Dell TechnologiesSchritte zur digitalen Verwaltung

Sieben konkrete Schritte schlägt Dell vor, damit die Digitalisierung in Deutschland mehr Tempo aufnimmt.
(Bildquelle: studio v-zwoelf /stock.adobe.com)
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung macht Fortschritte, aber nach wie vor gibt es deutlichen Nachholbedarf bei den digitalen Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen. Knapp 160 Verwaltungsleistungen seien derzeit online verfügbar. Damit sei „man noch ein ganzes Stück von dem im Onlinezugangsgesetz (OZG) ausgegebenen Ziel entfernt“, konstatiert das IT-Unternehmen Dell Technologies und schlägt eine Reihe konkreter Maßnahmen vor, um dies – auch unter Nutzung der Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und GenAI – zu ändern.
- Organisatorische Silos aufbrechen: Enge Zuständigkeiten und über Jahrzehnte gewachsene Strukturen haben dazu geführt, dass Behörden und Fachbereiche häufig isoliert voneinander arbeiten. Workshops mit Vertretern aller Bereiche inklusive der IT könnten einen ersten Schritt darstellen, um solche Silos aufzubrechen und Visionen und Ziele für eine moderne öffentliche Verwaltung zu entwickeln. Auf dieser Basis können dann interdisziplinäre Teams aufgebaut werden, die einzelne Initiativen oder Services abteilungsübergreifend umsetzen.
- Technische Standards schaffen: Stark fragmentierte IT-Landschaften mit unverbundenen oder inkompatiblen Systemen und Fachanwendungen erschweren es, Prozesse durchgängig zu digitalisieren. Behörden benötigen daher dringend einheitliche digitale Infrastrukturen und Plattformen mit offenen Standards und Schnittstellen.
- Betriebsmodelle für IT modernisieren: Moderne Systeme und Plattformen ermöglichen eine dienstleistungsorientierte IT, die nahtlos skaliert und Services wie Speicher, eine virtuelle Maschine oder einen Container schnell bereitstellen kann – so, wie es auch von der Cloud bekannt ist. Es kann sinnvoll sein, mit dem Hosting kommunale Rechenzentren, Landesrechenzentren oder die Rechenzentren lokaler IT-Dienstleister zu beauftragen. Solche Multicloud-Ansätze entlasten die IT-Teams und sind oft auch kostengünstiger und nachhaltiger, da große Infrastrukturen viel effizienter betrieben werden können als kleine.
- Prozesse erst optimieren, dann digitalisieren: Der hohe Digitalisierungsdruck auf Behörden resultiert in neuen Portalen, über die Bürger und Behörden ihre Anträge online einreichen können. Hinter den digitalen Front Ends stehen aber oft noch analoge Prozesse wie zuvor. Um Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern, müssen Behörden ihre Prozesse ganzheitlich betrachten und optimieren, bevor sie deren Digitalisierung angehen.
- Die Chancen von KI nutzen: KI kann dazu beitragen, die öffentliche Verwaltung bürgerfreundlicher und effizienter zu machen. Dell Technologies nennt als Einsatzmöglichkeiten etwa Chat- und Sprachbots, die beim Ausfüllen von Anträgen unterstützen und Fragen beantworten; Texterkennung, die bei der Digitalisierung von Papierdokumenten unterstützt sowie Bots, die innerhalb von Fachanwendungen zahlreiche Aufgaben übernehmen können – etwa Daten aufbereiten, Dokumente passend weiterleiten und sogar Handlungsoptionen empfehlen.
- Resilienz gegen Cyber-Attacken stärken: Einen Grund für erfolgreiche (Ransomware-)Attacken auf Behörden sieht Dell in der Konzentration auf die klassische Bedrohungsabwehr. Sei diese einmal von den Angreifern überwunden, fehle es an Tools und Prozessen, um größere Schäden zu verhindern und Systeme und Daten schnell wiederherzustellen. Ein größerer Fokus auf Cyber-Resilienz, wie ihn auch die NIS2-Richtlinie der EU vorschreibt, ist nach Einschätzung von Dell dringend notwendig, um Daten zu schützen und die Verfügbarkeit der Verwaltungsdienste zu erhöhen. Neben der Umsetzung von Zero-Trust-Prinzipien und erprobten Notfallplänen stärken auch moderne Data-Protection-Lösungen mit unveränderlichen Speichern und Datentresoren die Resilienz. Diese sorgen dafür, dass – anders als mit herkömmlichen Back-up-Lösungen – nach einer Attacke überhaupt Daten zum Wiederherstellen vorhanden sind.
- Mitarbeiter einbeziehen: Durch neue Prozesse und digitale Anwendungen verändern sich auch die Aufgaben von Mitarbeitern in der öffentlichen Verwaltung. Damit die neuen Werkzeuge optimal zu ihren Anforderungen im Arbeitsalltag passen und nach der Einführung angenommen werden, ist es notwendig, die Mitarbeiter von Anfang an in die Digitalisierungsvorhaben einzubeziehen. Überdies benötigen sie Schulungen zu Tools und dem sicheren Umgang mit Daten.
