BitkomWo klappt die Vergabe an Start-ups?

Der Bitkom vergleicht die Direktauftragsschwellen der Bundesländer, die Start-ups den Zugang zu öffentlichen Aufträgen erleichtern oder erschweren können.
(Bildquelle: Bitkom)
Start-ups können bei der digitalen Transformation der öffentliche Verwaltung Innovationsimpulse, Geschwindigkeit und neue Ansätze wie auch konkrete Lösungen liefern. Bei Vergabeverfahren bleiben junge, innovative Unternehmen aber oft außen vor – obwohl die öffentliche Hand jedes Jahr Aufträge in dreistelliger Milliardenhöhe vergibt. Mit einer neuen interaktiven Vergabe-Landkarte macht der Digitalverband Bitkom sichtbar, wie unterschiedlich die Bundesländer jungen, innovativen Unternehmen den Zugang zu öffentlichen Aufträgen ermöglichen – oder eben erschweren. „Wer die Verwaltung digitalisieren will, sollte auch auf Innovationen von Start-ups setzen. Das bedeutet unter anderem, auf die besonderen Bedingungen von jungen Unternehmen Rücksicht zu nehmen und langwierige Vergabeverfahren zu vermeiden“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Wenn Direktaufträge für junge, innovative Unternehmen gut geregelt und transparent eingesetzt werden, gewinnen alle: Verwaltungen kommen schneller zu digitalen Lösungen, Start-ups zu Referenzen und die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu besseren Services. Daran sollten sich alle Länder orientieren und entsprechende Regelungen für Start-ups schaffen“, so Wintergerst.
Bundeseinheitliche Vergaberegeln fehlen
Im Zentrum der Untersuchung stehen die Wertgrenzen für Direktaufträge, also der Betrag, bis zu dem Behörden ohne aufwendiges Vergabeverfahren direkt beauftragen können, sowie spezielle Regelungen für die Vergabe an Start-ups. Niedersachsen zeigt, was das in der Praxis bedeutet: Bis 20.000 Euro sind Direktaufträge möglich, darüber hinaus können Projekte bis 100.000 Euro über vereinfachte Verfahren wie Verhandlungsvergabe oder beschränkte Ausschreibung vergeben werden. Erst darüber wird es formal – und zeitaufwändiger. Baden-Württemberg schöpft die von der EU vorgegebene Direktauftragsgrenze von 221.000 Euro mit einer Sonderregelung für Start-ups aus, Hamburg erlaubt über ein vereinfachtes Verfahren für Start-ups Aufträge bis 100.000 Euro ohne Ausschreibung, im Saarland gilt diese Grenze für alle Unternehmen. Das Gegenbeispiel ist Sachsen: Hier liegt die allgemeine Wertgrenze, die eben auch für Start-ups gilt, bei 500 Euro – schon für Aufträge von 501 Euro muss ein aufwendigeres Verfahren durchlaufen werden.
Wie ein Direktauftrag Start-ups helfen kann
Für Start-ups ist der Direktauftrag ein wichtiger Einstieg in die Zusammenarbeit mit der Verwaltung: Die Behörde kann bis zu einer bestimmten Grenze direkt kaufen, nach einer kurzen Marktprüfung und mit schlanker Dokumentation. So lassen sich erste bezahlte Piloten oder Proof-of-Concepts schnell und mit wenig Bürokratie umsetzen. Darauf aufbauend können dann weitere, immer noch vergleichsweise unaufwendige Verfahren wie Verhandlungsvergabe oder die beschränkte Ausschreibung zum Einsatz kommen. Die Bitkom-Vergabe-Landkarte macht die unterschiedlichen Vergaberegeln der Bundesländer vergleichbar. Der Verband weist explizit darauf hin, dass seine Karte zwar eine Orientierung bietet, aber eine rechtliche Prüfung im Einzelfall nicht ersetzen kann.
Work4Germany: Fellowship für einen zukunftsfähigen Staat
[15.12.2025] Digitalisierung bedeutet nicht nur die Einführung neuer Technologien – sie verändert auch die Zusammenarbeit. Mit seinem Fellowship Programm Work4Germany möchte der DigitalService neue Arbeitsweisen in der Bundesverwaltung verankern. Die Bewerbungsfrist für den nächsten Durchgang startet jetzt. mehr...
Standardisierung: Standardverordnung Onlinezugang praktisch umsetzen
[12.12.2025] Im Juni hat der IT-Planungsrat die Standardverordnung Onlinezugang beschlossen, die im Oktober in Kraft getreten ist. Damit werden verbindliche Qualitätsanforderungen formuliert, welche die Verwaltung mit ihren digitalen Angeboten einhalten muss. DIN SPEC 66336 und der Servicestandard helfen, diese Vorgaben umzusetzen. mehr...
