Mecklenburg-VorpommernJustiz-IT zieht ins Dataport-Rechenzentrum

[11.08.2025] Seit 2025 migriert Mecklenburg-Vorpommerns Justiz Fachverfahren ins Data Center Justiz von Dataport. Grundlage ist die seit 2022 bestehende Beteiligung an der länderübergreifenden Kooperation für gemeinsamen Justiz-IT-Betrieb.

Mecklenburg-Vorpommern verlagert wesentliche Justiz-Fachverfahren in ein Rechenzentrum von Dataport.

(Bildquelle: munna00b/123rf.com)

Die Justiz Mecklenburg-Vorpommerns verlagert wesentliche Fachverfahren seit Anfang 2025 Schritt für Schritt in das Data Center Justiz von Dataport. Damit nutze Mecklenburg-Vorpommern die Synergien einer zentralisierten IT-Infrastruktur, so Dataport. Diese biete hohe Sicherheitsstandards und Effizienz. Bereits im Jahr 2022 ist Mecklenburg-Vorpommern der ursprünglich von Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Berlin gegründeten, länderübergreifenden Justiz-Kooperation beigetreten, die einen gemeinsamen Betrieb Justiz-IT ermöglichen soll (wir berichteten). Durch die Konsolidierung der IT-Infrastruktur der Justiz werden potenziell Kosten gesenkt und Ressourcen gebündelt, betont Dataport. Außerdem bietet das Data Center Justiz hohe Sicherheitsstandards – dieses ist ein mehrfach gesicherter Bereich innerhalb des BSI-zertifizierten Rechenzentrums. Dieses gilt, so Dataport, als eines der sichersten Rechenzentren in Europa. Durch die gemeinsame Nutzung des Data Center Justiz können die teilnehmenden Länder voneinander profitieren, ohne ihre organisatorische und rechtliche Unabhängigkeit aufzugeben.

Schrittweiser Übergang

Wie Dataport berichtet, erfolgt der Übergang in den Betrieb im Data Center Justiz in mehreren Schritten. Nach der Netzanbindung und dem Aufbau der ersten Verfahrensinfrastrukturen im Jahr 2024 wurde im Mai 2025 die Migration der Fachverfahren für Staatsanwaltschaften abgeschlossen. Insgesamt wurden acht Fachverfahren in Betrieb genommen, darunter auch das Fachverfahren MESTA, das von den fünf Staatsanwaltschaften von rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wird. Noch im Juni begann dann der Aufbau der zwei Fachverfahren für die ordentlichen Gerichte. Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden damit arbeiten. Der Aufbau der Fachverfahren für Fachgerichte erfolgt seit Anfang August. Die Fachverfahren für die Justizvollzugsanstalten sollen Anfang 2026 folgen.





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