Verfahren für zivilrechtliche Klagen auf Geldforderungen vor dem Amtsgericht erprobt. mehr...
Hannover: Elektronische Akten beim Amtsgericht
[17.07.2025] Beim Amtsgericht Hannover wird intensiv an der Umstellung von der Papier- auf die elektronische Aktenführung gearbeitet. Der Prozess beinhaltet nicht nur die Etablierung einer neuen Technologie, sondern auch einen kompletten Systemwechsel. mehr...
ITZBund: Vereinbarung mit Bundesjustiz
[10.07.2025] Die Bundesgerichte und der Generalbundesanwalt setzen bei ihrer IT künftig auf gemeinsame Standards. Eine Vereinbarung mit dem ITZBund legt den Grundstein für eine effizientere und sichere digitale Infrastruktur. mehr...
Justiz-KI: Gemeinsamer Testlauf für MAKI
[08.07.2025] Massenverfahren etwa im Bereich der Fluggastrechte belasten die Justiz. Mit MAKI erprobt Niedersachsen gemeinsam mit drei weiteren Ländern eine KI-gestützte Assistenzlösung, die mehrere Funktionen vereint. Praxistests haben begonnen. mehr...
Niedersachsen: Juristenausbildung wird reformiert
[30.06.2025] Mehr Flexibilität und elektronische Prüfungen – das Land Niedersachsen hat einen Gesetzentwurf zur Modernisierung der Juristenausbildung auf den Weg gebracht. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Einführung des E-Examens. mehr...
BMJV: Gesetzgebung für mehr E-Justiz
[24.06.2025] Das Bundesjustizministerium hat zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, die der weiteren Digitalisierung der Justiz Vorschub leisten sollen. Geplant sind Erleichterungen für die elektronische Beurkundung und ein zivilgerichtliches Onlineverfahren, das zunächst an Amtsgerichten erprobt werden soll. mehr...
Hessen: Hochkarätiger Beirat für das Forum KI
[18.06.2025] Ein neuer Beirat mit Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstützt künftig das Forum KI des hessischen Justizministeriums. Die Mitglieder bringen vielfältige Perspektiven ein und sollen Impulse für den verantwortungsvollen KI-Einsatz in der Justiz liefern. mehr...
Justiz: KI-Strategie mit Umsetzungsfahrplan
[16.06.2025] Im Fokus des sechsten Bund-Länder-Digitalgipfels der Justizministerinnen und -minister stand die Fortführung gemeinsamer Aktivitäten für die Digitalisierung der Justiz im Rahmen eines neuen Pakts für den Rechtsstaat. Zudem wurde eine gemeinsame Erklärung zum KI-Einsatz in der Justiz verabschiedet. mehr...
Niedersachsen: Personalrat vs. E-Akte
[13.06.2025] Das Verwaltungsgericht Hannover hat Anträge des Hauptpersonalrats abgelehnt, der wegen Softwaremängeln und organisatorischer Schwierigkeiten gegen den weiteren Roll-out der E-Akte in Niedersachsens Justiz vorgehen wollte. Die Einführung kann wie geplant fortgesetzt werden. mehr...
Brandenburg: KI-Projekt MAKI in der Justiz
[12.06.2025] Brandenburg beteiligt sich an der länderübergreifenden Entwicklung der KI-Anwendung MAKI. Die Software soll Richterinnen und Richter bei Massenverfahren entlasten, etwa durch Textbausteine, Metadatenanalyse und generative KI. mehr...
Bayern/Baden-Württemberg: Erbschein digital abrufen
[05.06.2025] Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg fordern, das Once-Only-Prinzip auch im Nachlass- und Grundbuchverfahren einzuführen. Ein automatisierter Datenabruf, etwa um einen Erbschein zu beantragen, und ein effizienter Datenaustausch würde Bürgerinnen und Bürger sowie Behörden entlasten. mehr...
Niedersachsen: Neue Spitze für die Justiz-IT
[04.06.2025] Der Zentrale IT-Betrieb Niedersächsische Justiz betreut die gesamte Justiz-IT des Landes – von der Infrastruktur bis zur E-Akte. Nun übernimmt Daniel Stolz dessen Leitung. Er folgt auf Michael Henjes, der zum Justizministerium wechselt. mehr...
Bremen: Digitales Prüfzentrum für Jura-Referendare
[22.05.2025] In Bremen wurde ein neues Prüfzentrum eröffnet, in dem angehende Juristinnen und Juristen ihre Examensklausuren elektronisch schreiben können. Darüber hinaus sind dort ein digitales Korrekturverfahren und die Archivierung der Klausuren möglich. mehr...
Brandenburg: E-Akte am Arbeitsgericht pilotiert
[14.05.2025] Das Arbeitsgericht Brandenburg an der Havel startet als erstes Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit des Landes mit der Pilotphase der E-Akte. Damit hat die digitale Aktenführung alle Gerichtsbarkeiten in Brandenburg erreicht. mehr...
Fachtagung: Digitale Justiz im Fokus
[06.05.2025] Wie lassen sich Datenschutz, Datensicherheit und moderne Technik in Justiz und Verwaltung vereinbaren? Rund 140 Fachleute befassten sich beim diesjährigen Speyerer Forum mit rechtlichen, technischen und ethischen Fragen der digitalen Transformation. mehr...