Benutzer-ManagementRisiko Mitarbeiter

[29.04.2019] Angriffe auf die IT von innen stellen auch in Behörden eine große Gefahr dar. Um Datenmissbrauch vorzubeugen, ist eine professionelle Benutzer-Management-Lösung notwendig, die rechtzeitig auf ein eventuelles Fehlverhalten der Mitarbeiter hinweist.
Insider-Attacken sind eine Gefahr für die IT.

Insider-Attacken sind eine Gefahr für die IT.

(Bildquelle: PEAK Agentur für Kommunikation)

Was für Unternehmen gilt, betrifft kommunale Einrichtungen ebenso: Angriffe von eigenen Mitarbeitern können größeren Schaden verursachen als Attacken von Cyber-Kriminellen. Gerade bei Behörden, die hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, drohen im Falle eines Datenmissbrauchs schwerwiegende Konsequenzen. Geraten beispielsweise Wählerlisten oder Steuerunterlagen in die falschen Hände, entsteht der Gesellschaft als Ganzes wie auch den betreffenden Personen erheblicher Schaden.
Während externe Angreifer aufgrund der IT-Sicherheit oft massive Hürden überwinden müssen, sind internen Mitarbeitern Tür und Tor zur IT geöffnet. Natürlich gibt es einige Maßnahmen, mit denen IT-Administratoren dafür sorgen können, dass Mitarbeiter nur auf die für sie relevanten Informationen Zugriff haben. Doch sind diese nur wirksam, wenn sie permanent richtig angewendet werden. Viele Organisationen nutzen Active Directory (AD) beziehungsweise Azure Active Directory (AAD) von Microsoft zur Identifizierung und Autorisierung von Mitarbeitern in ihren Netzen. Während Active Directory den Zugriff auf das lokale Netzwerk steuert, wird Azure Active Directory in Microsofts Cloud-Plattform Azure sowie im Cloud-Dienst Office 365 verwendet.

Datenlecks vorbeugen

Doch jedes Authentifizierungssystem ist nur so gut, wie die darin enthaltenen Informationen. Jeder Mitarbeiter erhält – neben den üblichen Anmeldeinformationen – auch eine Gruppenzugehörigkeit. Dadurch sind Daten, die beispielsweise für die Gehaltsabrechnung relevant sind, lediglich für Mitarbeiter der Personalabteilung, des Controllings oder der Buchhaltung einsehbar. Kollegen aus anderen Abteilungen bleiben diese Informationen verschlossen. Besitzt ein Mitarbeiter Zugang zu für ihn nicht relevanten Informationen, entsteht ein gefährliches Datenleck. Assistenzen, die oftmals mehrere Abteilungen durchlaufen, sind dafür ein klassisches Beispiel. Bei mangelhaftem Benutzer-Management könnte diese Rolle eine derjenigen sein, die auf die größte Menge an Daten zugreifen kann.

Was für die IT problematisch ist

In der Studie „Insider Threat 2018 Report“ hat die Online-Plattform Cybersecurity gemeinsam mit der Information Security Community auf LinkedIn und mit Unterstützung von Quest Software IT-Verantwortliche zu ihrer Einschätzung hinsichtlich der Gefahren durch Insider befragt. Das Ergebnis: Rund 90 Prozent der Befragten waren sich der Anfälligkeit ihrer Organisationen gegenüber Insider-Attacken durchaus bewusst. Für die IT als problematisch erachteten 37 Prozent der Befragten zu weit gefasste Zugriffsrechte, 36 Prozent nannten den zunehmenden Einsatz immer komplexerer Geräte und 35 Prozent eine immer komplexer werdende IT. Bei der Frage, ob Angriffe aus interner oder externer Quelle wahrscheinlicher sind, gab es eine klare Antwort: Über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, dass die eigenen Mitarbeiter das höhere Risiko darstellen.
Doch wie begegnen IT-Verantwortliche diesen Bedrohungen? Für 64 Prozent der Studienteilnehmer war die rechtzeitige Erkennung ausschlaggebend, 58 Prozent gehen den Weg über das Management und setzen auf Sensibilisierung und Sanktionen. Analyse und Forensik spielten für 49 Prozent der Befragten eine Rolle. Demnach folgt nur knapp die Hälfte der Befragten einem technischen Ansatz. Dabei wäre gerade eine technische Lösung ideal, um eventuelles Fehlverhalten von Mitarbeitern effizient und rechtzeitig zu erkennen. Doch über die gängigen Bordmittel gestaltet sich dies ziemlich kompliziert.

