GlasfaserAusbaupartnerschaft für Niedersachsen

[23.02.2024] Einen Kooperationsvertrag für den zügigen Auf- und Ausbau der Gigabit-Versorgung im Land hat Niedersachsen mit Vodafone und dem Joint-Venture OXG Glasfaser geschlossen. Die Maßnahmen berücksichtigen von der Kabel-Glasfaser über die FTTH-Glasfaser für das Festnetz bis hin zu 5G+ im Mobilfunk alle verfügbaren Gigabit-Technologien.
Michael Jungwirth, Minister Olaf Lies und Stefan Rüter unterzeichnen die Ausbau-Offensive für Niedersachsen.

Niedersachsen, Vodafone und OXG Glasfaser unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung.

v.l.: Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland; Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung; Stefan Rüter, Chief Commercial Officer bei OXG Glasfaser

(Bildquelle: Vodafone)

Für Niedersachsen haben das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Vodafone Deutschland und die Allianz Glasfaser OXG eine Kooperationsvereinbarung für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur geschlossen. Die Zusammenarbeit beim eigenwirtschaftlichen Ausbau soll damit verbessert, intensiviert und der Ausbau allgemein beschleunigt werden. Für die Entbürokratisierung bei Genehmigungsverfahren, eine möglichst schlanke Regulierung und fairen Wettbewerb will sich laut eigenen Angaben die Landesregierung einsetzen. Im Gegenzug wollen die Unternehmen für Transparenz bei geplanten und ausgeführten Projekten sorgen, indem sie entsprechende Daten zur Verfügung stellen. Das trage dazu bei, den Ausbau in die Gebiete zu lenken, wo der größte Bedarf besteht, erklärt das Ministerium.

300.000 neue Glasfaseranschlüsse

Der Auf- und Ausbau sieht drei Maßnahmenpakete vor. Zum einen will OXG bis zum Jahr 2030 300 Millionen Euro in Niedersachsen investieren und damit bis zu 300.000 neue Glasfaseranschlüsse errichten. „Der Glasfaser-Anschluss ist sowohl für Eigentümer als auch für Bewohner kostenlos“, erklärt Stefan Rüter, Chief Commercial Officer der OXG Glasfaser bei OXG. „Und wir bauen ohne das Erreichen einer Vorvermarktungsquote aus.“

Errichtet werden FTTH-Glasfasernetze (Fiber to the Home), also Glasfaser bis in das Haus oder die Wohnung. Auch baue und betreibe OXG ein offenes Glasfasernetz. Initial übernehme Vodafone die Vermarktung der Anschlüsse sowie die Bereitstellung von Diensten wie Telefonie, Internet und TV. Kooperationen mit weiteren Telekommunikationsunternehmen sollen folgen.

Zielgruppe des angekündigten Glasfaser-Ausbaus seien vorrangig die bereits durch Kabelnetze von Vodafone erschlossenen Gebiete. Sie sollen von den bereits sehr leistungsfähigen HFC-Netzen auf noch schnellere und energieeffizientere Glasfasernetze aufgerüstet werden. OXG und das Land Niedersachsen haben außerdem vereinbart, rund 20 Prozent der bislang nicht versorgten Adressen in das Ausbauprogramm aufzunehmen.

Bessere Anschlussqualität für Bestandskunden

Vodafone wiederum will die Anschlussqualität für viele Festnetzkunden im bestehenden Kabel-Glasfasernetz deutlich erhöhen. Das Unternehmen sieht 140 Kapazitätserweiterungs- und Segmentierungsmaßnahmen vor. Sie sollen die Stabilität und Zuverlässigkeit an vielen tausend Hausanschlüssen zusätzlich steigern. Dabei werde noch mehr Glasfaser in das Kabelnetz gebracht, die neue Netzsegmente und Glasfaserknotenpunkte schaffen. Auch werde sich Vodafone im Glasfaserausbau für den ländlichen Raum engagieren und will zusätzlich zu bereits laufenden Projekten eigenwirtschaftliche und geförderte Vorhaben umsetzen. Schon heute versorge das Vodafone-Netz mit 2,6 Millionen Anschlüssen rund zwei Drittel der Haushalte Niedersachsens mit Internet in Gigabit-Geschwindigkeit, heißt es vonseiten des Konzerns.

