Hamburg/Schleswig-HolsteinDesignbaukasten für den modernen Staat

KERN ist das Ergebnis von mehr als zwei Jahren intensiver Entwicklung – getragen von föderaler Zusammenarbeit, Open-Source-Prinzipien und einer wachsenden Community.
(Bildquelle: seventyfour74/123rf.com)
Mit ihrem Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinschaftlich mit einer bundesweiten Community einen länderübergreifenden Standard für die Nutzererfahrung (kurz: UX, für User Experience) der deutschen Verwaltung. Mithilfe von KERN sollen digitale Lösungen effizient und nutzerfreundlich gestaltet werden können – von der Kommunal- bis zur Bundesebene. Nun präsentieren die beiden Länder die zweite Version des Designsystems. „KERN steht beispielhaft für das, was wir im öffentlichen Sektor dringend brauchen: ein gemeinsames, offenes Fundament für digitale Verwaltungsangebote. Offene Standards sorgen für Interoperabilität zwischen föderalen Ebenen, erleichtern die Nachnutzung und fördern konsistente Nutzererlebnisse. Open Source schafft Vertrauen, Transparenz und ermöglicht Zusammenarbeit über Behördengrenzen hinweg. Wir folgen daher dem Motto Public Money, Public Code“, so Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter.
Umfassende Neuerungen
Im Februar 2024 lag das Minimal Viable Product (MVP) vor. Seitdem hat sich viel getan: Ein umfangreicher Komponentenkatalog ermöglicht die Gestaltung von Formularstrecken und Onlinediensten. Für die nun vorgestellte neue Version wurde KERN grundlegend überarbeitet. In ihrer Meldung sprechen die Länder von einem „Meilenstein für nutzendenzentrierte und barrierefreie digitale Verwaltung“. So wird beim Code nun auf Plain-CSS/HTML gesetzt, eine solide Grundlage für die Übertragung auf andere Technologien. Die Architektur des Designsystems folgt noch konsequenter dem modularen Atomic-Design-Ansatz. Neben vielen neuen Komponenten wurde mit wesentlichen Verbesserungen bei Grid, Farbsystematik und Typografie eine solide Grundlage geschaffen. Elemente der Digitalen Dachmarke (wir berichteten) sind nahtlos in das Designsystem integriert. Das kluge semantische Token-System ermöglicht Anpassungen an die eigene Marke.
Mitwirkung gestärkt
Auch die Informationsaufbereitung wurde an vielen Stellen verbessert. Die Planung und Umsetzung des Designsystems sind durch das offene Kanban-Board auf openCode transparent und nachvollziehbar für alle. Die Mitwirkungsmöglichkeiten wurden gestärkt und ausgebaut. Komponenten-Anforderungen können über ein Template im Backlog platziert und gemeinsam mit dem KERN-Team entwickelt werden. Die gemeinsame Entwicklung folgt einem strukturierten Prozess, der mehrfach getestet wurde. Umfangreiche Materialien und Hilfestellungen, klar definierte Rollen, Zwischenschritte und Qualitätskriterien stellen ein hochwertiges Ergebnis sicher. Ob Einzelperson oder Organisation, alle können zur Weiterentwicklung beitragen. Auf der KERN-Webseite werden die Beiträge entsprechend gewürdigt. „KERN ist nicht nur ein UX-Standard, sondern eine Einladung an alle, die digitale Verwaltung aktiv und nutzendenzentriert mitgestalten wollen,“ sagt Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Hamburger Senatskanzlei.
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