OSBALuft nach oben bei Open Source

Ein Zwischenstand der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik zeigt, dass die Vorstellungen über Open-Source-Ziele noch auseinandergehen.
(Bildquelle: Deutscher Bundestag/Christian Fischer)
Die erste Phase der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD in den verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen ist abgeschlossen. In der vergangenen Woche wurde ein Zwischenstand der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik bekannt. Dazu äußert sich die Open Source Business Alliance (OSBA). Demnach wird in dem Papier deutlich, wo es noch Uneinigkeit bei den zukünftigen Regierungspartnern gibt. Gerade beim Thema Open Source scheinen unterschiedliche Vorstellungen zu bestehen, wie konkret die Ziele sein sollen. Der OSBA sind einige Punkte noch nicht explizit genug – und beim Thema Digitalministerium und Digitalbudget klafft derzeit sogar noch eine komplette Leerstelle.
Gebraucht werden klare Zielmarken
„Der aktuelle Entwurf des Digitalkapitels bietet erst einmal eine gute Grundlage. In dem vorgegebenen Rahmen ließe sich vieles von dem umsetzen, was aus unserer Sicht zu den dringendsten Handlungsfeldern einer zukunftsfähigen und digital souveränen Verwaltung gehört. Gleichzeitig sind die genannten Ziele noch nicht ausreichend konkret. Gerade wenn es darum geht, Open Source zum Standard in der öffentlichen Verwaltung zu machen, um die Abhängigkeit von proprietären US-amerikanischen Konzernen zu lösen, dürfen wir keine kleinen Brötchen backen. Stattdessen muss die neue Bundesregierung eine klare Bevorzugung von Open Source Software in der Beschaffung verankern und einen konkreten Anteil der Ausgaben für Open Source Software am IT-Budget der Bundesverwaltung als Zielmarke benennen“, sagt der OSBA-Vorstandsvorsitzende Peter Ganten.
Planungssicherheit und Verbindlichkeit
Die neue Bundesregierung müsse ein deutliches Ziel vorgeben, wie der Umstieg auf offene Alternativen stattfinden soll, fordert die OSBA. Ganten warnt davor, dass ansonsten auch in dieser Legislaturperiode wieder Milliardenbeträge in proprietäre Softwarelösungen fließen könnten. Dieses Geld werde dann verwendet, um die Kontroll- und Gestaltungsfähigkeit des deutschen Staates weiter einzuschränken – was man sich angesichts der geopolitischen Herausforderungen nicht mehr leisten könne, so Ganten. Zu den vielfältigen Akteuren des Open-Source-Ökosystems gehören auch Initiativen wie das Zentrum für digitale Souveränität (ZenDiS), OpenCode, OpenDesk und die Sovereign Tech Agency, die teilweise bereits von der letzten großen Koalition auf den Weg gebracht wurden. Zu diesen Initiativen müsse sich auch die neue Koalition bekennen, und sie weiter ausbauen, fordert die OSBA. Für eine digital souveräne Verwaltung und eine starke Digitalwirtschaft seien die Initiativen unerlässlich – und würden inzwischen auch international als Vorbilder angesehen.
Bedenkliche Leerstelle
Als „vernünftig“ bezeichnet die OSBA das Ziel eines interoperablen und europäisch anschlussfähigen souveränen Deutschland-Stacks. Nun gelte es, Souveränität durch den Einsatz von Open Source Software zu sichern inkompatible Doppelentwicklungen auf europäischer Ebene zu vermeiden. Dies betreffe auch die Deutsche Verwaltungscloud (DVC).
Allerdings reklamiert die OSBA angesichts der Diskussionen über ein Digitalministerium und ein Digitalbudget im vorliegenden Entwurf auch eine große Leerstelle: „Wenn die neue Bundesregierung ihre in dem Entwurf formulierten Ziele erreichen will, ist jedoch gerade ein zentralisiertes Digitalbudget unerlässlich. Denn in dieser Wahlperiode muss die Verantwortung für Digitalthemen wie etwa digitale Souveränität und Open Source an einer Stelle zentral verankert werden, für die Umsetzung braucht es eine zentrale Verantwortung, welche die Ausgaben für IT-Beschaffung misst und steuert“, so der Verband.
IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen
[22.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch kommunale Perspektiven ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...
