Digitale ZwillingeGrenzüberschreitende Kooperation

[15.08.2025] Deutschland und Frankreich haben eine Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich „Digitaler Zwilling“ unterzeichnet. Geplant sind unter anderem gemeinsame Pilotprojekte und die Entwicklung interoperabler Daten- und Simulationsplattformen für Bevölkerungsschutz und Umweltmanagement.
Zwei Männer in dunklen Anzügen stehen an einem kleinen Tisch und schütteln sich die Hand.

Sébastien Soriano (l.) und Prof. Dr. Baul Becker bei der Unterzeichnung des MoU zwischen IGN und BKG in Mainz.

(Bildquelle: BKG)

Deutschland und Frankreich vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich digitaler Zukunftstechnologien: Vertreter beider Länder unterzeichneten ein Memorandum of Understanding zur grenzüberschreitenden Kooperation im Bereich „Digitaler Zwilling“. Dies berichtet das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), zentraler Dienstleister des Bundes und Kompetenzzentrum für Geoinformation und geodätische Referenzsysteme. Ziel der Vereinbarung sei es, die Nutzung digitaler Abbilder der realen Welt für Anwendungen wie Bevölkerungsschutz, Raumplanung und Umweltmanagement gemeinsam voranzutreiben. Die Vereinbarung wurde auf deutscher Seite durch das BKG, vertreten durch dessen Präsidenten Paul Becker, und auf französischer Seite durch das Institut national de l’information géographique et forestière (IGN), vertreten durch Generaldirektor Sébastien Soriano, geschlossen.

Umfassende, langfristige Kooperation

Da Naturereignisse wie Starkregen oder Hochwasser keine Rücksicht auf Verwaltungs- oder Landesgrenzen nehmen, ist eine enge internationale Zusammenarbeit erforderlich. Deutschland und Frankreich wollen nun ihre jeweiligen Kompetenzen bündeln und eine engere Abstimmung bei der Entwicklung und Nutzung digitaler Zwillinge ermöglichen. Das Memorandum of Understanding soll die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit bilden. Vorgesehen sind gemeinsame Pilotprojekte, Austausch von Fachwissen und die Entwicklung interoperabler Daten- und Simulationsplattformen. „Digitale Zwillinge sind weit mehr als nur digitale Abbilder. Sie sind Werkzeuge, die uns helfen, komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen – sei es in der Stadtplanung, beim Hochwasserschutz oder beim Monitoring der Wälder“, betont der BKG-Präsident.

Datenbasiert Entscheidungen treffen

Digitale Zwillinge ermöglichen es, komplexe Prozesse und Szenarien realitätsnah zu simulieren, vorauszuplanen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie basieren auf präzisen hochauflösenden Geodaten. Das BKG arbeitet bereits seit mehreren Jahren an der Entwicklung eines Digitalen Zwilling Deutschland (DigiZ-DE). Ein zentrales Anwendungsfeld ist unter anderem die Simulation von Starkregenereignissen, mit deren Hilfe überflutungsgefährdete Gebiete identifiziert und Schutzmaßnahmen effizient geplant werden können.





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