BerlinSicherheitslagen simulieren

[12.04.2024] Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung wollen Berlins Sicherheitsbehörden und das Fraunhofer-Zentrum SIRIOS Sicherheitslagen simulieren und visualisieren, um im Ernstfall schneller reagieren zu können.
Unterzeichnung Kooperationsvereinbarung Land Berlin und Fraunhofer

Berlin: Sicherheitsforschung und staatliche Sicherheitsbehörden rücken durch Kooperation noch enger zusammen.

v.l.: Berlins Polizeivizepräsident Marco Langner; Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen; Professor Dr. Manfred Hauswirth, Sprecher Fraunhofer SIRIOS und geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer FOKUS; Iris Spranger, Innensenatorin

(Bildquelle: Paul Hahn/Fraunhofer FOKUS)

Das Land Berlin und das Fraunhofer-Zentrum für die Sicherheit Sozio-Technischer Systeme SIRIOS haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Öffentliche Verwaltung und Wissenschaft können dadurch noch enger zusammenarbeiten und neue Technologien gemeinsam entwickeln, testen sowie anwenden – für speziell auf Berlin zugeschnittene Sicherheitslagen. Das teilt die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport mit. 

In der Bundeshauptstadt ballen sich viele Sicherheitsaspekte auf engstem Raum, wodurch Berlin optimale Bedingungen für Simulationen bietet. Denn Sicherheit müsse ganzheitlich vorgedacht und geplant werden, so Berlins Innensenatorin Iris Spranger. Das Spektrum reiche von der Großveranstaltung über Gefahrenlagen bis hin zu Extremwetterereignissen. „Wer macht was, wann und wie? Wer über diese Fragen erst im Einsatz nachdenkt, verschenkt wertvolle oder gar lebenswichtige Zeit“, erläutert Spranger. „Wir greifen daher auf eigens entwickelte Bewältigungskonzepte, Erfahrungswerte Dritter, praktische sowie theoretische Übungen und vieles mehr zurück. Mit der nun geschlossenen Kooperationsvereinbarung gehen wir gemeinsam mit der Forschung einen weiteren Schritt in die Zukunft der Sicherheit in Berlin. Durch die Stärkung des Krisen-Managements, dahingehende Simulationen und Visualisierungen sowie intelligente Algorithmen zur Erhöhung der Entscheidungs- und Reaktionsgeschwindigkeit sollen Echtlagen berechenbarer und damit beherrschbarer werden.“

Professor Manfred Hauswirth, Sprecher von Fraunhofer SIRIOS und geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts FOKUS, ergänzt: „Durch die vielfältigen Abhängigkeiten zwischen Menschen, Technik und Infrastrukturen unserer hochvernetzten Gesellschaft können zum Beispiel Störungen oder Anschläge schnell flächendeckende Auswirkungen entwickeln, beispielsweise auf die Versorgung mit Elektrizität, Internet, Telekommunikation, Wasser und Logistik.“ Um diese Abhängigkeiten simulieren und erforschen zu können, bündle Fraunhofer SIRIOS in Berlin die Kompetenzen der Fraunhofer-Institute EMI, FOKUS, IOSB und IVI. „Die enge Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ist für uns von besonderer Bedeutung, da wir mit einem sehr anwendungsorientierten Anspruch forschen“, sagt Manfred Hauswirth. „Mit der Kooperationsvereinbarung rücken Sicherheitsforschung und staatliche Sicherheitsbehörden auf Berliner Landesebene noch enger zusammen.“

Im Rahmen der Kooperation sollen regelmäßig gemeinsame Workshops und Konferenzen stattfinden, forschungsrelevante Daten ausgetauscht, aber auch eine direkte wissenschaftliche Begleitungen von Einsatzlagen erfolgen. Ziel ist es, diese analytisch zu durchdringen und daraus unter anderem eine Test- und Demonstrationsumgebung (Lab) für komplexe Sicherheitsszenarien zu entwickeln.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Innere Sicherheit
Das Bild zeigt ein Polizeifahrzeug, aus dessen Fenster eine Kelle mit der Aufschrift Halt Polizei gestreckt wird.
bericht

Materna Virtual Solution: Polizeiarbeit der Zukunft

[25.04.2024] Die Arbeit der Polizei wird digitaler und mobiler. Dies erfordert eine sichere und einheitliche IT-Basis. Für die praktische Umsetzung sind vier Aspekte entscheidend, so der Security-Spezialist Materna Virtual Solution. mehr...

Abhörskandal: Das Problem liegt tiefer

[25.03.2024] In Deutschland fehlt eine zentrale Kommunikationslösung für Sicherheitsbehörden. Dieses Dilemma steht hinter dem Abhörskandal bei der Bundeswehr. Ein Kommentar des Sicherheitsexperten Christian Pohlenz. mehr...

Das Bld zeigt Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr im Hof einer Feuerwache.

