Digitalministerkonferenz 2025Impulse für die digitale Zukunft

[15.05.2025] Auf der 3. Digitalministerkonferenz wurden unter anderem Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität in Europa zu stärken. Im Fokus standen außerdem die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung.
Teilnehmende der 3. Digitalministerkonferenz

Digitalministerkonferenz setzt wichtige Impulse für die digitale Zukunft in Bund, Ländern und Kommunen.

(Bildquelle: MASTD/Dinges)

Zentrale Themen der digitalen Transformation haben die Digitalministerinnen und -minister der Länder auf der 3. Digitalministerkonferenz (DMK) in Ingelheim am Rhein behandelt. Im Fokus standen dabei die Stärkung der digitalen Souveränität Europas, die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung. Zu Gast waren der neue Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, sowie der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.

Digitale Souveränität stärken

„Die digitale Souveränität Europas ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Europa muss in der Lage sein, digitale Technologien selbst zu gestalten und unabhängig zu betreiben“, fasste die rheinland-pfälzische Digitalministerin und diesjährige DMK-Vorsitzende Dörte Schall zusammen. „Heute haben wir wichtige Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität Europas zu stärken und die Entwicklung von KI verantwortungsvoll voranzutreiben.“

Wie das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz (MASTD RLP) weiter mitteilt, war ein zentraler Beschluss etwa die Forderung nach einer eigenständigen digitalen Infrastruktur in Europa. „Durch die Förderung europäischer Digitalprodukte und -anbieter können wir die Abhängigkeit von außereuropäischen Technologien verringern und die europäische Wettbewerbsfähigkeit sichern“, so Schall. Die Länder plädierten daher für eine verstärkte Zusammenarbeit auf EU-Ebene, um digitale Infrastrukturen wie den „Euro Stack“ zu fördern.

Rechtlicher Rahmen für KI 

Ein weiteres Thema war der Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung, um Prozesse effizienter zu gestalten. Hierzu ist es nach Ansicht der DMK notwendig, den rechtlichen Rahmen weiterzuentwickeln, um einen rechtssicheren Einsatz zu ermöglichen. Im Rahmen der Konferenz wurde daher ein Vorschlag zur Anpassung des Verwaltungsverfahrensrechts vorgestellt, der die Automatisierung von Verwaltungsakten erleichtern soll.

Die Vorsitzende der Digitalministerkonferenz, Dörte Schall, und der neue Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger.
Die Vorsitzende der Digitalministerkonferenz, Dörte Schall, und der neue Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger. (Bildquelle: MASTD/Dinges)

Bedenken wurden im Rahmen der DMK insbesondere im Hinblick auf die Verbreitung von Desinformation und die Beeinflussung der öffentlichen Meinungsbildung durch KI geäußert. Diese stellten eine echte Bedrohung für die Demokratie dar. Man wolle die Menschen daher dabei unterstützen, digitale Technologien und KI sicher und verantwortungsbewusst zu nutzen, erklärte Digitalministerin Dörte Schall. 

Bundesdigitalminister Wildberger erklärte, er begrüße die Beschlüsse der Konferenz ausdrücklich: „Sie setzen Impulse für eine gemeinsame digitale Zukunft in Bund, Ländern und Kommunen.“

Zukunftsfähige Mobilfunkversorgung

Zum Abschluss der DMK ging es auch um das Thema einer flächendeckenden und zukunftsfähigen Mobilfunkversorgung. Hier hat das Saarland einen Vorschlag eingebracht, der auf ein besseres Konzept bei der Messung der Mobilfunkversorgung abzielt, um aussagekräftigere Erkenntnisse über die Netzverfügbarkeit zu gewinnen. 

„Es klingt wie ein Witz, dass Messungen zur Mobilfunkverfügbarkeit in drei Metern Höhe vorgenommen werden“, so der saarländische Digitalminister Jürgen Barke. Weiter unterhalb – wo sich die allermeisten Nutzenden aufgrund ihrer Körpergröße befinden – könne die tatsächliche Mobilfunkversorgung deutlich schlechter ausfallen. Zukünftig müsse es darum gehen, ein flächendeckendes, realistisches Bild zu erstellen, welche Bereiche tatsächlich unterversorgt sind, denn nur so könnten die Netzbetreiber und Anbieter auch tatsächlich die Versorgung im Kundeninteresse verbessern. Der Vorschlag aus dem Saarland wurde auf der Konferenz einstimmig beschlossen.

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus betonte abschließend: „Das wirtschaftliche Wachstum Deutschlands muss wieder in den Fokus gerückt werden. Die Digitalwirtschaft ist die Zukunftsbranche, dafür wird eine hochleistungsfähige digitale Infrastruktur benötigt. Wir wollen eine flächendeckende und zukunftsfähige Mobilfunkversorgung, denn wir wollen den ländlichen Raum als Zukunftsraum entwickeln. Dafür brauchen wir ein effektives Beschleunigungsgesetz. Der Ausbau aller digitalen Infrastrukturen muss im ‚überragenden öffentlichen Interesse‘ liegen, sonst ist eine echte Flächendeckung insbesondere in Wald- oder Naturschutzgebieten nicht zu erreichen.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger spricht im Bundestag.