Passende Werkzeuge wählen

Das Problem bei der Verwaltung von Mitarbeiterrechten in Active Directory und Azure Active Directory: Diese bieten hierfür zwar eigene Werkzeuge an, jedoch nicht in dem Umfang, den sich Administratoren für das umfassende Benutzer-Management wünschen. Außerdem benötigen Administratoren ihrerseits auch Sicherheit. Denn wenn eine verdächtige Veränderung in den Nutzerberechtigungen oder Rollen erfolgt, sollte der IT-Sicherheitsbeauftragte der Behörde nachvollziehen können, von welchem der Administratoren die Änderung im AD oder AAD ausgeht. So entsteht kein Generalverdacht und unbescholtene Mitarbeiter bleiben von falschen Verdächtigungen verschont. Abhilfe schafft eine Lösung zur Verwaltung von AD- und AAD-Konten und -Gruppen. Mit einer Echtzeit-Log-Analyse sind Administratoren in der Lage, durchgeführte Änderungen in großer Menge zu überwachen.
Um Berechtigungen je nach Bedarf setzen und entziehen zu können, müssten Mitarbeiter-Konten rollenbasiert definiert werden können. Lösungen von Drittanbietern sind dazu in der Lage. Außerdem erkennen diese im Gegensatz zu den Bordmitteln eine missbräuchliche Nutzung der Konten und weisen Administratoren sofort darauf hin. Mittels künstlicher Intelligenz und eigens entwickelter Lerntechnologien werden Analysen des Verhaltens sowohl der Nutzer als auch der Entitäten erstellt. So können Risikofaktoren rasch aufgespürt werden. Ferner bieten sie eine IT-Sicherheitssuche mit der IT-Verantwortliche Bedrohungssituationen schnell analysieren und darauf reagieren können. Zu den Hauptfunktionen der Lösung zählen außerdem umfangreiche Auditing-Funktionen, welche sowohl Forensik als auch eine Sicherheitsüberwachung ermöglichen.

Plus an Sicherheit

Letztlich sollten IT-Entscheider an einer effizienten Nutzerverwaltung interessiert sein. Das erspart einerseits Administratoren einiges an Arbeit, sodass sie sich strategischeren Aufgaben zuwenden können. Andererseits führt es zu einem Plus an Sicherheit, denn mögliche Verstöße und riskante Situationen werden sofort erkannt. Damit kann Schaden bereits im Vorfeld abgewendet werden.

Bert Skorupski ist Senior Manager Sales Engineering im Bereich Microsoft Platform Management bei Quest Software.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
In Blautönen gehaltenes 3D-Rendering eines Vorhängeschlosses mit Schlüsselloch, überlagert von einer Schaltplan-Struktur.

Sachsen: Tausende Cyberattacken auf Landesbehörden

[02.12.2024] Der Jahresbericht Informationssicherheit bilanziert den Stand der Cybersicherheit in der sächsischen Verwaltung. Angriffe auf Behörden nehmen demnach zu – so wurde rund die Hälfte der eingehenden Mails blockiert. Maßnahmen wie die NIS2-Umsetzung und eine 24/7-Bereitschaft beim SAX.CERT stärken den Schutz. mehr...

Claudia Plattner (l.), Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), und Bundesinnenministerin Nancy Faeser präsentieren den Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland.

BSI: Bericht zur Lage der IT-Sicherheit

[12.11.2024] Die Bedrohungslage bliebt angespannt, die Resilienz gegen Cyberangriffe aber ist gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun vorgestellt hat. mehr...

Ministerpräsident Michael Kretschmer und BSI-Präsidentin Claudia Plattner.

BSI: Sachsen testet Telefonie-Lösung für Verschlusssachen

[11.11.2024] Sachsens Ministerpräsident Kretschmer und Landes-CIO Popp informierten sich bei einem Besuch des BSI-Standorts Freital über hochsichere Kommunikationstechnik. Ein Testbetrieb für die Verschlusssachen-Telefonie-Lösung ist im Freistaat geplant. mehr...

Symbolbild: Blauer Hintergrund, davor Binärcode-Zahlenreihen und ein Ring aus gelben Sternen (EU-Flagge)

Niedersachsen: NIS2-Richtlinie umgesetzt

[04.11.2024] Niedersachsen setzt als eines der ersten Bundesländer die NIS2-Richtlinie der EU zur Cybersicherheit in der Verwaltung um. Die neue Verwaltungsvorschrift, die Benennung einer zuständigen Behörde für Cybersicherheit und die Einrichtung eines Notfallteams sollen die IT-Sicherheit in besonders kritischen Bereichen stärken. mehr...

Innenminister Roman Poseck eröffnete den Cybersicherheitsgipfel im Regierungspräsidium Gießen vor mehr als 100 Vertreterinnen und Vertretern südhessischer Kommunen.

Hessen: Höhere Cybersicherheit

[01.11.2024] Mit dem Aktionsprogramm Kommunale Cybersicherheit sollen hessische Kommunen umfassender in der IT-Sicherheit unterstützt und auf künftige Cyberangriffe vorbereitet werden. mehr...

