Fraunhofer FOKUSTechnologie für EU-Datenportal
Die beiden bereits bestehenden Open-Data-Portale der Europäischen Union – das Europäische Datenportal sowie das Offene Datenportal der EU – sollen zum Europäischen Datenportal Data.Europa.EU zusammengeführt werden. Dieses neue Portal soll laut dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS die zentrale Anlaufstelle für hochwertige Daten innerhalb der EU werden. Das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union habe dem Konsortium aus elf Partnern rund um das Unternehmen Capgemini Invent nun den Zuschlag für einen Rahmenvertrag zur Entwicklung der neuen Datenplattform erteilt. Mit dabei sei auch ein Wissenschafts-Team des Fraunhofer FOKUS, welches „das technologische Herz“ des Open-Data-Portals betreuen werde. Wie die Forschungseinrichtung mitteilt, betreut sie bereits seit dem Jahr 2015 das Europäische Datenportal. Dessen technologischer Ansatz solle jetzt im neuen EU-Datenportal weitergeführt werden.
Drei Säulen
Vorgesehen sei, Data.Europa.EU im Frühjahr 2021 einzuführen. Bereits bestehende Portale soll es in eine zentrale, kohärente Kernkomponente der Dateninfrastruktur des öffentlichen Sektors integrieren, die von der EU, ihren Institutionen und Mitgliedstaaten entwickelt wurde. Wie bereits seine Vorgänger soll das neue Portal auf drei Säulen aufbauen. Eine Säule sei der Zugang zu öffentlichen Datenressourcen in ganz Europa über die zentrale Anlaufstelle, das Portal selbst, das über ein Million Datensätze aus 36 Ländern bereitstelle. Eine weitere Säule sei die Unterstützung der EU-Institutionen und der Mitgliedstaaten durch die Einrichtung so genannter Communities of Practice für nationale Open-Data-Portal-Betreiber und Richtliniengeber. Als dritte Säule nennt das Fraunhofer FOKUS Schulungen und Beratungen zur Verbesserung, zum Erhalt und zur Dokumentation von Datenveröffentlichungspraktiken.
Mehr als nur ein Datenportal
Der Drei-Säulen-Ansatz von Data.Europa.EU soll die Schaffung und Verbesserung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen unterstützen, die öffentliche Datenressourcen wiederverwenden, um wirtschaftliche, gesellschaftliche, politische und ökologische Effekte und Mehrwerte zu erzielen. Je mehr diese Auswirkungen dokumentiert und verstanden werden, desto stärker werden der Zugriff auf die Daten, deren Auffindbarkeit und die Datenaufnahme zunehmen, berichtet das Fraunhofer-Institut weiter. Eine Capgemini Invent-Studie, die im Jahr 2020 im Zusammenhang mit dem Europäischen Datenportal veröffentlicht wurde, beziffert den Wert für Open Data in Europa im Jahr 2025 mit einer Größenordnung zwischen 199 und 334 Milliarden Euro. Data.Europa.EU bietet somit enormen Mehrwert für alle europäischen Länder.
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