GlasfaserausbauAllianz für Open Access

[15.05.2024] Um den Glasfaserausbau zu beschleunigen, haben die vier Kommunikationsinfrastruktur-Unternehmen Deutsche GigaNetz, DNS:NET, Infrafibre Germany und Eurofiber Netz eine Absichtserklärung für eine neue Allianz unterzeichnet. Vom Open-Access-Modell können sowohl der deutschlandweite Infrastrukturausbau als auch die Verbraucher profitieren.

Die Unternehmen Deutsche GigaNetz, DNS:NET, Eurofiber Netz und Infrafibre Germany mit den Gesellschaften LEONET und BBV Deutschland bilden eine neue Open-Access-Allianz. Das Berlin-Brandenburger Telekommunikationsunternehmen DNS:NET berichtet jetzt über die Unterzeichnung eines entsprechenden Memorandums of Understanding (MoU). Die Vereinbarung sieht die Vermarktung von Internet- und Telefondiensten mit Gigabitgeschwindigkeit im Glasfasernetz der jeweiligen Partner vor. Die technische Realisierung soll über Layer-2-Bitstromzugang und S/PRI-Schnittstelle erfolgen.
Die neue Allianz will ein Zeichen für die Förderung des Open-Access-Modells und für konsensfähige Branchenstandards setzen. Die Forcierung und Etablierung eines freien gegenseitigen Zugangs sei essenziell, um den dringend erforderlichen schnellen und flächendeckenden Ausbau gezielt und wirtschaftlich sinnvoll voranzutreiben, heißt es von DNS:NET. Gleichzeitig gehe es darum, die Auslastung von Glasfasernetzen zu erhöhen, die Wirtschaftlichkeit von Investitionen zu verbessern und somit den Übergang von Kupfer auf Glas zu erleichtern.

Weniger Doppelausbau, mehr freie Investitionsmittel

Die Unternehmen und Gesellschaften, die das Open-Access-Bündnis geschlossen haben, sind bereits seit Jahren mit dem Glasfaserausbau in verschiedenen Regionen Deutschlands befasst. Dabei investieren alle Unternehmen aus eigenwirtschaftlichen Mitteln in den Ausbau einer Glasfaserinfrastruktur und in den Betrieb der Glasfasernetze. Nun wollen alle Mitglieder der Allianz die jeweils vorhandene Glasfaserinfrastruktur des anderen nutzen, um darüber die individuellen Internet-Dienste für Kunden anzubieten, sofern es das Geschäftsmodell vorsieht. Die Verbraucher sollen dabei von einer größeren Vielfalt an unterschiedlichen Diensteanbietern profitieren, die Netzbetreiber wiederum von einer höheren Auslastung ihrer investitionsintensiven Netze.
Auch für ökonomisch und ökologisch unsinnige Doppelausbauten von Glasfasernetzen entfallen Argumente. Vielmehr lassen sich dadurch freiwerdende Investitionsmittel in Regionen einbringen, die noch nicht mit einer hochmodernen Glasfaserinfrastruktur ausgestattet sind. Rund zwei Drittel aller Haushalte in Deutschland verfügen bislang nur über geringe Bandbreiten beziehungsweise haben gar keinen Zugang zu Glasfaser, wie aus den Daten der jüngsten Marktanalyse des Verbandes BREKO hervorgeht.





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