Die Verwaltungsdigitalisierung sei eine große, aber keine unlösbare Aufgabe, so Dell Technologies. „Behörden benötigen zunächst einheitliche Systeme und Plattformen, die sich mit geringem Aufwand verwalten lassen und reibungslose Datenflüsse in Ende-zu-Ende-Prozessen ermöglichen“, sagt Dennis Wloch, PreSales Manager Public Sector bei Dell Technologies in Deutschland. Darüber hinaus sei es angesichts des Mangels an IT-Fachkräften, knapper Budgets und steigender Sicherheitsanforderungen sinnvoll, nicht alle Systeme und Anwendungen selbst zu betreiben, sondern die zentralen Rechenzentren von Ländern, kommunalen Dienstleistern oder vertrauenswürdigen Service-Providern zu nutzen. KI könne dann die Basis für völlig neue Services darstellen, etwa für die Automatisierung von Verwaltungsvorgängen und die Unterstützung von Behördenmitarbeitern bei komplexen Entscheidungen. Dadurch könnte die öffentliche Verwaltung insgesamt deutlich effizienter und bürgerfreundlicher werden.
LASuV Sachsen: Digitale Karten für Schwertransport-Routen
[22.10.2025] Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) modernisiert seine Verfahren für Großraum- und Schwertransporte. Digitale Karten ersetzen die bisherigen Negativlisten. Dies erleichtert die Routenplanung, entlastet die Verwaltung und verbessert den Schutz der Infrastruktur. mehr...
Bundesagentur für Arbeit: Digitale Verwaltung konsequent umsetzen
[20.10.2025] Die Bundesagentur für Arbeit gilt als digitaler Vorreiter. So hat sie als erste Großbehörde alle OZG-Vorgaben erfüllt, setzt auf KI und Automatisierung und bietet innovative digitale Services für ihre Kunden. Die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles skizziert einen Sechs-Punkte-Plan für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital
[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...
Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD
[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...
EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU
[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...
eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen
[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...
eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest
[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...
EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen
[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...
Sachsen-Anhalt: KommunalCampus gewinnt Innovationswettbewerb
[15.09.2025] Im Rahmen des CIO-Innovationswettbewerbs sollen in Sachsen-Anhalt digitale und technologische Innovationen für die Landesverwaltung identifiziert und nutzbar gemacht werden. Gewinnerin dieses Jahres ist die Genossenschaft KommunalCampus. mehr...
NExT/DigitalService: Umsetzungserfahrungen teilen
[05.09.2025] In einem neuen Projekt bündeln NExT und DigitalService Umsetzungsexpertise aus der Verwaltung und machen sie für Politik und Öffentlichkeit sichtbar. So soll die Möglichkeit eröffnet werden, von Best Practices und von Umsetzungshindernissen zu lernen – im Sinne einer Fehlerkultur für die Verwaltungstransformation. mehr...
OSBA/ZenDIS: Open-Source-Wettbewerb sucht Publikumsliebling
[01.09.2025] Wie kann Open Source die Verwaltung effizienter machen? Ein neuer Wettbewerb unter dem Motto „Moderne Verwaltung. Innovation. Digitale Souveränität“ sucht die besten Lösungen. Im Oktober soll auch ein Publikumspreis verliehen werden. Das öffentliche Voting startet jetzt. mehr...
Schleswig-Holstein: Steuerbelege digital einreichen
[29.08.2025] Schleswig-Holstein macht den nächsten Schritt in der Digitalisierung von Steuererklärungen. Das Verfahren RABE erlaubt es, Belege zusammen mit der digitalen Steuererklärung hochzuladen. So entfallen etwaige Anforderungen durch das Finanzamt und der Postversand von Papierbelegen. mehr...
Bayern/cit: Schnell zur Bildungsanerkennung
[13.08.2025] Mit dem Fachkräftemangel steigt der Anteil ausländischer Pflegekräfte im deutschen Gesundheitssystem. Deren Bildungsabschlüsse müssen zunächst formal anerkannt werden. Bayern nutzt eine Low-Code-Lösung, die dieses Verfahren beschleunigt – und wurde nun dafür ausgezeichnet. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitaler Fortschritt für den Acker
[12.08.2025] In Groß Germersleben in Sachsen-Anhalt ging eine neue digitale Wetterstation in Betrieb. Sie ist Teil eines erweiterten Messnetzes, das Landwirten präzisere Daten für Planung, Pflanzenschutz, Bewässerung und Ernte liefert. mehr...
Fraunhofer FOKUS: Einheitliche Lernumgebung für die Bundeswehr
[07.08.2025] Mit der „Virtuellen Lernumgebung der Bundeswehr“ sollen alle Ausbildungseinrichtungen in ein gemeinsames digitales Ökosystem integriert werden. Fraunhofer FOKUS unterstützt das Projekt seit 2022 mit einer Middleware, die Dienste, Datenflüsse und Zugriffsrechte steuert. mehr...