BremenDigitale Arbeitszeiterfassung an Schulen

[28.08.2025] Bremen will in einem Pilotprojekt ein zukunftsfähiges System zur digitalen Arbeitszeiterfassung für alle Beschäftigten an Schulen entwickeln. Neben einer digitalen Lösung werden auch entsprechende Regelungen und organisatorische Abläufe ausgearbeitet. Ob diese praxistauglich sind, soll unter realen Bedingungen erprobt werden.
Ein Wecker liegt auf Buntstiften, einem Lineal und Notizbüchern.

Das Zeiterfassungsmodell soll mit einer Pilot- und Evaluationsphase praxisnah entwickelt werden.

(Bildquelle: esindeniz/123rf.com)

Ein bundesweites Pilotprojekt zur digitalen Arbeitszeiterfassung für Beschäftigte an Schulen bereitet jetzt Bremen vor. Wie die Senatorin für Kinder und Bildung mitteilt, soll das neue System nicht nur arbeits- und dienstrechtliche Anforderungen erfüllen. Es soll auch den organisatorischen Gegebenheiten des Schulbetriebs gerecht werden. Begleitet werde das Vorhaben von der Deutsche Telekom Stiftung, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrem Werkstattprojekt Freiräume(n) einbringe. Seit dem Jahr 2024 arbeitet die Stiftung hier mit einem Netzwerk engagierter Schulen aus ganz Deutschland an einer Reform des klassischen Deputatsmodells. Daran beteiligt sind unter anderen die Bremer Grundschulen Sodenmatt und Borchshöhe.

Das Bremer Projekt setzt nicht allein auf Beobachtung und die Dokumentation bestehender Arbeitszeitrealitäten. Vielmehr soll ein Zielmodell mit klaren Regelungsstrukturen und technischen Standards für eine künftige flächendeckende digitale Arbeitszeiterfassung praxisnah erprobt werden. Mit diesem Ziel wird das Vorhaben drei Phasen durchlaufen, kündigt Bremen an. In einer Vorbereitungsphase werden bis Juli 2026 die grundlegenden Rahmenbedingungen und die technische Umsetzung entwickelt.

Die digitale Umsetzung soll ab Beginn ausschließlich über eine geeignete Applikation auf den bereits vorhandenen dienstlichen iPads der Beschäftigten erfolgen. Parallel zur technischen Umsetzung werde ein rechtlich tragfähiger und organisatorisch praktikabler Ordnungsrahmen für die Zeiterfassung ausgearbeitet. Alle Beschäftigten sollen zudem jederzeit eine Übersicht über ihre erfassten Arbeitszeiten erhalten.

Pilot- und Evaluationsphase

„Für eine funktionierende Zeiterfassung braucht es mehr als Technik – es braucht eine starke Vorbereitung“, sagt Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp. „Genau daran arbeiten wir jetzt intensiv mit einem tollen, interdisziplinären Team, mit Mitarbeitenden meiner Behörde und Beschäftigten an Schulen und der Telekom-Stiftung. Das Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeitsbedingungen in Bremen langfristig zu verbessern.“

Von August 2026 bis Juli 2027 wird laut Bremen eine Pilotphase stattfinden. An bestimmten Schulen sollen die Beschäftigten in diesem Zeitraum ihre tägliche Arbeitszeit vollständig digital erfassen. Gleichzeitig werden sie die in der Vorbereitungsphase entwickelten Regelungen und organisatorischen Abläufe in der Praxis anwenden und bewerten. Zum Ende des ersten Schulhalbjahres sei eine Zwischenevaluation vorgesehen, die unter Mitwirkung des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bremer Bildungswesen (IQHB) erfolgt. Am Ende des Pilotjahres folge eine umfassende Abschlussbefragung aller beteiligten Beschäftigten.

In der Evaluationsphase schließlich werde das System ausgewertet. Die Umfragenergebnisse, etwaige technische oder organisatorische Probleme sowie inhaltliche Anregungen werden dazu von der Projektgruppe gemeinsam mit Expertinnen und Experten des IQHB sowie der Deutsche Telekom Stiftung analysiert. Ziel sei die datenbasierte Weiterentwicklung des zugrundeliegenden Modells.

Flächendeckende Lösung als Ziel

Langfristig verfolgt das Land Bremen das Ziel, auf Basis der Erkenntnisse aus dem Modellprojekt eine fundierte, digital gestützte und dienstrechtlich abgesicherte Arbeitszeiterfassung für alle Beschäftigten an Schulen einzuführen. Diese soll in eine neu strukturierte Lehrkräftearbeitszeit- und Dienstverordnung münden, die sowohl rechtlichen Anforderungen als auch den praktischen Bedarfen der schulischen Arbeit gerecht wird.





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