KatastrophenschutzSpontanhelfer digital organisieren

[17.02.2023] Behörden und professionelle Helfer im Zivil- und Katastrophenschutz stehen im Ernstfall oft vor der Frage, wie sie die zahlreichen Freiwilligen koordinieren können, die vor Ort spontan Unterstützung anbieten. Ein Projekt-Team unter Leitung von T-Systems entwickelt dafür nun eine digitale Lösung.
Neue App soll im Katastrophenfall die Koordination von Helfern erleichtern.

Neue App soll im Katastrophenfall die Koordination von Helfern erleichtern.

(Bildquelle: kasto/123rf.com)

Nach Naturkatastrophen oder ähnlichen Ereignissen finden sich, meist mobilisiert durch Social Media, an den Krisenorten zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer ein. Im besten Fall arbeiten diese Spontanhelfer Hand in Hand mit den professionellen Rettungskräften – doch wie lassen sie sich koordiniert, der Situation angemessen und sicher einsetzen?
Ein Projekt-Team unter der Leitung der Telekom-Tochter T-Systems will nun die Koordination des Katastrophenschutzes mit freiwilligen Spontanhelfern verbessern. Bausteine des Projekts sind die App KatHelfer-PRO, die Vernetzung von Einsatzleitzentralen und die organisatorische Verankerung der digitalen Einsatzunterstützung in die Prozesse von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). In dem Projekt arbeiten mehr als 25 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Bevölkerung zusammen, heißt es vonseiten der Telekom. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben bis zum Jahr 2024.

Bundesweit einheitliches System

Im konkreten Einsatz soll die App Hilfsbedarf und das Angebot an Helfenden automatisiert mittels eines Vermittlungsalgorithmus zusammenführen. Dabei werden beispielsweise maximale Arbeitszeiten, Ruhezeiten, die Auslastung von Einsatzorten und Wegzeiten berücksichtigt. Die Spontanhelfer erhalten genaue Angaben über die Art und den Ort des Einsatzes sowie begleitende Informationen. Auch die Zugangsberechtigung zum Einsatzort kann über die App sicher nachgewiesen werden.
So wird nach Angaben der Telekom erstmals eine digitale Einsatzunterstützung realisiert, die eine koordinierte Kommunikation zwischen Freiwilligen, Einsatzleitstellen und Einsatzkräften ermöglicht. Uneinheitliche, technisch inkompatible lokale Einzellösungen könnten durch das bundesweite, nach offenen Standards umgesetzte digitale System abgelöst werden.
In dem Projekt kooperieren unter der Leitung von T-Systems die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Universität Paderborn, das Fraunhofer-Institut FOKUS, die Universität Stuttgart, der Malteser Hilfsdienst und der DRK Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf, dazu kommen weitere assoziierte Partner.





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