Green ITGebraucht-Software für Behörden

[21.03.2022] Öffentliche Einrichtungen sollen nicht nur digital, sondern auch klimabewusst werden. Letzteres verlangt die seit Jahresanfang gültige AVV Klima. Gebrauchte Software ist nachhaltiger und zudem wirtschaftlicher als der Kauf von Neulizenzen.

Im Zuge der Digitalisierung wird die öffentliche Verwaltung in den kommenden Monaten verstärkt neue, moderne IT-Lösungen anschaffen müssen, vermutet das Unternehmen usedSoft, nach eigener Angabe einer der führenden europäischen Anbieter gebrauchter Standard-Software. Mit der „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen“ (AVV Klima), die zu Jahresbeginn 2022 in Kraft getreten ist, sind die Behörden nun auch dazu verpflichtet, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge höchste Anforderungen an die Energieeffizienz zu stellen. Dabei verursacht die Entwicklung, Produktion und Distribution von Soft- wie auch Hardware einen hohen CO2-Ausstoß, der das Klima und die Umwelt belastet. Darauf weist usedSoft hin. IT-Geräte und -Anwendungen produzieren demnach weltweit rund 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Dies entspreche in etwa den Gesamttreibhausgas-Emissionen Deutschlands. Der CO2-Ausstoß werde auch in der Software-Entwicklung zu einer zunehmend kritischen Kennziffer. Software werde mit immer mehr Aufwand entwickelt, um Funktionen einzuführen, die in der Praxis nicht immer benötigt würden. Damit steige nicht nur den Preis, sondern auch die Umweltbelastung durch Software.

Gebrauchte Software ist nachhaltiger und wirtschaftlicher

Die AVV Klima verlangt, dass Behörden vor dem Einkauf prüfen, ob eine Neubeschaffung erforderlich oder ob eine Reparatur oder die Anschaffung gebrauchter Produkte denkbar sind. Letzteres ist auch bei Software möglich – der Markt für Gebraucht-Software ist bereits seit Jahren etabliert. Gebraucht-Software-Anbieter wie usedSoft kaufen Lizenzen auf, die Unternehmen nach Insolvenzen, Umstrukturierungen oder Systemumstellungen nicht mehr benötigen und verkaufen diese weiter. In deutschen Behörden kommt gebrauchte Software bereits zum Einsatz. So zählt usedSoft das Bundessozialgericht, die Datenzentrale Baden-Württemberg und nahezu 1.500 Behörden, Städte und Gemeinden zu seinen Kunden, darunter Nürnberg und Stralsund sowie der Landkreis Passau.
Da sich eine Lizenz nicht abnutzt, sind die Nutzungseigenschaften der Software die gleichen wie bei Neuware. Gleichzeitig werde aber die Nutzungsdauer der Software verlängert und trage so zu einer besseren CO2-Bilanz bei. Hinzu kommt, dass gebrauchte Software keine neue Hardware verlangt. Gebrauchte Software-Lizenzen können meist auf vorhandenen Rechnern genutzt werden. Auch dies macht gebrauchte Software nach Angaben von usedSoft deutlich nachhaltiger und auch wirtschaftlicher. Der Kauf gebrauchter Lizenzen birgt hohe Einsparpotenziale. Gebraucht-Software sei für bis zu 50 Prozent unter Neupreis erhältlich. Daher verpflichtet das Vergaberecht Behörden sogar, wann immer möglich auch Gebraucht-Software bei öffentlichen Ausschreibungen zu berücksichtigen. Gemäß dem Wirtschaftlichkeitsprinzip muss dann der günstigste Anbieter den Zuschlag erhalten.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
9 Personen stehen mit Spaten auf einer Wiese, am linken Bildrand ist eine Rhöncloud-Flagge zu erkennen.

Hessen: Colocation und Cloud vor der Haustür

[16.09.2025] Die Firma Rhöncloud errichtet im hessischen Eichenzell das erste Großrechenzentrum Osthessens. Geplant ist ein Betrieb mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieautonomie und digitaler Souveränität. Die HZD will den neuen Standort in ihre Rechenzentrumsstrategie integrieren. mehr...

Hamburg: Online-Dienst „Kinderleicht zum Kindergeld“ wurde um einen intelligenten Sprachassistenten erweitert.

Bremen: Funktionsnachweis für Once Only

[04.09.2025] In einem ebenenübergreifenden Pilotprojekt zum Once-Only-Prinzip haben Bund, Länder und Kommunen den digitalen Elterngeldantrag um Nachweisdaten erweitert. Erstmals wurden Einkommensbescheinigungen automatisiert über NOOTS in den Antrag eingebunden. mehr...

Ein Wecker liegt auf Buntstiften, einem Lineal und Notizbüchern.

Bremen: Digitale Arbeitszeiterfassung an Schulen

[28.08.2025] Bremen will in einem Pilotprojekt ein zukunftsfähiges System zur digitalen Arbeitszeiterfassung für alle Beschäftigten an Schulen entwickeln. Neben einer digitalen Lösung werden auch entsprechende Regelungen und organisatorische Abläufe ausgearbeitet. Ob diese praxistauglich sind, soll unter realen Bedingungen erprobt werden. mehr...