Das dritte Maßnahmenpaket zahlt auf den schnellstmöglichen, eigenwirtschaftlichen und substanziellen Infrastrukturausbau im Bereich des Mobilfunks mit 5G+ ein. Bis Ende 2024 will Vodafone mindestens 50 Prozent der Haushalte in Niedersachsen damit versorgt haben. Bis Ende des Jahres 2026 steige dieser Anteil auf mindestens 80 Prozent. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren, kommen an den Mobilfunk-Standorten regenerative Energiequellen wie Windkraft oder Photovoltaik zum Einsatz. Dazu werden bis Ende 2025 vier Pilotstandorte in Betrieb genommen, kündigt Vodafone an.

Alle Gigabit-Technologien berücksichtigt

„Die Ausbaupartnerschaft mit Niedersachsen ist einzigartig“, sagt Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland. „Denn erstmals berücksichtigt sie alle uns zur Verfügung stehenden Gigabit-Technologien – Kabel-Glasfaser und FTTH-Glasfaser fürs Festnetz sowie 5G+ im Mobilfunk. Gemeinsam sind wir der festen Überzeugung, dass die Digitalisierung so zügig und umfassend gelingen wird. Und setzen dabei starke Impulse für Wachstum, Wirtschaftsleistung und Wohlstand.“

Nach dem Gigabit-Grundbuch des Bundes liegt die Versorgung mit Gigabit- und Glasfaseranschlüssen in Niedersachsen auf Platz zwei unter den Flächenländern und auf Platz eins beim Zuwachs bei der Glasfaser. Für über 81 Prozent der Haushalte sind laut Wirtschaftsministerium bereits Gigabit-Anschlüsse verfügbar, für über 48 Prozent Glasfaser.

Der Glasfaserausbau werde zu rund 90 Prozent privatwirtschaftlich getragen. Bei rund zehn Prozent wird der Ausbau durch Fördermittel unterstützt. Da sich beim Ausbau in den vergangenen Jahren knappe Kapazitäten bei Bauwirtschaft und Genehmigungsbehörden als Flaschenhälse herausgestellt haben, will das Land den Einsatz effizienterer Bauweisen, die Standardisierung und Vereinfachung von Genehmigungsprozessen und den gezielten Einsatz von mehr Genehmigungspersonal unterstützen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband
Das Bild zeigt die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Mobilfunkpakt mit Tower Companies

[30.09.2024] In Rheinland-Pfalz wurde ein neuer Pakt für einen besseren Mobilfunkausbau geschlossen. Digitalisierungsministerin Dörte Schall und fünf Mobilfunkunternehmen wollen den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur beschleunigen und Hemmnisse abbauen. mehr...

Breitband-Portal: Turbo beim Glasfaserausbau

[26.09.2024] Zehn Bundesländer setzen mittlerweile auf das von Hessen und Rheinland-Pfalz als EfA-Dienst entwickelte Breitband-Portal, mit dem sich Anträge auf Verlegung online stellen sowie digital bearbeiten und genehmigen lassen. Das elfte Bundesland folgt in Kürze. mehr...

Baden-Württemberg: Schlusslicht beim Glasfaserausbau

[20.09.2024] Baden-Württemberg liegt beim Glasfaserausbau im deutschlandweiten Vergleich auf dem letzten Platz. Das geht aus der aktuellen BREKO-Marktanalyse hervor, die deutliche Unterschiede in der digitalen Infrastruktur aufzeigt. mehr...

Das Bild zeigt eine Baustelle mit einem Bauarbeiter, der Glasfaserkabel verlegt.

Rheinland-Pfalz: Fortschritte beim Breitbandausbau

[19.09.2024] Der 12. Statusbericht Digitale Infrastrukturen zeigt deutliche Fortschritte beim Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz. Bereits zwei Drittel der Haushalte können mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. mehr...

Cover Micus-Studie Glasfaserausbau BaWü 2024

Baden-Württemberg: Gigabitausbau braucht Fördermittel

[12.09.2024] Die Düsseldorfer Strategieberatung Micus hat ihre aktuelle Studie zum Gigabitausbau in Baden-Württemberg 2024 publiziert. Demnach besteht weiterhin trotz Fortschritten ein erheblicher Fördermittelbedarf, um den Vollausbau zu erreichen. mehr...

Auszug aus der BREKO-Marktanalyse 2024

BREKO: Marktanalyse 2024

[12.09.2024] Der Glasfaserausbau in Deutschland geht zwar weiter voran – verlangsamt sich aber in der Fläche. Daher fordert der BREKO von der Bundesregierung eine politische Kurskorrektur. Andernfalls sei das Ziel der flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 nicht erreichbar. mehr...

