fortiss / IBMApp fürs Kindergeld

Das Forschungsinstitut fortiss und IBM haben den Prototyp einer Kindergeld-App entwickelt.
(Bildquelle: A. Eckert/fortiss)
Das Forschungsinstitut fortiss hat in Kooperation mit IBM eine prototypische App entwickelt, mit der sich die Formalitäten für den Kindergeldantrag sicher erledigen lassen. Wie fortiss mitteilt, basiert die zugrunde liegende Technologie auf Blockchain und künstlicher Intelligenz (KI).
Da beim Kindergeld zahlreiche Instanzen beteiligt sind, ist der Antragsprozess komplex: Das Kindergeld müssen Eltern bei der Familienkasse der Arbeitsagentur beantragen, das Elterngeld hingegen bei einer anderen Behörde. Zahlreiche Papierformulare sind auszufüllen sowie Nachweise zu erbringen. Die App vereinfache den Antragsaufwand erheblich. Peter Kuhn, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei fortiss, erläutert: „Der Nutzer muss den Antragsprozess über die App anstoßen. Der Informationsaustausch findet direkt zwischen den Behörden statt. Im Gegensatz zu anderen Applikationen, die Informationen nur zusammentragen, ermöglicht unsere prototypische Kindergeld-App auch Transaktionen. Das bedeutet, die Eltern beantragen über dieses Werkzeug tatsächlich auch Dokumente und Leistungen.“ Zu Beginn beantworten die Eltern laut fortiss ein paar Fragen. Dann übernehme die App den Prozess. Sie visualisiere die Informationen und berichte regelmäßig über den Status der Antragstellung. Ein digitaler Assistent, der auf KI-Algorithmen basiert, führe die Nutzer durch das Dialogmenü und beantworte Fragen zum Antragsstatus.
Transaktionen basieren auf der Blockchain
Wir fortiss weiter mitteilt, basieren die Transaktionen auf der Blockchain-Technologie. Dabei handle es sich um eine dezentrale Datenbank, die von mehreren Teilnehmern bearbeitet werde: Alle bisherigen Transaktionen und Informationen würden in Blöcken abgelegt und verkettet – private Daten blieben außen vor. In der Blockchain fänden sich nur anonymisierte Verweise darauf.
Jeder Block enthält nach Angaben von fortiss eine Art Lieferschein mit der Transaktionshistorie. Jeder neu hinzugekommene Block enthält die Historie in Form einer Prüfsumme des Vorgängerblocks sowie zusätzlich die Prüfsumme der gesamten Kette. Letztere werde über mathematische Berechnungen kontrolliert. Eine nachträgliche Änderung oder Manipulation sei damit nicht möglich. Abgesichert würden die Transaktionen über kryptografische Verfahren mit privatem und öffentlichem Schlüssel. Der Vorteil der Blockchain: Die Datenbank werde nicht zentral verwaltet, alle Vorgänge seien redundant auf Computer-Knoten verteilt.
One-Stop-Shop ermöglicht
Mit der prototypischen Applikation möchten die Informatiker nach Angaben von fortiss zeigen, dass die föderale Organisationsstruktur gewahrt werden kann und sich kommunale und staatliche Dienstleistungen trotzdem nutzerfreundlich gestalten lassen. Gleichzeitig blieben Datenschutz und Sicherheit gewahrt. Die Kombination aus Blockchain- und KI-Technologie lasse sich auch auf Leistungsfälle wie Elterngeld oder Elternzeit anwenden.
„Unsere prototypische App ermöglicht einen so genannten One-Stop-Shop. Unsere Vision ist allerdings ein No-Stop-Shop, das heißt völlig antragslose Verwaltungsservices“, betont Kuhn. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Ansätze, um die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen und die Komplexität von Verwaltungsdienstleistungen zu reduzieren. One-Stop-Shops zielen auf gebündelte Formulare als Schnittstelle zu den Nutzern und auf den interoperablen Datenaustausch im Dienstleistungsprozess. Bei einem No-Stop-Shop müssen die Bürger keinen Antrag mehr stellen. Stattdessen sorge ein Analysewerkzeug dafür, dass die Verwaltung die Relevanz einer Dienstleistung antizipiert und die gesetzlich geregelte Leistung ohne Aufforderung oder Antrag erbringt. Ein Beispiel hierfür sei das österreichische Kindergeld (Familienbeihilfe), das nach der Geburt des Kindes automatisch ausbezahlt werde.
NExT/DigitalService: Umsetzungserfahrungen teilen
[05.09.2025] In einem neuen Projekt bündeln NExT und DigitalService Umsetzungsexpertise aus der Verwaltung und machen sie für Politik und Öffentlichkeit sichtbar. So soll die Möglichkeit eröffnet werden, von Best Practices und von Umsetzungshindernissen zu lernen – im Sinne einer Fehlerkultur für die Verwaltungstransformation. mehr...