Modernes Rechenzentrum, ein IT-Techniker schiebt einen Wagen zwischen den Reihen der Server-Racks hindurch.

BMDS: Konsultation für die Rechenzentrumsstrategie

[27.08.2025] Mehr Rechenpower, damit Deutschland im globalen KI-Wettlauf vorne mitspielt – dies soll in den Worten von Digitalisierungsminister Karsten Wildberger mit einer nationalen Rechenzentrumsstrategie erreicht werden. Zu deren Erarbeitung begann nun eine Konsultation. mehr...

Landesflagge Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Eine große Klammer für die E-Government-Infrastruktur

[21.08.2025] Schleswig-Holstein will ein umfassendes Landesdatennetz schaffen, das den Austausch von Verwaltungsdaten zwischen Behörden verschiedener Ebenen – auch länder- und staatenübergreifend – ermöglicht. Zum Einsatz kommt der Standard XRoad, der den Datentausch über weit verbreitete Schnittstellen ermöglicht. mehr...

Hamburg: NOOTS-Staatsvertrag ratifiziert

[05.08.2025] Mit der Ratifizierung des NOOTS-Staatsvertrags schafft Hamburg eine zentrale Voraussetzung für die sichere Datenvernetzung in der Verwaltung. Das Vorhaben soll das Once-Only-Prinzip stärken und den Austausch digitaler Nachweise ermöglichen. mehr...

Logo der Prozessplattform Sachsen

Picture: Einheitliche Prozesse für Sachsen

[28.07.2025] Über 300 öffentliche Stellen nutzen inzwischen die Prozessplattform Sachsen für ein gemeinsames, offenes und standardbasiertes Prozessmanagement. Die Lösung des Herstellers Picture unterstützt Verwaltungen dabei, ihre Abläufe landesweit modern und digital zu gestalten. mehr...

Bitkom: Mehr Rechenzentren für Deutschland

[25.07.2025] Der Bitkom warnt vor der wachsenden Lücke beim Ausbau von Rechenzentren in Deutschland. Um digitale Souveränität zu sichern, präsentiert der Verband einen Aktionsplan. Vorgeschlagen werden Maßnahmen zu Stromkosten, Genehmigungen und Abwärmenutzung. mehr...

Modernes Computerkeyboard, die Shift-Taste ist mit einem blauen Wolkensymbol versehen.

GISA: Cloudinfrastruktur für den DAAD

[25.07.2025] GISA wird für den Deutschen Akademischen Austauschdienst künftig eine moderne, leistungsstarke Cloudinfrastruktur bereitstellen, die den sicheren und flexiblen Betrieb von Webdiensten ermöglicht. mehr...

Fraunhofer FOKUS: Zweite Public Data Konferenz

[25.07.2025] Am 25. September lädt das Fraunhofer-Institut FOKUS zur zweiten Public Data Konferenz nach Berlin ein. Im Fokus stehen strategische Ansätze, praktische Lösungen und konkrete Projekte. Angesprochen werden leitende Personen aus Politik und Verwaltung, deren Aufgabe die Förderung des organisationsübergreifenden Datenaustauschs ist. mehr...

""

BMDS: Dritte NOOTS-Konsultation endet

[21.07.2025] Das BMDS hat die dritte Konsultationsrunde zu Architekturdokumenten des NOOTS erfolgreich abgeschlossen. Rund 160 Rückmeldungen wurden ausgewertet, darunter Hinweise zu Verständlichkeit und Qualität der Dokumente sowie zum Bedarf an ergänzenden Inhalten. mehr...

Registermodernisierung: Produktiveinsatz des NOOTS rückt näher

[19.06.2025] Das BVA meldet eine erfolgreiche Anbindung an die Referenzumgebung für das National-Once-Only-Technical-System, an dem großes Interesse besteht. Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 soll dann auch eine erste funktionsfähige Iteration des National-Once-Only-Technical-Systems selbst zur Verfügung stehen. mehr...

Ein Mann in Soldatenuniform kniet vor einem Serverrack.

Bundeswehr: Modernes Datenmanagement

[16.06.2025] In Zukunft will die Bundeswehr alle benötigten Anwendungen auf ihrer eigenen privaten Cloud bereitstellen. Der IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI, wird unter anderem mit Google zusammenarbeiten, um einen souveränen, geschlossenen Cloud-Stack aufzubauen. mehr...

Brandenburg: Neuer Standort der Amazon-Cloud

[10.06.2025] Der multinationale Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) kündigt eine Multimilliarden-Investition in Brandenburg an. Bis Ende 2025 soll eine europäischen Sovereign Cloud Region in Brandenburg entstehen. Dazu gehören auch die Gründung einer eigenen GmbH und eines Security Operations Centers. mehr...

Nahaufnahme zweier männlicher Hände beim Handshake.

Alasca/OSBA: Zusammen für die souveräne Cloud

[02.06.2025] Alasca und die Open Source Business Alliance haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um digital souveräne Cloud-Ökosysteme in Europa zu fördern. Geplant sind koordinierte Standards, Wissenstransfer und gemeinsame Aktivitäten im Projekt Sovereign Cloud Stack. mehr...