InnenministerkonferenzCyber-Abwehr und KRITIS stärken

Die Innenministerkonferenz diskutierte unter anderem darüber, wie die Cyber-Abwehr schlagkräftiger gestaltet werden kann.
(Bildquelle: Sebastian Widmann)
Wegen immer komplexer werdender Cyber-Angriffe muss auch die Cyber-Abwehr schlagkräftiger werden. Im Rahmen der 218. „Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder“ im bayerischen München wurde daher unter anderem über den Ausbau des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu einer Zentralstelle beraten. Wie etwa das Innenministerium des Saarlands berichtet, soll auf diese Weise die föderale Zusammenarbeit mit dem Bund, die bisher lediglich auf Basis von Amtshilfe möglich war, institutionalisiert und intensiviert werden. Die Kooperation soll dann unter anderem gegenseitige Beratungen und Unterstützung sowie die Einrichtung organisatorischer Verbindungen und gemeinsamer Informationssysteme beinhalten.
Saarlands Innenminister Reinhold Jost betonte die große Bedeutung einer übergeordneten Zentralstelle: „Cyber-Kriminelle halten sich bei ihren Verbrechen nicht an die Grenzen der Bundesländer. Deshalb ist es enorm wichtig, dass eine bundesweite Koordinierung von Sicherheits- und Abwehrmaßnahmen in diesem Bereich erfolgen kann. Gleichzeitig müssen aber auch die bereits bestehenden Sicherheitssysteme der einzelnen Länder Berücksichtigung finden.“ Im Saarland habe man beispielsweise mit dem CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit eine innovative Forschungseinrichtung vor Ort, die das Land bei der Verbesserung der digitalen Sicherheitsinfrastruktur maßgeblich unterstützen könne. Solche bereits vorhandenen Optionen dürften nicht außer Acht gelassen werden, so Jost weiter.
Um den Plan zum Ausbau des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik erfolgreich umsetzen zu können, ist nach Angaben des Ministers zunächst die Erstellung eines Konzepts mit konkret benannten Aufgabengebieten notwendig. Auf dieser Basis bestehe dann im Anschluss die Möglichkeit, potenzielle Kooperationsfelder für Bund und Länder festzulegen. „Gerade im Hinblick auf die Cyber-Sicherheit dürfen wir keine Zeit verlieren und müssen kontinuierlich effektive Mittel im Kampf gegen die Kriminalität im digitalen Raum aufbauen und weiterentwickeln“, erklärte Jost.
Amtskollege Georg Maier, Thüringens Minister für Inneres und Kommunales, pflichtet dem bei: „Auch wir in Thüringen haben erlebt, wie schnell Computer-Systeme gestört werden können und welche immensen Auswirkungen das hat. Wir müssen auf Augenhöhe mit den Hackern sein, dürfen ihnen von unserem Wissen her sowie bei Soft- und Hardware nicht nachstehen.“ Das BSI sei ein essenzieller Grundpfeiler der Cyber-Abwehr in Deutschland. Er unterstütze die Vorschläge des Bundesinnenministeriums, das BSI – neben dem BKA und dem Bundesamt für Verfassungsschutz – zu einer starken dritten Säule der bundesdeutschen Sicherheitsarchitektur auszubauen, so Maier: „Dass wir auf dieser Konferenz noch nicht zu einer Einigung kamen, bedauere ich sehr, weil wir uns unbedingt und umgehend weiter professionalisieren müssen.“
#fett+ Kritische Infrastruktur schützen #fett-
Neben der Umgestaltung des BSI diskutierte die Innenministerkonferenz außerdem über weitere Aspekte der inneren Sicherheit. So wollen die Innenressorts der Bundesländer das Bundesinnenministerium dabei unterstützen, zügig ein neues Gesetz zum Schutz der Kritischen Infrastruktur in Deutschland zu erarbeiten (KRITIS-Dachgesetz). „Es hat sich noch einmal gezeigt, dass diese Aufgabe nur ressortübergreifend zu bewältigen ist“, so Thüringens Innenminister Georg Maier.
Bislang sind die Rahmenbedingungen für Betreiber Kritischer Infrastruktur in verschiedenen Fachgesetzen geregelt und werden durch unterschiedliche Ministerien und Behörden umgesetzt. Zum Großteil liegen die Kritischen Infrastrukturen zudem in privaten Händen. „Wir brauchen schnell ein KRITIS-Gesetz, das für alle Betreiber klarmacht, welche verbindlichen Maßnahmen und Standards zum Schutz der Strukturen zu gewährleisten sind“, sagte der Innenminister. So brauche es etwa schnell verpflichtende höhere Schutzstandards für Gebäude und Liegenschaften. „Der Staat muss einen festen Rahmen schaffen. Es muss verbindliche Kontrollen und Meldungen bei Vorfällen geben. Gewinninteressen dürfen hier keine Rolle spielen.“
Hessen: Akteure für digitale Resilienz vernetzen
[25.11.2025] In Hessen ging ein ressortübergreifendes Gremium zur Cybersicherheit an den Start. Die Hessische Cybersicherheitsplattform dient der strategischen Vernetzung zentraler Akteure, soll den Informationsaustausch fördern und unter anderem Handlungsempfehlungen zur Stärkung der digitalen Resilienz entwickeln. mehr...
