BremenE-Akte im Verwaltungsgericht

[15.05.2019] Die Arbeit der 5. Kammer des Verwaltungsgerichts (VG) Bremen ist auf die E-Akte als rechtlich führende Akte umgestellt. Weitere Kammern sowie weitere Gerichte in Bremen sollen dem Piloten folgen.

Seit 13. Mai 2019 werden die Akten der 5. Kammer des Verwaltungsgerichts (VG) Bremen ausschließlich vollelektronisch bearbeitet. Das teilt der Bremer Senator für Justiz und Verfassung in einer Presseinformation mit. Die Arbeit der Kammer ist somit auf die E-Akte als rechtlich führende Akte umgestellt. Bereits zuvor hatte die 5. Kammer im Rahmen eines Pilotprojekts die E-Akte erprobt.
„Mit der Umstellung auf die vollelektronische Aktenbearbeitung in einer Kammer im Verwaltungsgericht Bremen machen wir einen ersten wichtigen Schritt bei der flächendeckenden Einführung der elektronischen Gerichtsakte und damit der Digitalisierung der gesamten Bremer Justiz. Das Justizressort nimmt dabei eine Vorreiterrolle im Bundesland Bremen ein. Ich bin zuversichtlich, dass die E-Akte die Arbeitsabläufe der Beschäftigten bei den Bremer Gerichten und Staatsanwaltschaften vereinfachen und effizienter gestalten wird“, kommentiert der Bremer Staatsrat für Justiz, Jörg Schulz.
Laut der Pressemeldung werden künftig elektronisch bei Gericht eingehende Schriftstücke von einem automatisierten Postverteilungssystem direkt an die E-Akte übermittelt. In Papierform eingehende Schriftstücke werden in der dafür eingerichteten Scanstelle des Gerichts eingescannt und anschließend der jeweiligen Akte zugeführt. Die Bearbeitung erfolge über ein eigens hierfür entwickeltes Software-Programm. Arbeitsprodukte wie Entscheidungen, Verfügungen und Anschreiben würden direkt in der E-Akte gespeichert und mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen. Die Rechtsanwaltschaft und die Behörden verfügen flächendeckend über einen sicheren elektronischen Übermittlungsweg, sodass Zustellungen an die größte Gruppe der Kommunikationspartner ebenfalls elektronisch erfolgen kann, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Führende E-Akte und automatisierte Postverteilung

„Das Verwaltungsgericht hat sich gern als Pilotgericht zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise hatten wir die Möglichkeit, den Umstellungsprozess konstruktiv zu begleiten und eigene Ideen einzubringen. Bereits in der Erprobungsphase hat sich gezeigt, dass das entwickelte EDV-Programm gut funktioniert, der Papierakte in vielen Bereichen nachempfunden und sehr intuitiv zu bedienen ist. Daher sind wir zuversichtlich, dass auch die mit einer gerichtsweiten Umstellung verbundenen Herausforderungen gut zu bewältigen sein werden“, sagt Gerichtspräsident Peter Sperlich.
In den kommenden Wochen und Monaten werden nach Angaben des Justizsenators weitere Kammern des VG Bremen auf den elektronischen Dienstbetrieb umgestellt. Das VG Bremen werde damit eines der ersten Fachgerichte in der Bundesrepublik Deutschland sein, welches mit der führenden E-Akte und automatisierter Postverteilung arbeitet. Im Anschluss sollen weitere Gerichte in dem Bundesland auf den elektronischen Dienstbetrieb umgestellt werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Justiz
Porträt Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann in Hemdsärmeln und Schlips

BMJ: Effiziente digitale Gerichtsverfahren

[10.09.2024] Das Bundeskabinett hat dem Entwurf eines Gesetzes zur Entwicklung eines Online-Verfahrens in der Zivilgerichtsbarkeit zugestimmt. Damit will der Bund ein Reallabor schaffen, in dem erprobt wird, wie es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht werden kann, Zahlungsansprüche in einem digital geführten Verfahren geltend zu machen. mehr...

ARKTIS IT solutions: KI im Gerichtssaal

[03.09.2024] Um die Digitalisierung der Justiz voranzubringen und den Beschäftigten Entlastung zu verschaffen, kommt es auf das Zusammenspiel von Justiz, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft an. Ein vom Unternehmen ARKTIS IT solutions organisiertes Panel zeigt, welche konkreten Projekte und welche Perspektiven es derzeit gibt. mehr...

Porträt von Jacqueline Bernhardt

Mecklenburg-Vorpommern: 182.000 E-Akten in der Justiz

[02.09.2024] In Mecklenburg-Vorpommern nutzen jetzt die Ordentliche Gerichtsbarkeit sowie alle Fachgerichte die E-Akte. Die Umstellung der Staatsanwaltschaften und Strafgerichte auf elektronische Aktenführung steht noch bevor. Gleichzeitig will das Land den KI-Einsatz in der Justiz vorantreiben. mehr...

Logo Justiz NRW

Nordrhein-Westfalen: Justiz in Leichter Sprache

[30.08.2024] Öffentliche Stellen sind gesetzlich verpflichtet, Informationen in Leichter Sprache anzubieten. Das betrifft auch die Justiz. In Nordrhein-Westfalen stehen ab sofort auf den Websites des Justizvollzugs und der Sozialgerichte Texte in Leichter Sprache zur Verfügung. Die Inhalte auf den Websites der Amts- und Landgerichte waren schon zuvor übersetzt worden. mehr...