Krisenfall: Koordination ist das A und O

[15.03.2024] Im Katastrophenfall zählt jede Sekunde. Die Einsatzkräfte sind auf eine schnelle, sichere und reibungslose Kommunikation angewiesen. Der Software-Hersteller Materna Virtual Solution sieht dabei vier große Herausforderungen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bildschrim mit geöffnetem Security-Programm.

Cybersecurity Report: Bedrohung auf Rekordniveau

[14.03.2024] Der aktuelle Cybersecurity Report von Trend Micro zeigt, dass Angriffe auf IT-Systeme immer raffinierter werden. Deutschland gehört zu den am stärksten betroffenen Ländern, insbesondere im Bereich Ransomware. Im Fokus der Angreifer stehen staatliche Einrichtungen und Kritische Infrastrukturen. mehr...

Das Bild zeigt ein rotes Alarmlicht.

Krisenkommunikation: BSI gibt GroupAlarm frei

[29.02.2024] GroupAlarm ist nun die offizielle Lösung für alle Bundesbehörden in Deutschland. Nach dem erfolgreichen Einsatz beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für Cyber-Sicherheitsvorfälle steht das System nun allen Bundesbehörden zur Verfügung. mehr...

Blaulichtbalken auf einem deutschen Polizeiauto, dahinter verschwommen Feuerwehrfahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht.

Niedersachsen: Stabssoftware für Katastrophenschutz

[26.02.2024] Niedersachsen führt eine landesweit einheitliche Stabssoftware für den Katastrophenschutz ein. Damit soll die Kommunikation zwischen den Stabsstellen schneller, verlässlicher und sicherer werden. mehr...

An einem großen Konferenztisch sitzen 26 europäische Cyber-Sicherheitsdirektoren beim Cyber Security Directors‘ Meeting.

Cyber-Sicherheit: EU-Experten diskutieren Herausforderungen

[23.02.2024] Beim vierten Cyber Security Directors‘ Meeting des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) diskutierten 26 europäische Cyber-Sicherheitsdirektoren über die Umsetzung neuer EU-Rechtsakte und gemeinsame Strategien gegen IT-Sicherheitsvorfälle. mehr...

Das Bild zeigt Bundesinnenministerin Nacy Faeser im Gespräch mit den Machern des Projects Eagle, mit dem Hasskommentare im Internet aufgespürt werden kann.

Jugend forscht: Innovation gegen Online-Hass

[23.02.2024] Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich mit den Bundessiegern von Jugend forscht im Bereich Mathematik/Informatik getroffen, um über neue Methoden gegen antisemitische Hetze in sozialen Medien zu diskutieren. mehr...

Zwei deutsche Soldaten in Uniform schauen zur Seite.

Bundeswehr: IT-Beschaffung beschleunigen

[21.02.2024] Ein Positionspapier, wie die Beschaffung digitaler Technologien seitens der Bundeswehr beschleunigt werden kann, hat der Digitalverband Bitkom erarbeitet. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen oder Tech-Start-ups sei die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr sehr aufwendig. mehr...

Brandenburg: Neue App für die Polizeiarbeit

[08.02.2024] Die Brandenburger Polizeibediensteten können künftig die Handy-App mScan nutzen: Sie liest die Prüfcodes von Ausweisdokumenten und Kennzeichen aus und prüft die Echtheit. Mit dieser weiteren Möglichkeit des mobilen Arbeitens sollen zusätzliche Schreibarbeiten im Revier reduziert werden. mehr...

Das Bild zeigt symbolisch eine Karte von Deutschland über die ein Sicherheitsnetz gespannt ist.

Bundeswehr: Sicher in das Quantenzeitalter

[02.02.2024] Die BWI hat das Glasfasernetz der Bundeswehr grundlegend modernisiert. Das 13.000 Kilometer lange Netz ist nun nicht nur leistungsfähiger, sondern auch gegen künftige Quantencomputer gewappnet. mehr...

Baden-Württemberg: Cybercrime-Zentrum am Start

[05.01.2024] Mehr Schlagkraft im Kampf gegen Cyber-Kriminalität verspricht sich das Land Baden-Württemberg von einem neu eröffneten Cybercrime-Zentrum. mehr...

Baden-Württemberg: Polizei beteiligt sich am Ipai

[21.12.2023] Künftig wird sich die Polizei Baden-Württemberg am Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) beteiligen. Dieses KI-Zentrum wird – auch mit Landesmitteln – derzeit in Heilbronn aufgebaut. mehr...

BSI: Verschärfte Sicherheit für Rechenzentren

[11.12.2023] Das BSI hat die Mindestanforderungen an die IT-Sicherheit in Rechenzentren der Bundesverwaltung angehoben. Dies geschieht auf Basis einer neuen Version der HV-Benchmark kompakt 5.0. Darin wird nun das Niveau der Standard-Absicherung nach IT-Grundschutz als Maßstab angelegt. mehr...