Zwei Männer mittleren Alters sitzen einander zugewandt auf Sesseln, im Hintergrund ein modernes Gemälde.

Thüringen: Datenschutzbericht übergeben

[30.10.2024] Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow traf sich am Dienstagnachmittag, den 24. September, mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (TLfDI) des Freistaats Thüringen, Tino Melzer. Im Rahmen des Gesprächs überreichte Melzer seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 an den Ministerpräsidenten. mehr...

Screenshot eines pixeligen Bildschirms. Zu sehen ist auf dunklem Grund die hellblaue Schrift "Security", eine Mauszeigerhand zeigt darauf.

Sachsen-Anhalt: Mehr IT-Sicherheit für Kommunen

[29.10.2024] Um die Cybersicherheit in Sachsen-Anhalts Kommunen zu stärken, startete das Land gemeinsam mit dem BSI das Pilotprojekt „SicherKommunal“. Durch das Projekt sollen Städte, Landkreise und Gemeinden gezielt bei der Verbesserung ihrer IT- und Informationssicherheit unterstützt werden. mehr...

Podium auf der Messe it-sa 2024

it-sa: So steht es um die Cybernation Deutschland

[25.10.2024] Zum Stand der Initiative „Cybernation Deutschland“, den BSI-Grundschutz der Zukunft und über die NIS2-Richtlinie informierte die BSI-Präsidentin Claudia Plattner auf der Kongressmesse it-sa in Nürnberg (22. bis 24. Oktober 2024). mehr...

Generisches Symbolbild für IT-Sicherheit: eine geöffnete Hand vor dunklem Hintergrund hält ein gerendertes, hell leuchtendes Vorhängeschloss, im Hintergrund noch Bokeh-ähnliche Strukturen.

Utimaco/genoa: Sichere Telearbeit für VS-NfD-Umgebungen

[23.10.2024] Utimaco und genua haben die genusecure-Suite entwickelt, um den Anforderungen an sicheres mobiles Arbeiten in VS-NfD-Umgebungen gerecht zu werden. Die Lösung kombiniert Festplattenverschlüsselung und VPN-Technologie, zugelassen vom BSI, um Behörden und Unternehmen datenschutzkonforme Telearbeitsplätze zu bieten. mehr...

In Blautönen gehaltenes 3D-Rendering eines Vorhängeschlosses mit Schlüsselloch, überlagert von einer Schaltplan-Struktur.

Bayern: Cyberabwehr gemeinsam stärken

[21.10.2024] Bei einer gemeinsamen Übung haben Bayerns Cybersicherheitsbehörden ihre Reaktionsfähigkeit auf komplexe Cyberangriffe getestet. Im Fokus standen übergreifende Kommunikation und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen, um Kritische Infrastrukturen und Verwaltung besser zu schützen. mehr...

Bundesdruckerei: Cybersicherheit für das Quantenzeitalter

[18.10.2024] Die Bundesdruckerei erprobt neue kryptografische Methoden, um die Kommunikation der öffentlichen Verwaltung auch im Quantenzeitalter sicher zu gestalten. Unterstützt vom BSI testet sie eine quantensichere Public-Key-Infrastruktur, die künftig für sichere Identifikation und verschlüsselte Kommunikation sorgen soll. mehr...

Rheinland-Pfalz: Landesverwaltung setzt NIS2 um

[10.10.2024] Bis zum 17. Oktober müssen die EU-Mitgliedstaaten die NIS2-Richtlinie in nationales Recht umsetzen. Mit der Verabschiedung einer Verwaltungsvorschrift hat das Land Rheinland-Pfalz jetzt die entsprechenden rechtlichen Regelungen hierfür getroffen. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des Cybersicherheitsberichts Bayern 2024.

Bayern: Gemeinsam gegen Cybercrime

[26.09.2024] Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit hat sich in Bayern weiter verschärft. Laut dem neuen Cybersicherheitsbericht 2024 des Freistaats werden immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen sowie Behörden Opfer von Cyberangriffen. mehr...

Das Bild zeigt die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens.

Niedersachsen: Sicherheit im Cyberspace

[25.09.2024] Eine neue Cybersicherheitsstrategie soll das Land Niedersachsen besser vor digitalen Bedrohungen schützen. Das jetzt von der Landesregierung verabschiedete Konzept umfasst zwölf Handlungsfelder und bindet alle gesellschaftlichen Akteure ein. mehr...

Das Bild zeigt das Messegeschehen auf der it-sa 2023 in Nürnberg.

it-sa 2024: Sicheres mobiles Arbeiten für Behörden

[24.09.2024] Auf der it-sa 2024 präsentiert Materna Virtual Solution gemeinsam mit Rohde & Schwarz Cybersecurity und agilimo Consulting innovative Lösungen für das sichere Arbeiten mit Smartphones und Tablets. mehr...