PexipVideokommunikation im öffentlichen Sektor

[02.08.2023] Online-Angebote können den Gang zum Amt ersetzen. In komplexen Fällen ist ein direkter Kontakt zur Behörde aber oft unverzichtbar. Videoanrufe können nicht nur die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern vereinfachen, sondern auch dazu beitragen, interne Prozesse effektiver zu machen.
Videocalls bringen für Bürger und die Verwaltung Zeitersparnis und mehr Effektivität. Wichtige Voraussetzung: eine nutzerfreundliche

Videocalls bringen für Bürger und die Verwaltung Zeitersparnis und mehr Effektivität. Wichtige Voraussetzung: eine nutzerfreundliche, leicht bedienbare Plattform.

(Bildquelle: Pexip)

Zu den wichtigsten Zielen der Verwaltungsdigitalisierung zählt einerseits, den Bürgerinnen und Bürgern den Kontakt mit der zuständigen Behörde zu erleichtern. Andererseits sollen behördeninterne Prozesse vereinfacht und zielgerichteter gestaltet werden. Ein möglicher Baustein: Termine mit Bürgerinnen und Bürgern per Videotelefonie abhalten. Eine solche Interaktion ermöglicht eine neue Form der Beratung, indem Prozesse verkürzt und die Antragsbearbeitung – einschließlich der Beantwortung von Rückfragen – beschleunigt werden. Die Anwendungsgebiete können dabei vom digitalen Bürgerservice bis hin zur virtuellen Gerichtsverhandlung reichen.
Die Digitalisierung des öffentlichen Sektors verfolgt den Anspruch, Behördengänge insgesamt zu vereinfachen. Dies betrifft nicht nur die großen Behörden auf Bundesebene, wo eine Vielzahl von Anträgen erfasst und bearbeitet wird, sondern auch die kommunalen Verwaltungen von Städten oder Ortsteilen. Da spätestens seit der Corona-Pandemie Videokonferenzen in verschiedenen Lebensbereichen und Unternehmen immer mehr zum Alltag gehören, steigt die Erwartung der Bürgerinnen und Bürger, wichtige Behördenangelegenheiten ebenfalls per Videoanruf erledigen zu können. So wollen laut einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Jahr 2022 76 Prozent der Befragten künftig digital mit Behörden kommunizieren. Ein planbarer Video-Termin erspart nicht nur den Gang zum Amt und damit Fahrt- und Wartezeit, sondern kann auch besser in den Alltag integriert werden.

Videoberatung als Chance für mehr Bürgernähe

Viele Anliegen lassen sich mithilfe online verfügbarer Anleitung erledigen – etwa durch mitdenkende digitale Formulare, die nur die für den jeweiligen Fall notwendigen Felder anzeigen, Checklisten für einzureichende Unterlagen und vieles mehr. Wie aber können Bürgerinnen und Bürger bei komplexeren Themen unterstützt werden? Wenn eine persönliche Beratung sinnvoll erscheint, kommt die Videoberatung ins Spiel: Behörden und Bürgerbüros können per Video beim Ausfüllen von Formularen unterstützen, auch die Antragstellung ist auf diesem Weg denkbar. Gleichzeitig entsteht ein persönlicherer Kontakt zum Bürger. Schließlich ist Video mehr als die freundliche Stimme am Telefon – der direkte Blickkontakt und die Wahrnehmung der Mimik ermöglichen eine persönlichere Kommunikation, ein besseres Verständnis und damit mehr Bürgernähe auch auf digitalem Wege.
Aber nicht nur die Bürgerinnen und Bürger profitieren von Videogesprächen mit der Verwaltung. Auch auf Behördenseite ergeben sich zahlreiche Vorteile. So können durch die sichere Integration von Videokommunikation nicht nur Kosten, sondern langfristig auch Arbeitszeit eingespart und Prozesse verschlankt werden.
Voraussetzung dafür ist eine unkomplizierte Terminbuchung und Teilnahme am Videocall. Dieser muss mit den unterschiedlichen Endgeräten und Technologien der Bürger kompatibel sein. Gleiches gilt für die Einbindung und Integration der Technik in die von den Behördenmitarbeitern genutzten Systeme. Die Einwahl in entsprechende Videokonferenzen sollte sowohl per Laptop als auch per Videokonferenzraumsystem einfach und sicher möglich sein.

