Sozialgericht StadeAuszeichnung als digitaler Ort

[08.01.2020] Niedersachsen hat das Sozialgericht Stade als digitalen Ort ausgezeichnet. Schon jetzt werden dort alle Arbeitsabläufe digital ausgeführt.

Bereits seit einiger Zeit arbeitet die Justiz in Niedersachsen an Konzepten zur elektronischen Aktenführung, die ab dem Jahr 2026 auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Wie das niedersächsische Justizministerium mitteilt, erproben einige Gerichte im Land Module eines digitalen Workflows, der elektronische Versand von Schriftstücken an Rechtsanwälte werde seit einem Jahr regelmäßig eingesetzt. Das Sozialgericht Stade gehe noch einen Schritt weiter. Dort werden im Rahmen eines Pilotprojekts schon jetzt alle Arbeitsabläufe digital ausgeführt – und zwar im ganzen Gericht. Eingehende Schriftstücke werden laut Ministerium eingescannt, ein Großteil werde ohnehin digital angeliefert. Arbeitsplätze seien mit Notebooks ausgestattet, WLAN im Gebäude sorge für ungehinderten Datenzugriff auch außerhalb des Büros. Die Richter können in der Gerichtsverhandlung auf den eingescannten Akteninhalt elektronisch zugreifen oder im Sitzungsaal mit nicht anwesenden Beteiligten mittels Videokonferenz kommunizieren.
Das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung hat das Sozialgericht dafür nun als digitalen Ort ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung sollen laut Justizministerium Initiativen, Projekte und Einrichtungen geehrt werden, die sich im Kontext der Digitalisierung besonders verdient machen. Das digitale Sozialgericht ist ein Teilprojekt des Programms eJuNi (elektronische Justiz Niedersachen, wir berichteten). In diesem Rahmen soll analysiert werden, welche Anforderungen in technischer und organisatorischer Hinsicht sowie für die Gestaltung der Arbeitsabläufe zu erfüllen sind. „Das Sozialgericht Stade stand dem Projekt eJuNi von Anfang an besonders aufgeschlossen gegenüber und hat das Vorhaben als Gemeinschaftsaufgabe begriffen“, sagt Justizministerin Barbara Havliza. „Die große Herausforderung haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam hoch motiviert angenommen und sich auch von Schwierigkeiten nicht schrecken lassen. Es freut mich, dass dieser Pioniergeist jetzt ausgezeichnet worden ist.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Justiz

ITZBund: Vereinbarung mit Bundesjustiz

[10.07.2025] Die Bundesgerichte und der Generalbundesanwalt setzen bei ihrer IT künftig auf gemeinsame Standards. Eine Vereinbarung mit dem ITZBund legt den Grundstein für eine effizientere und sichere digitale Infrastruktur. mehr...

Justiz-KI: Gemeinsamer Testlauf für MAKI

[08.07.2025] Massenverfahren etwa im Bereich der Fluggastrechte belasten die Justiz. Mit MAKI erprobt Niedersachsen gemeinsam mit drei weiteren Ländern eine KI-gestützte Assistenzlösung, die mehrere Funktionen vereint. Praxistests haben begonnen. mehr...

Nahaufnahme einer schreibenden Hand mit Papierstapeln und mehreren Stiften.

Niedersachsen: Juristenausbildung wird reformiert

[30.06.2025] Mehr Flexibilität und elektronische Prüfungen – das Land Niedersachsen hat einen Gesetzentwurf zur Modernisierung der Juristenausbildung auf den Weg gebracht. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Einführung des E-Examens. mehr...

BMJV: Gesetzgebung für mehr E-Justiz

[24.06.2025] Das Bundesjustizministerium hat zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, die der weiteren Digitalisierung der Justiz Vorschub leisten sollen. Geplant sind Erleichterungen für die elektronische Beurkundung und ein zivilgerichtliches Onlineverfahren, das zunächst an Amtsgerichten erprobt werden soll. mehr...

Porträtfoto von Hessens Justizminister Christian Heinz.

Hessen: Hochkarätiger Beirat für das Forum KI

[18.06.2025] Ein neuer Beirat mit Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstützt künftig das Forum KI des hessischen Justizministeriums. Die Mitglieder bringen vielfältige Perspektiven ein und sollen Impulse für den verantwortungsvollen KI-Einsatz in der Justiz liefern. mehr...

Marion Gentges und Georg Eisenreich sitzen an einem Konferenztisch, im Hintergrund verschiedene Landesflaggen.

