Smart Country ConventionMicrosoft made for Germany

Agnes Heftberger: „Ohne Automatisierung durch Künstliche Intelligenz (KI) ist die Verwaltung in Zukunft kaum arbeitsfähig.“
(Bildquelle: K21 Media GmbH)
Agnes Heftberger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, nutzte ihre Keynote auf der Smart Country Convention am ersten Messetag (30. September 2025), um den Finger in die Wunde zu legen. Zwar sei seit Jahren von einer „Zeitenwende“ die Rede, doch im Alltag sei diese noch kaum spürbar. „Es fühlt sich so ein bisschen an wie die längste Zeitenwende aller Zeiten“, sagte sie. Für die digitale Verwaltung gelte daher: Der Begriff müsse endlich mit Leben gefüllt werden – Digitalisierung müsse für Bürgerinnen und Bürger wie für Beschäftigte gleichermaßen erlebbar werden.
Fachkräftemangel als Treiber der Digitalisierung
Besonders eindringlich schilderte Heftberger die Dimension des Fachkräftemangels in der öffentlichen Verwaltung. Schon heute fehlten mehr als 360.000 Vollzeitkräfte, bis 2030 werde die Zahl auf nahezu eine Million anwachsen. Das sei nicht nur ein Weckruf, sondern mache deutlich: Ohne Automatisierung durch Künstliche Intelligenz (KI) sei die Verwaltung in Zukunft kaum arbeitsfähig. KI könne nicht nur Routineaufgaben übernehmen und damit Beschäftigte entlasten, sondern auch die Servicequalität für die Bürger verbessern.
Heftberger skizzierte die fünf wichtigsten Anwendungsfelder von KI in der Verwaltung. Dazu zählten die Betrugsbekämpfung, Chatbots für Bürger und Mitarbeitende, das automatisierte Management von Ausschreibungen, die Optimierung von Beschaffungsprozessen sowie vor allem das grundlegende Neudenken bestehender Verwaltungsabläufe. „Alte Prozesse, die nur mit KI überklebt werden, werden nicht besser“, so ihre Mahnung.
Ein besonderer Fokus lag auf dem Thema Datenmanagement. Datenklassifizierung klinge vielleicht trocken, sei aber die Voraussetzung dafür, dass KI echten Mehrwert schaffen könne. Nur wenn Daten sauber aufbereitet und geschützt seien, ließen sich künftig auch KI-Agenten sinnvoll einsetzen – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Führungsstrukturen der Verwaltung.
Verwaltung der Zukunft
Wie eine solche Zukunft aussehen könnte, machte Heftberger an konkreten Projekten deutlich. Gemeinsam mit Arvato Systems arbeitet Microsoft an einer KI-gestützten Lösung zur automatischen Datenklassifizierung. Der Thüringer Softwarehersteller PDV integriert KI in die E-Akte, sodass Dokumente künftig über Microsoft Teams interaktiv nutzbar werden. Und im Finanzministerium Nordrhein-Westfalen ist ein KI-Inkubator entstanden, der Verwaltungsprozesse neu denkt und parallel die Beschäftigten schult – bereits 20 Prozent der Belegschaft haben entsprechende Trainings absolviert.
Heftberger betonte, dass Digitalisierung nicht nur eine Frage der Infrastruktur sei. „Es müssen auch die Kompetenzen im Zentrum stehen.“ So nutzten Berliner Lehrerinnen und Lehrer bereits die KI-Lösung Microsoft Copilot, um Unterricht vorzubereiten und damit Zeit für ihre eigentliche Aufgabe – die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern – zu gewinnen.
Europas digitale Souveränität sichern
Ein zweiter Schwerpunkt der Rede lag auf dem Thema Souveränität. Microsoft habe mit der EU Data Boundary einen „digitalen Zaun“ um Europa gezogen, der verhindere, dass Daten den Kontinent verlassen. Daneben baue das Unternehmen Rechenzentren in Deutschland und Österreich aus, setze auf Open Source in seiner Cloud-Plattform Azure und biete verschiedene Modelle souveräner Cloud-Lösungen an – von der Public Sovereign Cloud bis hin zur National Partner Cloud (in Deutschland die Delos Cloud in Zusammenarbeit mit SAP) für die deutsche Verwaltung. „Wir haben damit das breiteste Souveränitätsangebot gemacht“, sagte Heftberger.
Commitment zu Deutschland
Zum Abschluss unterstrich Heftberger das Bekenntnis von Microsoft zum Standort Deutschland. Das Unternehmen sei jetzt offizieller Unterstützer der Initiative„Made for Germany“ und verstehe sich als Partner, der nicht nur Technologie liefere, sondern auch in Bildung, Kompetenzen und Infrastruktur investiere. „Die digitale Zeitenwende ist eine Ökosystemaufgabe – eine Aufgabe gemeinsamer Wertschöpfung und Ko-Innovation“, sagte Heftberger.
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