IT-Sicherheit und Datensouveränität im Fokus

Wichtig bei der Umsetzung digitaler Bürgerdienste sind neben einer zuverlässig funktionierenden Technik auch eine hohe IT-Sicherheit und die Gewährleistung von Datenschutzaspekten. Gerade im öffentlichen Sektor werden oft sensible Daten der Bürger verarbeitet, die im Einklang mit den gesetzlichen Datenschutzvorgaben wie etwa der EU-DSGVO geschützt werden müssen. #bild2
Vor allem seit Bestehen des CLOUD Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act von 2018), der US-amerikanische Unternehmen zur Herausgabe von Daten an US-Behörden verpflichtet, spielt der Aspekt der Datensouveränität eine noch bedeutendere Rolle. Das spiegelt sich auch in den Anforderungen an eine sichere Videokommunikation. Ziel sollte es sein, eine vollständige Datenkontrolle zu gewährleisten, die nicht nur die Mediendaten, sondern auch die Metadaten umfasst. Daher ist für viele Ämter und Städte die lokale Speicherung der Daten in einer Self-hosted oder On-Premise-Lösung das Mittel der Wahl. Die Speicherung der Daten erfolgt dann im eigenen Rechenzentrum oder dem Rechenzentrum eines kommunalen IT-Dienstleisters oder des Landes.

Dirk Fischer ist Director Public Sector Business DACH bei Pexip Germany.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
9 Personen stehen mit Spaten auf einer Wiese, am linken Bildrand ist eine Rhöncloud-Flagge zu erkennen.

Hessen: Colocation und Cloud vor der Haustür

[16.09.2025] Die Firma Rhöncloud errichtet im hessischen Eichenzell das erste Großrechenzentrum Osthessens. Geplant ist ein Betrieb mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieautonomie und digitaler Souveränität. Die HZD will den neuen Standort in ihre Rechenzentrumsstrategie integrieren. mehr...

Hamburg: Online-Dienst „Kinderleicht zum Kindergeld“ wurde um einen intelligenten Sprachassistenten erweitert.

Bremen: Funktionsnachweis für Once Only

[04.09.2025] In einem ebenenübergreifenden Pilotprojekt zum Once-Only-Prinzip haben Bund, Länder und Kommunen den digitalen Elterngeldantrag um Nachweisdaten erweitert. Erstmals wurden Einkommensbescheinigungen automatisiert über NOOTS in den Antrag eingebunden. mehr...

Ein Wecker liegt auf Buntstiften, einem Lineal und Notizbüchern.

Bremen: Digitale Arbeitszeiterfassung an Schulen

[28.08.2025] Bremen will in einem Pilotprojekt ein zukunftsfähiges System zur digitalen Arbeitszeiterfassung für alle Beschäftigten an Schulen entwickeln. Neben einer digitalen Lösung werden auch entsprechende Regelungen und organisatorische Abläufe ausgearbeitet. Ob diese praxistauglich sind, soll unter realen Bedingungen erprobt werden. mehr...

Modernes Rechenzentrum, ein IT-Techniker schiebt einen Wagen zwischen den Reihen der Server-Racks hindurch.

BMDS: Konsultation für die Rechenzentrumsstrategie

[27.08.2025] Mehr Rechenpower, damit Deutschland im globalen KI-Wettlauf vorne mitspielt – dies soll in den Worten von Digitalisierungsminister Karsten Wildberger mit einer nationalen Rechenzentrumsstrategie erreicht werden. Zu deren Erarbeitung begann nun eine Konsultation. mehr...

Landesflagge Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Eine große Klammer für die E-Government-Infrastruktur

[21.08.2025] Schleswig-Holstein will ein umfassendes Landesdatennetz schaffen, das den Austausch von Verwaltungsdaten zwischen Behörden verschiedener Ebenen – auch länder- und staatenübergreifend – ermöglicht. Zum Einsatz kommt der Standard XRoad, der den Datentausch über weit verbreitete Schnittstellen ermöglicht. mehr...

