Saarland / Rheinland-Pfalz / HessenLänder gründen OZG-Verbund Mitte

[11.11.2020] Das Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz wollen bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen verstärkt zusammen arbeiten und haben dazu den OZG-Verbund Mitte gegründet. Bei der Kooperation setzen die Länder auf eine zentrale Digitalisierungsplattform.
Bei einem Treffen der CIOs haben Rheinland-Pfalz

Bei einem Treffen der CIOs haben Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen vereinbart, künftig als OZG-Verbund Mitte zu kooperieren.

v.l.: Randolf Stich, CIO Rheinland-Pfalz; Ammar Alkassar, CIO Saarland; Patrick Burghardt, CIO Hessen

(Bildquelle: Staatskanzlei des Saarlandes)

Das Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz haben bei einem Treffen der CIOs (Chief Information Officer) der drei Länder vereinbart, künftig bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen als OZG-Verbund Mitte verstärkt zu kooperieren. Zur Umsetzung greifen die Länder auf die zentrale Plattform Civento zurück, teilt das hessische Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung mit. In den Ländern werde die Plattform jeweils unter einer Marke mit einem entsprechenden Wiedererkennungswert gestartet. „Für eine erfolgreiche Digitalisierung bedarf es dreier Dinge: einer klugen Strategie, starker Partner und leistungsfähiger Tools“, sagt Ammar Alkassar, Bevollmächtigter des Saarlandes für Innovation und Strategie und CIO der saarländischen Landesregierung. „Mit unserer konsequenten, länderübergreifenden Plattformstrategie leiten wir einen radikalen Wandel in der IT der Landesverwaltung ein und stellen die Weichen für die Zukunft.“

Zentraler Dreh- und Angelpunkt

Wurden bislang für einzelne Verwaltungsleistungen jeweils separate Verfahren mit unterschiedlichen technischen Lösungen entwickelt, so wird diese Architektur nun komplett neu aufgestellt. In Zukunft bildet die Digitalisierungsplattform den zentralen Dreh- und Angelpunkt, so der Bericht aus Hessen. Damit würden die bestehenden IT-Services für Bürger und Wirtschaft sukzessive zusammengeführt und durch eine standardisierte, einheitliche Prozessunterstützung ersetzt. Ein entscheidender Bestandteil zur Umsetzung der Plattformstrategie sei die Tatsache, dass die erforderliche Modellierung von Verwaltungsprozessen bei Gesetzesänderungen nicht mehr durch IT-Spezialisten neu programmiert werden muss, sondern durch versierte Verwaltungsmitarbeiter mittels intuitiver Konfigurationsmöglichkeiten weitgehend umgesetzt werden kann.
Anbieter für die Verwaltungs-IT könnten sich in der Folge auf Spezialaufgaben und Erweiterungspakete konzentrieren und müssen nicht immer wieder aufs Neue Basisdienste entwickeln. „In Zeiten knapper IT-Fachkräfte ist dies eine wegweisende und volkswirtschaftlich kluge Entscheidung, um die Verwaltung auch zukünftig mit modernen und bedarfsgerechten digitalen Lösungen ohne Doppelentwicklungen zu versorgen“, führt Staatssekretär und Rheinland-Pfalz-CIO Randolf Stich aus.

Leistungen arbeitsteilig erstellen

Hessen, das Saarland und Rheinland-Pfalz haben als OZG-Verbund Mitte laut Angaben des Ministeriums bei diesem Schritt in die Zukunft erfahrene Partner an ihrer Seite, mit denen Verwaltungsleistungen arbeitsteilig erstellt und wechselseitig zur Verfügung gestellt werden können. Die gemeinsam beschaffte Digitalisierungsplattform von IT-Dienstleister ekom21 stelle eine ausgereifte und leistungsfähige technische Grundlage für die Antrags- und Prozessplattform dar, die mit vereinter Kraft zur innovativsten E-Government-Basisplattform Deutschlands ausgebaut werden soll. „Ich bin mir sicher, mit diesem weiteren Innovationsschritt und durch die Kooperation in einem größeren Verbund sowie insbesondere mit dem ganz aktuell in der Corona-Pandemie gezeigten hohen Engagement der Verwaltungsmitarbeiter in Land und Kommunen wird es uns gelingen, unsere Bundesländer an eine Spitzenposition im Bereich der Digitalisierung zu führen“, sagt Patrick Burghardt, Digitalstaatssekretär und CIO des Landes Hessen. „Dabei sind wir als OZG-Verbund Mitte offen für weitere Kooperationspartner, um gemeinsam voranzugehen.“





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