Weißes Paragrafenzeichen (dreidimensional) lehnt an einer blau-grauen Wand

Verpflichtungsgesetz: Förmliche Verpflichtung bald per Video

[30.07.2024] Bestimmte Straftaten können tatbestandlich nur verwirklicht werden, wenn sie von Amtsträgern – etwa Beamten oder Richtern – begangen werden. Personen, die für die öffentliche Verwaltung tätig, aber keine Amtsträger sind, werden förmlich verpflichtet, um sie Amtsträgern in dieser Hinsicht gleichzustellen. Diese Verpflichtung soll bald auch per Videokonferenz möglich sein. mehr...

Justizia-Skulptur aus Metall

BMJ: Der Weg zum Zivilprozess der Zukunft

[19.07.2024] Eine Bund-Länder-Reformkommission befasst sich mit Digitalisierungspotenzialen in der weiteren Entwicklung des Zivilprozesses. Hintergrund ist, dass viele Rechtsschutzsuchende den Zivilprozess als zu komplex und zeitaufwendig empfinden. Der Abschlussbericht wird bereits zum Jahresende erwartet. mehr...

Miniatur-Aktenordner liegen auf einer Laptop-Tastatur.

Brandenburg: E-Akte startet bei den Fachgerichten

[16.07.2024] Beim Finanzgericht Berlin-Brandenburg hat ein Pilotprojekt zur Einführung der E-Akte begonnen. Der Pilotphase gingen umfassende technische, fachliche und organisatorische Vorbereitungen voraus. Ab Herbst soll die E-Akte auch an den anderen Fachgerichtsbarkeiten des Landes eingeführt werden. mehr...

Eine Frau und ein Mann in förmlicher Kleidung stehen vor einer holzgetäfelten Wand, im Hintergrund ein Wappen. Vorne sind mehrere rote Stuhllehnen zu sehen.

Hessen: E-Akte beim Finanzgericht

[24.06.2024] Die elektronische Aktenführung in der Justiz vereinfacht die Zusammenarbeit, verkürzt Prozesse und macht eine Beschäftigung in der Justiz flexibler und dadurch attraktiver. Zudem bildet sie die Grundlage für einen KI-Einsatz. Nach viermonatiger Pilotphase hat jetzt das Hessische Finanzgericht in Kassel die Umstellung vollzogen. mehr...

Bundesjustizminister Marco Buschmann hemdsärmelig im gespräch mit einer Person, die man nur unscharf und von hinten sieht.

BMJ: Reallabor für die Justiz kommt

[19.06.2024] Der Vermittlungsausschuss hat einen Einigungsvorschlag zum Gesetz zur Förderung des Einsatzes von Videokonferenztechnik in der Zivilgerichtsbarkeit und den Fachgerichtsbarkeiten verabschiedet. Nun stellt das Bundesjustizministerium den Referentenentwurf vor. Das Gesetz soll die gerichtliche Durchsetzung von Kleinforderungen in bürgerfreundlichen digitalen Verfahren erleichtern. mehr...

Illustration im Comicstyle: Aktenstapel mit umherfliegenden losen Blättern vor türkisem Hintergrund.

Thüringen: E-Akte an allen Sozialgerichten

[11.06.2024] In Thüringen werden bald alle Fachgerichtsbarkeiten ihre Verfahrensakten elektronisch führen. Die Sozialgerichtsbarkeit hat die Umstellung jetzt abgeschlossen, bei der Arbeitsgerichtsbarkeit soll dieser Schritt in Kürze folgen. Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit sind bereits umgestellt. mehr...

Porträtfoto von Bundesjustizminister Marco Buschmann im blauen Anzug, vor einer dunkelgrauen Wand.

Digitalisierungsinitiative: Vierter Bund-Länder-Digitalgipfel der Justizminister

[07.06.2024] Bund und Länder haben sich anlässlich der Frühjahrs-Justizministerkonferenz auf Einladung von Bundesjustizminister Marco Buschmann und der niedersächsischen Justizministerin Kathrin Wahlmann zum vierten Bund-Länder-Digitalgipfel in Hannover getroffen. Im Fokus stand die Verwendung der Mittel aus der Digitalisierungsinitiative für die Justiz. mehr...

BMJ: Elektronische Präsenzbeurkundung eingeführt

[24.05.2024] Der vom Bundesminister der Justiz vorgelegte Entwurf eines Gesetzes zur Einführung einer elektronischen Präsenzbeurkundung wurde von der Bundesregierung beschlossen. Mit der Digitalisierung des Beurkundungsverfahrens sollen Urkundsstellen entlastet und Verfahrensabläufe vereinfacht werden. mehr...

Miniatur-Aktenordner liegen auf einer Laptop-Tastatur.

Sachsen: E-Akte am Oberverwaltungsgericht

[17.05.2024] Die Verwaltungsgerichte des Landes Sachsen stellen ihre Verfahren schrittweise auf elektronische Aktenführung um. Den Anfang hat jetzt das Oberverwaltungsgericht gemacht, die Verwaltungsgerichte in Dresden, Leipzig und Chemnitz sollen folgen. mehr...

Digitale Justiz: Bundesweiter Austausch in Recklinghausen

[15.05.2024] Wie sieht die Zukunft der Justiz aus? In der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen in Recklinghausen kamen etwa 160 junge Richterinnen und Richter zusammen, um sich zu dieser Frage auszutauschen und um in Zukunftsworkshops konkrete Gestaltungsideen auszuarbeiten. mehr...

Cover des ÖFIT-Papers zur Automatisierung von Veraltungsverfahren und Recht

ÖFIT/FU Berlin: Auf dem Weg zur automatisierten Verwaltung

[14.05.2024] Die Transformationsprozesse der Digitalisierung berühren und verändern auch etablierte rechtliche Strukturen und Gesetze. Gleichzeitig benötigt die digitale Transformation für ihren Erfolg auch einen gesetzlichen Rahmen. Ein White Paper des ÖFIT nimmt das Verwaltungsrecht im Kontext neuer Technologien unter die Lupe. mehr...