IT-Planungsrat: Strategische Umsetzungsvorhaben vorgestellt
[21.10.2025] Strategische Digitalisierungsprojekte aus Bund und Ländern werden ab sofort auf der Website des IT-Planungsrats präsentiert. Die 22 Vorhaben sollen zeigen, wie die föderale Digitalstrategie in Bereichen wie KI, Cloud, Schnittstellen und Netzinfrastrukturen in Zukunft konkret umgesetzt wird. mehr...
Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland
[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...
Hessen: Bürokratieabbau nutzt allen
[15.10.2025] Hessens Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz hat im Landtag das Erste Bürokratieabbaugesetz vorgestellt. Das Gesetzespaket mit 120 Maßnahmen wurde vom Kabinett beschlossen, um Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger spürbar zu entlasten. mehr...
Berlin: Schritte zur Verwaltungsreform
[14.10.2025] Mit einem ressortübergreifenden Vorgehen startet Berlin die Umsetzung seiner umfassenden Verwaltungsreform. Ziel ist eine einheitlich gesteuerte, moderne Verwaltung: mit klaren Zuständigkeiten, digitaler Infrastruktur und mehr Transparenz über Vorschriften und Prozesse. mehr...
Schleswig-Holstein: Tempo für die Digitalisierung – per Gesetz
[13.10.2025] Mit einem Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz will Schleswig-Holstein vollständig digitale Verwaltungsprozesse, ein Datendoppelerhebungsverbot und eine Pflicht zur elektronischen Registerführung einführen. Der Entwurf geht jetzt in die Verbändeanhörung. mehr...
BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“
[07.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
NKR-Jahresbericht 2025: Klarer Kurs Richtung Bürokratieabbau
[07.10.2025] Der Nationale Normenkontrollrat hat Bundesdigitalminister Karsten Wildberger seinen Jahresbericht 2025 übergeben. Das Gremium sieht Fortschritte beim Bürokratieabbau, warnt aber vor neuen Belastungen. Für echten Wandel fordert es verbindliche Standards und klare politische Steuerung. mehr...
NKR: Die Modernisierungsagenda ist erst der Anfang
[06.10.2025] Der Nationale Normenkontrollrat drängt in einem Statement zur jüngst beschlossenen Modernisierungsagenda des Bundes auf eine politisch klar gesteuerte Umsetzung. Nur so ließen sich Bürokratieabbau, Verwaltungsreformen und föderale Abstimmung wirksam erreichen. mehr...
Bund/Länder: Föderale Modernisierungsagenda soll kommen
[06.10.2025] Bund und Länder wollen bis Dezember eine Föderale Modernisierungsagenda erarbeiten, welche die Modernisierungsagenda des Bundes ergänzt. Auf dem Bund-Länder-Panel der SCCON betonten Vertreterinnen und Vertreter beider Ebenen die Bedeutung gemeinsamer Pilotprojekte und engen Austauschs. mehr...
Bayern: Digitalstrategie wirkt
[06.10.2025] Bayerns Kommunen liegen in puncto Digitalisierung bundesweit vorne. Das zeigt das Dashboard Digitale Verwaltung, wo der Freistaat die ersten 50 Plätze belegt und auch die Top 100 dominiert. Das Digitalministerium führt dies unter anderem auf die zentral bereitgestellten BayernPackages zurück. mehr...
Bund: Fahrplan für den modernen Staat
[02.10.2025] Die Bundesregierung hat ihre Modernisierungsagenda als einen bindenden Fahrplan mit klaren Fristen und Monitoring beschlossen. Über 80 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern sollen Bürokratie abbauen und Bürger, Unternehmen wie auch die Verwaltung selbst entlasten. mehr...
Bitkom: Neuer Monitor Digitalpolitik
[30.09.2025] Mit seinem neuen Monitor Digitalpolitik stellt der Bitkom einen Statusbericht zur Digitalpolitik bereit. Das erste Fazit: Das Digitalministerium zeigt Wirkung – aber mehr als die Hälfte der digitalpolitischen Vorhaben dieser Legislatur wartet noch auf den Startschuss. mehr...
Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen
[30.09.2025] Mit Blick auf die heute beginnende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...
Bundesrat: Eigener Ausschuss für Digitales
[29.09.2025] Der Bundesrat hat die Einrichtung eines ständigen Ausschusses für Digitales und Staatsmodernisierung beschlossen. Damit sollen Digitalthemen künftig gebündelt und so die zentrale Bedeutung der Digitalisierung und Modernisierung des Staates strukturell gestärkt werden. mehr...