NIS2-Umsetzung: Bundestag beschließt Cybersicherheitsgesetz
[18.11.2025] Der Bundestag hat das NIS2-Umsetzungsgesetz verabschiedet. Das BSI übernimmt als zentrale Aufsichts- und Koordinierungsstelle die Rolle des CISO Bund und wird zudem künftig rund 29.500 Einrichtungen – statt wie bisher 4.500 – überwachen. mehr...
Interview: Sicher mobil arbeiten
[12.11.2025] Ob Polizei, Einsatzkräfte, Wartungsteams oder kommunale Mitarbeitende im Außendienst – viele Beschäftigte des öffentlichen Diensts arbeiten nicht immer im Büro. Die Anforderungen an die Sicherheit beim mobilen Arbeiten sind allerdings immens. move-online sprach mit Volkan Gümüs, Geschäftsführer von Materna Virtual Solution, über Lösungen, die eine hohe Sicherheit versprechen. mehr...
BSI-Jahreslagebericht: Cybersicherheit bleibt Herausforderung
[12.11.2025] Der neue Jahresbericht des BSI zeigt: Trotz Fortschritten bleibt Deutschland im digitalen Raum verwundbar. Mit der zunehmenden Digitalisierung entstehen mehr Schwachstellen, die auch von staatlichen Akteuren ausgenutzt werden. Innenminister Dobrindt setzt beim Schutz auf den geplanten Cyberdome. mehr...
Cybersecurity: Schatten-KI als offene Flanke
[11.11.2025] Eine aktuelle Umfrage zum Thema Cybersicherheit, die im Auftrag von Microsoft in Ämtern und Behörden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Nutzung nicht-autorisierter KI-Tools weit verbreitet ist. So greift fast jeder zweite Mitarbeitende in Bundesbehörden zu solchen Tools. Auf Landesebene sieht es besser aus, denn hier gibt es bereits zahlreiche offizielle KI-Assistenzsysteme. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Neue Plattform zur Cybersicherheit startet
[06.11.2025] Nordrhein-Westfalen hat seine Plattform cybersicherheit.nrw neu aufgesetzt. Die zentrale Anlaufstelle bündelt Informationen, Praxistipps und Notfallhilfen rund um IT-Sicherheit – für Verwaltung, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen. mehr...
Open Telekom Cloud: Airlock wird neuer Circle Partner
[05.11.2025] Airlock ist neuer Partner der Open Telekom Cloud. Der Security-Anbieter stellt seine modulare Plattform für Application Security, API-Schutz sowie Identity- und Access-Management künftig über den Open Telekom Marketplace bereit – vollständig DSGVO-konform und gehostet in Europa. mehr...
BSI: Quelloffene Software sicher entwickeln
[04.11.2025] Das BSI hat eine neue Technische Richtlinie veröffentlicht, um die sichere Entwicklung freier Software zu unterstützen. Zielgruppe sind alle Personen, die an Open-Source-Projekten beteiligt sind. mehr...
Wire/Apostrophy: Partnerschaft für souveräne mobile Kommunikation
[03.11.2025] Wire und Apostrophy haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Das Ziel: eine vollständig integrierte, Ende-zu-Ende-gesicherte Mobilplattform, entwickelt und betrieben in Europa, die höchste Datenschutz- und Compliance-Standards erfüllt. mehr...
Baden-Württemberg: CSBW erweitert Schulungsangebot
[28.10.2025] Die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg unterstützt den öffentlichen Sektor mit Schulungen dabei, Wissen aufzubauen und aktuell zu halten. Nun gibt es neue Lerninhalte in den Bereichen Krisenkommunikation und Künstliche Intelligenz. mehr...
Materna Virtual Solution: iOS Files App in TrustDok integriert
[24.10.2025] Das Unternehmen Materna Virtual Solution integriert die iOS Files App in TrustDok und erhält die Einsatzerlaubnis des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). mehr...
BSI/LSI: Bund-Länder-Team für Cybersicherheit
[08.10.2025] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vertiefen ihre Zusammenarbeit. Vereinbart sind regelmäßige Leitungstreffen, Fachhospitationen und Erfahrungsaustausch zu KI- und Cloud-Sicherheit. mehr...
NCP / Rohde & Schwarz: Partnerschaft für sicheren Behörden-Laptop
[02.10.2025] Die Unternehmen NCP, Rohde & Schwarz und HP wollen den digitalen Arbeitsplatz sicherer machen. Herzstück ist die HP Sure Station, die jetzt im Rahmen der Smart Country Convention vorgestellt wurde. Das Notebook erfüllt hohe Sicherheitsstandards und wurde speziell für den Einsatz in Behörden und sensiblen Bereichen entwickelt. mehr...
Auswärtiges Amt/ZenDiS: Containerhärtung auf openCode
[29.09.2025] Damit Software-Container in einer Cloud sicher sind, müssen sie kontinuierlich gehärtet werden. Das geschieht meist ressourcenintensiv durch die jeweilig Einsetzenden. Auf openCode startet ein neues Projekt, dass diese Aufgabe vereinfachen will – zunächst für openDesk und PLAIN. Mitstreiter werden gesucht. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Bitkom fürchtet Rechtsunsicherheit
[11.09.2025] Der Branchenverband Bitkom sieht das jetzt beschlossene KRITIS-Dachgesetz kritisch. Dieses lasse Unterschiede zur NIS2-Umsetzung bestehen, schaffe Doppelregulierungen und sehe zu knappe Fristen vor. Zudem moniert der Verband, dass Teile der Bundesverwaltung sowie die Landesverwaltungen vom Gesetz ausgenommen werden. mehr...













