Schleswig-HolsteinJustiz umfassend digitalisiert

[27.11.2025] In Schleswig-Holstein wird die gesamte Landesjustiz bis Ende dieses Jahres an die E-Akte angeschlossen sein. Den Weg der Digitalisierung der Justiz will das Bundesland auch künftig konsequent fortsetzen.
Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken auf dem 4. Digital Justice Summit in Berlin (24.11.2025)

Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken sprach auf dem 4. Digital Justice Summit in Berlin über die erfolgreiche Digitalisierung der Landesjustiz.

(Bildquelle: Wegweiser Media & Conferences GmbH/ Simone M. Neumann)

Die erfolgreiche Einführung der elektronischen Akte in der Justiz des Landes Schleswig-Holstein hat Justizministerin Kerstin von der Decken im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 4. Digital Justice Summit in Berlin (24.11.2025) vorgestellt.

Schleswig-Holstein habe seine Justiz in den vergangenen zehn Jahren umfassend digitalisiert, erklärte die Ministerin. Bis zum Jahresende werde nun die gesamte Landesjustiz an die E-Akte angeschlossen sein. „Wir treiben die Digitalisierung der Justiz weiter konsequent voran“, betonte die Ministerin. Dies erleichtere Arbeitsabläufe, spare Ressourcen und schaffe moderne Arbeitsplätze. „Die optimierten Prozesse tragen außerdem dazu bei, dass sich die Justiz den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin verlässlich und kompetent zeigt“, erklärte von der Decken.

Anders als in den meisten anderen Bundesländern wurde der Roll-out der E-Akte in Schleswig-Holstein nicht sternförmig durchgeführt. „Anstatt einzelne Standorte unterschiedlicher Gerichtsbarkeiten in wechselnder Reihenfolge zu digitalisieren, haben wir jeweils vollständige Gerichtsbarkeiten an die E-Akte angeschlossen“, berichtet Justizministerin Kerstin von der Decken. Im Fokus habe dabei stets gestanden, die Mitarbeitenden mitzunehmen und ihnen den Wechsel in die elektronische Welt verständlich zu machen. „Aus diesem Grund diskutieren wir mit Praktikern und spielen entwickelte Konzepte durch, um Mängel frühzeitig zu erkennen und abzustellen.“

Schleswig-Holstein sei es so gelungen, eine solide Grundlage für die Digitalisierung der Justiz zu schaffen. Ministerin von der Decken: „Darauf möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Bund und den anderen Ländern aufbauen und digitale Potenziale heben.“ Hierzu gebe es bereits gute Ansätze. „Dazu gehört, dass bei Gesetzgebungsverfahren zunehmend die Potenziale einer digitalen Umsetzung mitgedacht werden. Außerdem entwickeln Bund und Länder seit mehreren Jahren gemeinsam digitale Fachverfahren. Auch die IT-Organisation der Justiz wird Bund-Länder-übergreifend weiterentwickelt“, so von der Decken abschließend.





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