Justiz: KI-Strategie mit Umsetzungsfahrplan

[16.06.2025] Im Fokus des sechsten Bund-Länder-Digitalgipfels der Justizministerinnen und -minister stand die Fortführung gemeinsamer Aktivitäten für die Digitalisierung der Justiz im Rahmen eines neuen Pakts für den Rechtsstaat. Zudem wurde eine gemeinsame Erklärung zum KI-Einsatz in der Justiz verabschiedet. mehr...

E-Akten sind jederzeit und überall einsehbar.

Niedersachsen: Personalrat vs. E-Akte

[13.06.2025] Das Verwaltungsgericht Hannover hat Anträge des Hauptpersonalrats abgelehnt, der wegen Softwaremängeln und organisatorischer Schwierigkeiten gegen den weiteren Roll-out der E-Akte in Niedersachsens Justiz vorgehen wollte. Die Einführung kann wie geplant fortgesetzt werden. mehr...

Blau hinterlegte, stilisierte Darstellung einer Waage, verschwommen dahinter die Umrisse einer Hand, die mit dem Zeigefinger in Richtung des Waagesymbols tippt.

Brandenburg: KI-Projekt MAKI in der Justiz

[12.06.2025] Brandenburg beteiligt sich an der länderübergreifenden Entwicklung der KI-Anwendung MAKI. Die Software soll Richterinnen und Richter bei Massenverfahren entlasten, etwa durch Textbausteine, Metadatenanalyse und generative KI. mehr...

Bayern/Baden-Württemberg: Erbschein digital abrufen

[05.06.2025] Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg fordern, das Once-Only-Prinzip auch im Nachlass- und Grundbuchverfahren einzuführen. Ein automatisierter Datenabruf, etwa um einen Erbschein zu beantragen, und ein effizienter Datenaustausch würde Bürgerinnen und Bürger sowie Behörden entlasten.
 mehr...

Drei Personen in dunkler, förmlicher Kleidung stehen nebeneinander, der Mann in der Mitte präsentiert eine Urkunde.

Niedersachsen: Neue Spitze für die Justiz-IT

[04.06.2025] Der Zentrale IT-Betrieb Niedersächsische Justiz betreut die gesamte Justiz-IT des Landes – von der Infrastruktur bis zur E-Akte. Nun übernimmt Daniel Stolz dessen Leitung. Er folgt auf Michael Henjes, der zum Justizministerium wechselt. mehr...

Vier sichtlich gut gelaunte Frauen haben sich in einem nüchternen, grauen Raum mit PC-Cubicles für ein Foto aufgestellt.

Bremen: Digitales Prüfzentrum für Jura-Referendare

[22.05.2025] In Bremen wurde ein neues Prüfzentrum eröffnet, in dem angehende Juristinnen und Juristen ihre Examensklausuren elektronisch schreiben können. Darüber hinaus sind dort ein digitales Korrekturverfahren und die Archivierung der Klausuren möglich. mehr...

Brandenburg: E-Akte am Arbeitsgericht pilotiert

[14.05.2025] Das Arbeitsgericht Brandenburg an der Havel startet als erstes Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit des Landes mit der Pilotphase der E-Akte. Damit hat die digitale Aktenführung alle Gerichtsbarkeiten in Brandenburg erreicht. mehr...

Heller gut besuchter Hörsaal, Blick von hinten aufs Podium.

Fachtagung: Digitale Justiz im Fokus

[06.05.2025] Wie lassen sich Datenschutz, Datensicherheit und moderne Technik in Justiz und Verwaltung vereinbaren? Rund 140 Fachleute befassten sich beim diesjährigen Speyerer Forum mit rechtlichen, technischen und ethischen Fragen der digitalen Transformation. mehr...

Nordrhein-Westfalen: KI unterstützt Amtsgerichte

[28.04.2025] Bei der Bearbeitung von Massenverfahren – etwa Entscheidungen zu Fluggastrechten – werden die Amtsgerichte in Nordrhein-Westfalen künftig durch Künstliche Intelligenz unterstützt. mehr...

Sachsen-Anhalt: Verwaltungsgericht Magdeburg pilotiert E-Akte

[10.04.2025] Spätestens ab dem 1. Januar 2026 sollen in Deutschland sämtliche Verfahrensakten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften elektronisch geführt werden. Als erstes Gericht in Sachsen-Anhalt hat nun das Verwaltungsgericht Magdeburg probeweise den Echtbetrieb der E-Akte gestartet. mehr...