Hamburg: NOOTS-Staatsvertrag ratifiziert

[05.08.2025] Mit der Ratifizierung des NOOTS-Staatsvertrags schafft Hamburg eine zentrale Voraussetzung für die sichere Datenvernetzung in der Verwaltung. Das Vorhaben soll das Once-Only-Prinzip stärken und den Austausch digitaler Nachweise ermöglichen. mehr...

Logo der Prozessplattform Sachsen

Picture: Einheitliche Prozesse für Sachsen

[28.07.2025] Über 300 öffentliche Stellen nutzen inzwischen die Prozessplattform Sachsen für ein gemeinsames, offenes und standardbasiertes Prozessmanagement. Die Lösung des Herstellers Picture unterstützt Verwaltungen dabei, ihre Abläufe landesweit modern und digital zu gestalten. mehr...

Bitkom: Mehr Rechenzentren für Deutschland

[25.07.2025] Der Bitkom warnt vor der wachsenden Lücke beim Ausbau von Rechenzentren in Deutschland. Um digitale Souveränität zu sichern, präsentiert der Verband einen Aktionsplan. Vorgeschlagen werden Maßnahmen zu Stromkosten, Genehmigungen und Abwärmenutzung. mehr...

Modernes Computerkeyboard, die Shift-Taste ist mit einem blauen Wolkensymbol versehen.

GISA: Cloudinfrastruktur für den DAAD

[25.07.2025] GISA wird für den Deutschen Akademischen Austauschdienst künftig eine moderne, leistungsstarke Cloudinfrastruktur bereitstellen, die den sicheren und flexiblen Betrieb von Webdiensten ermöglicht. mehr...

Fraunhofer FOKUS: Zweite Public Data Konferenz

[25.07.2025] Am 25. September lädt das Fraunhofer-Institut FOKUS zur zweiten Public Data Konferenz nach Berlin ein. Im Fokus stehen strategische Ansätze, praktische Lösungen und konkrete Projekte. Angesprochen werden leitende Personen aus Politik und Verwaltung, deren Aufgabe die Förderung des organisationsübergreifenden Datenaustauschs ist. mehr...

""

BMDS: Dritte NOOTS-Konsultation endet

[21.07.2025] Das BMDS hat die dritte Konsultationsrunde zu Architekturdokumenten des NOOTS erfolgreich abgeschlossen. Rund 160 Rückmeldungen wurden ausgewertet, darunter Hinweise zu Verständlichkeit und Qualität der Dokumente sowie zum Bedarf an ergänzenden Inhalten. mehr...

Registermodernisierung: Produktiveinsatz des NOOTS rückt näher

[19.06.2025] Das BVA meldet eine erfolgreiche Anbindung an die Referenzumgebung für das National-Once-Only-Technical-System, an dem großes Interesse besteht. Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 soll dann auch eine erste funktionsfähige Iteration des National-Once-Only-Technical-Systems selbst zur Verfügung stehen. mehr...

Ein Mann in Soldatenuniform kniet vor einem Serverrack.

Bundeswehr: Modernes Datenmanagement

[16.06.2025] In Zukunft will die Bundeswehr alle benötigten Anwendungen auf ihrer eigenen privaten Cloud bereitstellen. Der IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI, wird unter anderem mit Google zusammenarbeiten, um einen souveränen, geschlossenen Cloud-Stack aufzubauen. mehr...

Brandenburg: Neuer Standort der Amazon-Cloud

[10.06.2025] Der multinationale Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) kündigt eine Multimilliarden-Investition in Brandenburg an. Bis Ende 2025 soll eine europäischen Sovereign Cloud Region in Brandenburg entstehen. Dazu gehören auch die Gründung einer eigenen GmbH und eines Security Operations Centers. mehr...

Nahaufnahme zweier männlicher Hände beim Handshake.

Alasca/OSBA: Zusammen für die souveräne Cloud

[02.06.2025] Alasca und die Open Source Business Alliance haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um digital souveräne Cloud-Ökosysteme in Europa zu fördern. Geplant sind koordinierte Standards, Wissenstransfer und gemeinsame Aktivitäten im Projekt Sovereign Cloud Stack. mehr...