OSBA/ZenDIS: Open-Source-Wettbewerb sucht Publikumsliebling
[01.09.2025] Wie kann Open Source die Verwaltung effizienter machen? Ein neuer Wettbewerb unter dem Motto „Moderne Verwaltung. Innovation. Digitale Souveränität“ sucht die besten Lösungen. Im Oktober soll auch ein Publikumspreis verliehen werden. Das öffentliche Voting startet jetzt. mehr...
Schleswig-Holstein: Steuerbelege digital einreichen
[29.08.2025] Schleswig-Holstein macht den nächsten Schritt in der Digitalisierung von Steuererklärungen. Das Verfahren RABE erlaubt es, Belege zusammen mit der digitalen Steuererklärung hochzuladen. So entfallen etwaige Anforderungen durch das Finanzamt und der Postversand von Papierbelegen. mehr...
Bayern/cit: Schnell zur Bildungsanerkennung
[13.08.2025] Mit dem Fachkräftemangel steigt der Anteil ausländischer Pflegekräfte im deutschen Gesundheitssystem. Deren Bildungsabschlüsse müssen zunächst formal anerkannt werden. Bayern nutzt eine Low-Code-Lösung, die dieses Verfahren beschleunigt – und wurde nun dafür ausgezeichnet. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitaler Fortschritt für den Acker
[12.08.2025] In Groß Germersleben in Sachsen-Anhalt ging eine neue digitale Wetterstation in Betrieb. Sie ist Teil eines erweiterten Messnetzes, das Landwirten präzisere Daten für Planung, Pflanzenschutz, Bewässerung und Ernte liefert. mehr...
Fraunhofer FOKUS: Einheitliche Lernumgebung für die Bundeswehr
[07.08.2025] Mit der „Virtuellen Lernumgebung der Bundeswehr“ sollen alle Ausbildungseinrichtungen in ein gemeinsames digitales Ökosystem integriert werden. Fraunhofer FOKUS unterstützt das Projekt seit 2022 mit einer Middleware, die Dienste, Datenflüsse und Zugriffsrechte steuert. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[31.07.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
Baden-Württemberg: Rebflächen-Förderung mit FIONA
[29.07.2025] Weinbauern in Baden-Württemberg, die Fördermittel für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen beantragen wollen, steht dazu ab sofort ausschließlich der digitale Weg über das Portal FIONA zur Verfügung. mehr...
Bundeswehr/Bitkom: Beschaffung in der digitalen Welt
[28.07.2025] Mit dem Beschluss des Bundeswehr-Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetzes will die Bundesregierung die langwierigen Vergabeverfahren reformieren. Der Digitalverband Bitkom spricht von einem notwendigen Kurswechsel hin zu mehr Digitalisierung und Innovationsfähigkeit in der Verteidigung. mehr...
BMV: Datendienst erleichtert Parkplatzsuche
[24.07.2025] Ein neuer Stellplatzinformationsdienst (SID) soll die Parkplatzsuche für Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer in Deutschland künftig deutlich vereinfachen. Das System liefert Echtzeitdaten zur Belegung von Lkw-Stellplätzen auf Autobahn-Rastanlagen – direkt aus dem Mautsystem in die Mobilithek des Bundes. mehr...
Hessen: Ein Jahr Bürokratie-Melder
[21.07.2025] Seit einem Jahr ist in Hessen der erste Bürokratie-Melder Deutschlands online. Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz zog eine positive Bilanz: Bürgerinnen und Bürger nutzen den Bürokratie-Melder aktiv und konstruktiv. Viele Meldungen sind in das kürzlich beschlossene Bürokratieabbaugesetz eingeflossen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Pegelnetz wächst weiter
[11.07.2025] Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe von 2021 erweitert Nordrhein-Westfalen bis Ende 2025 sein Netz an Hochwassermeldepegeln um 45 Prozent. Einer der neuen Standorte ging nun im bergischen Welzen in Betrieb. Insgesamt entstehen 26 neue Messstellen. mehr...
Internationaler Austausch: Digitale Kompetenzen stärken
[11.07.2025] Deutschland will die digitalen Basiskompetenzen seiner Bevölkerung deutlich stärken. Bei einem Austausch mit Österreich – das hier im EU-Vergleich besser dasteht – wurden erfolgreiche Ansätze diskutiert und nächste Schritte angekündigt. mehr...
Dashboard Digitale Verwaltung: Thüringen auf Platz drei
[08.07.2025] Das Dashboard zum bundesweiten Stand der Digitalen Verwaltung zeigt, dass Thüringen in den vergangenen Monaten einen großen Sprung gemacht hat: Bei den digital verfügbaren Verwaltungsleistungen hat der Freistaat zur Spitzengruppe aufgeschlossen. mehr...
Servicestandard: Viel erreicht im Juni
[03.07.2025] Der Servicestandard unterstützt Verwaltungsmitarbeitende und IT-Dienstleister, auf effiziente Weise nutzerfreundliche digitale Services zu entwickeln. Eine neue Website hilft bei der praktischen Umsetzung. Die Mitwirkung von Fachleuten ist beim Ausbau des Servicestandards unentbehrlich. mehr...