Bitkom-Befragung: Digitalpolitik ist den Deutschen wichtig
[02.12.2025] Eine neue Bitkom-Befragung zeigt: Die meisten Menschen wollen endlich einfache Online-Behördengänge. Auch Datenschutz, digitale Teilhabe und mehr Sicherheit im Netz zählen zu den wichtigsten Anliegen. Digitalpolitik ist für viele von großer Bedeutung. mehr...
Gesetzgebung: Praxisaustausch zum Digitalcheck
[01.12.2025] Im November fand zum zweiten Mal das Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck statt, auch Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission waren dabei. Die Teilnehmenden tauschten sich über Erfahrungen und Chancen praxis- und digitaltauglicher Gesetzgebung aus. mehr...
IT-Planungsrat: Klausur des Kompetenzteams Datenschutz
[19.11.2025] Das Kompetenzteam Datenschutz – eines von drei Arbeitsformaten innerhalb des vom IT-Planungsrat strategisch vorangetriebenen Schwerpunkts Datennutzung – traf sich in Hamburg, um die Weichen für das Jahr 2026 zu stellen. mehr...
BMDS: Digitale Wohnsitzanmeldung als Erfolgsmodell
[18.11.2025] Rund 55 Millionen Bundesbürger haben Zugriff auf den Onlinedienst „elektronische Wohnsitzanmeldung“, um sich nach einem Umzug ohne Amtsbesuch umzumelden. Das BMDS sieht dies als Beleg, dass „Einer für Alle“ die beste Lösung für schnelle Flächendeckung ist. mehr...
Bayern: Kehrbuchdaten digital abrufen
[17.11.2025] Die sogenannten Kehrbuchdaten – Aufzeichnungen des Schornsteinfegers über seine Tätigkeiten in einem bestimmten Gebiet – können bayerische Kommunen künftig digital und an zentraler Stelle abrufen. mehr...
BMV: Nie mehr den Kfz-Schein suchen
[11.11.2025] Mit der neuen i-Kfz-App erreicht die Digitalisierung von fahrer- und fahrzeugbezogenen Papieren eine weitere Etappe: Bürgerinnen und Bürger können ihren Fahrzeugschein nun digital auf dem Smartphone mitführen – rechtlich anerkannt und jederzeit abrufbar. mehr...
Brandenburg: Neuer Standort für die DigitalAgentur
[10.11.2025] Die DigitalAgentur Brandenburg spielt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung des Landes – und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Ressorts, Landesverwaltung, Kommunen und externen Partnern. Nun hat sie ihren neuen Standort in Babelsberg bezogen. mehr...
Thüringen: App für Beratung und mehr Sicherheit
[05.11.2025] Thüringen testet in seiner Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl die App Saba, mit der psychosoziale Belastungsfaktoren bei Geflüchteten frühzeitig erkannt werden sollen. Das Modellprojekt will Schutzbedarfe systematisch erfassen und gezielte Hilfe schneller verfügbar machen. mehr...
Once Only: Entlastung beim Elterngeldantrag
[30.10.2025] Noch in diesem Jahr soll bundesweit eine Lösung zur Verfügung stehen, die Elterngeldstellen den elektronischen Abruf von Einkommensteuerdaten direkt vom zuständigen Finanzamt erlaubt. Entwickelt wurde diese im Rahmen des Verbundprojekts Konsens. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Innovative Technik für den Hochwasserschutz
[27.10.2025] Durch die Erderwärmung nehmen Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Das Land Nordrhein-Westfalen erprobt in einem Modellvorhaben dichte Sensornetze und Künstliche Intelligenz, um die Wasserstände auch kleinerer Gewässer zu beobachten und zu prognostizieren. mehr...
ITZBund: IT-Dienstleister des Bundes mehrfach ausgezeichnet
[27.10.2025] Mehrere renommierte Auszeichnungen würdigen die Arbeit des ITZBund. Für Open-Source-Initiativen, nachhaltige Softwareentwicklung und nutzerfreundliche Weblösungen wurde der IT-Dienstleister auf gleich mehreren Fachveranstaltungen prämiert. mehr...
Baden-Württemberg: Digitale Transformation der Pflege
[24.10.2025] Baden-Württemberg will die digitale Transformation der Pflege gezielt vorantreiben. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wurde in einer Erklärung zur Digitalisierung in der Langzeitpflege festgelegt, die gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Land erarbeitet wurde. mehr...