Luftbild der Hochschule Merseburg

Merseburg: Hochschule erhält 5G-Campusnetz

[04.09.2024] An der Hochschule Merseburg wurde jetzt ein 5G-Campusnetz in Betrieb genommen. Errichtet wurde es von der Deutschen Telekom. mehr...

Hamburg: Glasfaseroffensive gestartet

[04.09.2024] OXG und Vodafone starten in Hamburg jetzt eine groß angelegte Glasfaseroffensive, die bis zu 300.000 Haushalte mit schnellen Internetanschlüssen versorgen soll. Der Ausbau erfolgt eigenwirtschaftlich und ohne öffentliche Gelder, wobei der Fokus auf einer breiten Anbieterwahl für die Bürgerinnen und Bürger liegt. mehr...

Eine Frau und zwei Herren stehen an einem Tisch, vor sich einige Papiere. Im Hintergrund angeschnitten das sächsische Staatswappen und die Landesfahne.

Sachsen: Mobilfunkanlagen an öffentlichen Gebäuden

[28.08.2024] Das Land Sachsen hat mit dem Mobilfunkmasten-Betreiber Vantage Towers eine Rahmenvereinbarung geschlossen, welche die Nutzung öffentlicher Grundstücke und Gebäude vereinfachen soll. Ziel ist es, den Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur zu erleichtern und zu beschleunigen. mehr...

Eine Gruppe von fünf Männern vor einer Glasfassade, die vorderen zwei halten eine Urkunde fest und lächeln in die Kamera.

Rheinland-Pfalz: Landesförderung für Glasfaser-Ausbau

[27.08.2024] Im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz wird der flächendeckende Glasfaserausbau durch den Bund, das Land und den Landkreis gefördert. Damit sollen flächendeckende Glasfaserinfrastrukturen entstehen, die als Voraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse und für attraktive ländliche Räume gelten. mehr...

Blick aus der Untersicht auf einen Mobilfunkmasten, im Hintergrund blauer Himmel mit einigen Wolcken.

Hessen: Dynamischer Mobilfunkausbau

[12.08.2024] Der Zukunftspakt Mobilfunk für Hessen soll den Mobilfunkausbau in Hessen beschleunigen und die Versorgung mit aktuellen und zukünftigen Mobilfunkstandards verbessern. Zum Jahresende läuft die Vereinbarung aus. Digitalministerin Kristina Sinemus zieht schon jetzt eine positive Bilanz. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus mit Andreas Pfisterer, CEO der Deutschen Glasfaser,

Hessen: Landesweites Highspeed-Internet bis 2030

[07.08.2024] Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation und die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser haben eine Einzelvereinbarung zum weiteren Glasfaserausbau im Land geschlossen. Demnach sollen in den Jahren 2024 und 2025 jeweils mindestens 50.000 Anschlüsse entstehen, bis Ende 2030 sollen mindestens 400.000 Haushalte angeschlossen werden. mehr...

Nahaufnahme einer Wiese, im Hintergrund eine Straße. Glasfaserkabel ragen aus der Erde.

TK-NABEG: Kein Booster für den Glasfaserausbau

[06.08.2024] Das TK-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz soll den Netzausbau beschleunigen und entbürokratisieren. Die Branche hegt indes Zweifel, ob dies eingelöst werden kann. Die Breitband- und Glasfaserverbände ANGA, BREKO und BUGLAS sehen dringenden Nachbesserungsbedarf in wesentlichen Punkten. mehr...

Wireframe-Fragik in Blautönen vor Schwarz: Paragrafenzeichen und Waage mit zwei Waagschalen.

Bund/Bitkom: Gesetz für schnelleren Netzausbau

[29.07.2024] Bis 2030 will der Bund flächendeckend Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard verfügbar machen. Das TK-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz, das jetzt als Referentenentwurf vorliegt, soll den Netzausbau beschleunigen. Der Bitkom spricht in einer Stellungnahme zum Gesetz von verpassten Chancen und neuen bürokratischen Hürden. mehr...

Vier Personen in sommerlicher Business-Garderobe stehen in einem historischen Saal.

Hamburg: Partnerschaft für den Glasfaserausbau

[22.07.2024] Hamburgs Konzernholding HGV beteiligt sich am Telekommunikationsunternehmen willy.tel. Ziel ist es, den Glasfaserausbau im Sinne der Digitalstrategie voranzubringen. Das Unternehmen will in den kommenden Jahren etwa 100.000 Haushalte zusätzlich ans Gigabitnetz bringen. mehr...