Bund/BMDS: Der Digitalhaushalt steht

[17.11.2025] Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat den Haushalt 2026 für das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung mit einem Gesamtvolumen von rund 4,47 Milliarden Euro gebilligt. Damit verfügt das BMDS erstmalig über einen eigenen, vollständigen Einzelplan, hinzu kommen Mittel aus dem Sondervermögen. mehr...

Thüringer Wappen

Thüringen: Ärmel hoch für Bürokratierückbau

[14.11.2025] Die Thüringer Landesregierung hat das Erste Thüringer Entlastungsgesetz initiiert. Es soll Bürokratie abbauen, Verfahren digitalisieren und Kommunen, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger entlasten. Der Landtag berät voraussichtlich noch im Dezember über das Gesetz. mehr...

Hamburg-CIO Annika Busse

Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO

[10.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...

Ein Schreibtisch mit aufgeklapptem Laptop, dahinter sitzt ein mann, der sich die Hände vors Gesicht schlägt.

eco-Umfrage: Mit Digitalpolitik unzufrieden

[07.11.2025] Ein halbes Jahr nach Gründung des Digitalministeriums zeigt sich laut einer Umfrage des eco: 68 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit der Digitalpolitik. Der Verband fordert klare Prioritäten, verbindliche Ziele und mehr Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas

Saarland: Digitalisierungsstrategie für die Landesverwaltung

[07.11.2025] Eine digitale, bürgernahe und effiziente Verwaltung: Das ist das Ziel der neuen Strategie zur Digitalisierung der saarländischen Landesverwaltung, die jetzt vorgestellt wurde. Sie umfasst fünf Handlungsfelder und ist mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. mehr...

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger mit Papiern unter dem Arm in einem dynamischen Bildsetting

Bürokratieabbau: Bund beschließt umfassende Entlastungen

[06.11.2025] Effizienz ja, Overhead nein – so lässt sich das Entlastungspaket zusammenfassen, welches der Bund gestern beschloss. Anfängliche Erwartungen wurden übertroffen: Das Kabinett hat sich auf über 50 Eckpunkte geeinigt, die nun in Gesetzesform gebracht werden müssen. Damit sollen Entlastungen in Milliardenhöhe realisiert werden. mehr...

BMDS: Aufbruch, Umbruch, Durchbruch

[31.10.2025] Das im Mai gegründete und noch im Aufbau befindliche Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat in einem Eckpunktepapier sein ehrgeiziges Zielbild für die zukünftige Arbeit entworfen. Dabei will es vieles anders machen als gewohnt. mehr...

Gruppenbild der Teilnehmenden an der Sitzung des Kommunalgremiums.

IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen

[22.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch kommunale Perspektiven ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...

Outdoor-Gruppenbild des IT-Planungsrates im Sommer 2025

IT-Planungsrat: Strategische Umsetzungsvorhaben vorgestellt

[21.10.2025] Strategische Digitalisierungsprojekte aus Bund und Ländern werden ab sofort auf der Website des IT-Planungsrats präsentiert. Die 22 Vorhaben sollen zeigen, wie die föderale Digitalstrategie in Bereichen wie KI, Cloud, Schnittstellen und Netzinfrastrukturen in Zukunft konkret umgesetzt wird. mehr...

Diagramme und Datenvisualisierung in leuchtenden Farben.

Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland

[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...

Minister Manfred Pentz.

Hessen: Bürokratieabbau nutzt allen

[15.10.2025] Hessens Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz hat im Landtag das Erste Bürokratieabbaugesetz vorgestellt. Das Gesetzespaket mit 120 Maßnahmen wurde vom Kabinett beschlossen, um Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger spürbar zu entlasten. mehr...

Berliner Rathaus, daneben der Fernsehturm

Berlin: Schritte zur Verwaltungsreform

[14.10.2025] Mit einem ressortübergreifenden Vorgehen startet Berlin die Umsetzung seiner umfassenden Verwaltungsreform. Ziel ist eine einheitlich gesteuerte, moderne Verwaltung: mit klaren Zuständigkeiten, digitaler Infrastruktur und mehr Transparenz über Vorschriften und Prozesse. mehr...

Schleswig-Holstein: Tempo für die Digitalisierung – per Gesetz

[13.10.2025] Mit einem Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz will Schleswig-Holstein vollständig digitale Verwaltungsprozesse, ein Datendoppelerhebungsverbot und eine Pflicht zur elektronischen Registerführung einführen. Der Entwurf geht jetzt in die Verbändeanhörung. mehr...

Dr. Karsten Wildberger , Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung hält seine Keynote auf der SCCOn 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[07.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

NKR-Jahresbericht 2025: Klarer Kurs Richtung Bürokratieabbau

[07.10.2025] Der Nationale Normenkontrollrat hat Bundesdigitalminister Karsten Wildberger seinen Jahresbericht 2025 übergeben. Das Gremium sieht Fortschritte beim Bürokratieabbau, warnt aber vor neuen Belastungen. Für echten Wandel fordert es verbindliche Standards und klare politische Steuerung. mehr...